Ralf Oestreicher (Foto: EVK Düsseldorf)
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Düsseldorf. Erstmals mit einem Mann an der Spitze

Die Grünen Damen und Herren im EVK Düsseldorf werden erstmals von einem Mann geführt: Ralf Oestreicher (59) hat die Leitung des ehrenamtlichen Dienstes der Evangelischen Krankenhaushilfe (EKH) im Bilker Krankenhaus übernommen. Seit ihrer Gründung 1969, wurden die engagierten Helfer im Krankenhaus und in den beiden Pflegeheimen der Stiftung EVK Düsseldorf von Frauen geleitet, zuletzt von Edeltraud Döbler.

Ralf Oestreicher ist seit dem 1. Mai für 30 Grüne Damen und 4 Grüne Herren im Alter von Anfang 40 bis Anfang 80 verantwortlich. Vor über zwei Jahren hat er über ein Frührentenmodell seines Arbeitgebers seine Liebe zu dem Ehrenamt entdeckt. Die Möglichkeit, mit Mitte Fünfzig aus dem Berufsleben als Fernmeldetechniker auszuscheiden, war an 1.000 Stunden ehrenamtliche Tätigkeit gekoppelt. Oestreicher stieß damals auf das EVK, schnupperte in die verschiedenen Aufgabenfelder der Grünen Damen und Herren, war sofort begeistert und entschied sich deshalb schnell für seine neue Lebensaufgabe: „In der Gemeinschaft der Grünen Damen und Herren habe ich einen neuen Lebensraum gefunden. Ich bin sehr glücklich darüber, nach meinem Arbeitsleben solch eine sinnstiftende und erfüllende Aufgabe ausüben zu können!“ Und er ist zuversichtlich, dass sich die Grünen Damen und Herren schon bald wieder mit ganzem Engagement den Patienten und Bewohnern widmen können.

Denn auch die Ausübung dieses Ehrenamts hat durch die Pandemie Einschränkungen erfahren. Corona-bedingt mussten die Grünen Damen und Herren ihre Dienste im letzten Jahr extrem reduzieren; die meisten von ihnen sind seit Beginn der Pandemie nicht mehr im EVK gewesen. Das von ihnen betriebene Café ist geschlossen, Patientenbesuche sind nicht möglich.

Ralf Oestreicher steht in den Startlöchern, ermöglicht mit seinem Team, was unter den besonderen Bedingungen im Moment machbar ist. Konkrete Pläne hat er auch. Mit einem Gesprächsangebot per Telefon möchte er schon bald ein Corona-konformes Angebot gestalten: „Die Idee ist, dass vormittags jeweils zwei Grüne Damen für Patienten und Bewohner erreichbar sind, zuhören, erzählen, Trost spenden, gemeinsam lachen. Dafür gibt es nur noch Organisatorisches und Technisches zu klären.“ Das Erscheinungsbild der Grünen Damen und Herren würde er gerne in Zukunft modernisieren und ihnen mit Westen und Halstüchern einen neuen Auftritt verleihen. Denn nach wie vor ist im EVK der grüne Kittel das Erscheinungszeichen der ehrenamtlichen Helfer. Besonders am Herzen aber liegt ihm wieder das Wiederaufleben des Ehrenamtes und dass möglichst bald schon wieder viele Patienten und Bewohner von den Angeboten seiner Grünen Damen und Herren profitieren können.

Dafür sucht er schon jetzt Frauen und Männer, die Spaß an dem Ehrenamt haben. Bewerbungen als Grüne Dame oder als Grüner Herr für eine Tätigkeit für drei bis vier Stunden die Woche nimmt er deshalb gerne entgegen. Telefonisch unter 0211/919-3056 oder unter  0171/ 651 42 13 und per E-Mail unter ekh@evk-duesseldorf.de.

 

INFO: Wer sind die Grünen Damen und Herren?

Im Juni 1969 gründete die Düsseldorferin Brigitte Schröder im EVK Düsseldorf die Evangelische und Ökumenische Krankenhaus- und Altenheimhilfe (EKH). Sie entdeckte an der Seite ihres Mannes, Außenminister Gerhard Schröder, in den USA die „Pink Ladies“, eine überregionale Freiwilligen-Hilfsorganisation für Krankenhäuser. Brigitte Schröder, die lange Zeit im Kuratorium der Stiftung EVK Düsseldorf aktiv war, überzeugte Haupt- und Ehrenamt der Stiftung und etablierte mit der EKH den Laiendienst, der sich von Düsseldorf bald flächendeckend auf die ganze Republik ausdehnte. Deutschlandweit gibt es seitdem Grüne Damen und Herren in zahlreichen Krankenhäusern und Altenheimen.

Die Grünen Damen und Herren – ihr Erkennungszeichen ist im EVK der grüne Kittel – sind ehrenamtliche Helferinnen und Helfer im Krankenhaus und in den beiden Pflegeheimen der Stiftung EVK Düsseldorf. Ihre Aufgaben waren bis zum Beginn der Pandemie vielfältig. Sie bewirtschafteten das Terrassencafé, ein Café mit einem Kiosk im Untergeschoss des Evangelischen Krankenhauses. Für immobile Patienten boten sie einen „rollenden Kiosk“ mit einem großen Sortiment an Zeitungen, Zeitschriften und Drogerieartikeln an. Ebenso lotsen und begleiten sie Patienten im Krankenhaus von Ort zu Ort oder unterstützen sie bei administrativen Fragen. Besuche bei Patienten war eine weitere zentrale Aufgabe der Ehrenamtlichen. In den Pflegeheimen haben sie bei Veranstaltungen geholfen, Bewohner bei Einkäufen und Besorgungen unterstützt, ihnen vorgelesen oder sind mit ihnen spazieren gegangen.

Infos zu den Grünen Damen und Herren im EVK gibt es hier: www.evk-duesseldorf.de/krankenhaus/organisation/ehrenamt/die-evangelische-krankenhaus-hilfe/uebersicht.

Informationen zur EKH unter www.ekh-deutschland.de

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