(Foto: GettyImages-1266812038)
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Duisburg. Da in einer Nachbarkommune Impfstoff kurz vor dem Ablaufdatum stand, wurden dieser am Dienstag Abend an das Impfzentrum Duisburg übergeben. Derartige Vorgänge sind unter anderem dann üblich, wenn es in einem Impfzentrum durch sogenannte “no shows” dazu kommt, dass Impftermine zwar gebucht werden, die Personen jedoch ohne Absage nicht zum Termin erscheinen und deswegen Überhänge entstehen.

Die Stadt Duisburg konnte die übernommenen 600 Dosen am Mittwoch, 28. April, vollständig verimpfen. Da es durch die Kurzfristigkeit der Aktion nicht mehr möglich war, reguläre Temine zu vereinbaren, wurde mehrfach die Impfbrücke angestoßen, welche nach aktueller Erlasslage für Personen aus der Prioritätengruppe 3 geöffnet werden durfte. Außerdem wurden durch den Krisenstab Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus systemrelevanten Bereichen der Stadtverwaltung und der DVV definiert, die in einer ad hoc Aktion dass Angebot bekamen, sich impfen zu lassen. So konnten unter anderem Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Ausländeramts, des Straßenverkehrsamts, des Bürgerservice, des Postcenters, des Callcenters, des Presseamts, des Krisenstabs, des Kommunalen Integrationszentrums und der Dezernatsbüros geimpft werden. Vor dem Theater am Marientor bildeten sich teilweise lange Schlangen, da es durch die Eilbedürftigkeit nicht mehr möglich war, Termine zu vergeben. Am Ende des sehr langen Tages waren alle Dosen verimpft. Viele Mitarbeiterinnen und Mitabeiter des Impfzentrums arbeiteten bis nach 22 Uhr.

Die Problematik, dass Personen ohne Absage ihre vereinbarten Impftermine nicht wahrnehmen, ist auch in Duisburg relevant. Kritisch sieht die Stadt Duisburg, dass aus den derzeit geöffneten regulären Prioritätengruppen (I und II, Priorität III darf nur für Restimpfstoffe gezogen werden) nicht genügend Anmeldung kommen. Die Stadt Duisburg könnte problemlos 500 Dosen Impfstoff täglich mehr abrufen und verimpfen, wenn es ihr erlaubt wäre, auch die Prioritätengruppe III zu impfen. So liegt derzeit die Terminauslastung für die Ü70-Jährigen lediglich bei 50 Prozent.

Dazu Oberbürgermeister Sören Link:
“Dass es deutschlandweit immer noch zu wenig Impfstoff gib, ist für die Menschen frustrierend, aber noch nachvollziehbar. Dass allerdings der vorhandene Impfstoff wegen unflexibler Priorisierungen nicht zeitnah abgerufen werden kann und deswegen später als nötig bei den Menschen ankommt, ist kaum noch vermittelbar. Hier muss dringend nachgearbeitet werden – und zwar schnell.”

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