Bundestagskandidat Rainer Keller (Foto: privat)
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Wesel. Vor 76 Jahren – am 8. Mai 1945 – wurde Deutschland von der Nazi-Diktatur befreit. Die Weseler SPD-Jugend hat den wichtigen Tag der deutschen Geschichte als Anlass genommen, um an die Opfer des Holocausts zu erinnern. Man wolle außerdem den aufstrebenden Hass in der Gesellschaft „mit ganzer Kraft“ bekämpfen.

„Die Stolpersteine lehren uns, die Opfer des Nationalsozialismus niemals zu vergessen“, erklärte der Juso-Vorsitzende Maksim Bondarenko. „Jeder einzelne Stein steht für ein Menschenleben, das unter der grausamen Diktatur verfolgt, vertrieben, deportiert, ermordet oder in den Suizid getrieben wurde. Wir alle tragen die Verantwortung, dass sich so etwas niemals wiederholt“, so Bondarenko weiter.

Die Weseler Jusos haben am 08. Mai zum 76 Jahrestag der Befreiung Deutschlands von der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft die Stolpersteine in Wesel geputzt, um an die Opfer des Holocaust zu erinnern. Alle Teilnehmer haben sich vorher testen lassen und waren in 2er Gruppen und Masken in der ganzen Stadt verteilt, um Infektionen zu vermeiden. Unterstützt wurden sie dabei von dem SPD-Bundestagskandidaten Rainer Keller sowie der SPD Wesel.

„Alle Stolpersteine in Wesel sind geputzt“

Der stellv. Juso-Vorsitzende Oliver Bruns betont: „Als Demokraten sind wir uns der Verantwortung, die aus unserer Geschichte erwächst, bewusst. Diese Verantwortung gilt auch gegenüber jedem Einzelnen, dessen Geschichte die Stolpersteine repräsentieren.“ Bruns unterstreicht weiter: „Darum werden wir jeden in Wesel liegenden Stolperstein reinigen.“

Der SPD-Bundestagskandidat Rainer Keller ergänzt: „Diese Steine erinnern uns daran, dass die Menschen Nachbarn oder Freunde waren.“ Die Erinnerung an diese Menschen müsse vor allem in der heutigen Zeit wachgehalten werden.

Die Jusos betonen, dass Rassismus, Hass und Antisemitismus wieder salonfähig geworden sind. Es gebe lautstarke politische Gruppierungen und Parteien, die den Hass in der Gesellschaft wieder säen.

Sogenannte Querdenker klebten sich David-Sterne an die Kleidung, auf denen „geimpft“ draufstehe. „Solche Dinge sind widerlich. Diese Menschen bedienen sich nationalsozialistischer Symbolik um gegen Impfungen zu argumentieren, während mit diesen Symbolen vor 80 Jahren Menschen gedemütigt, gelitten und am Ende ermordet wurden“, sagt Rainer Keller weiter.

Bondarenko und Bruns bekräftigen einhellig: „Wir müssen und wir werden dieses Gift mit ganzer Kraft und Geschlossenheit bekämpfen. Jeden Tag, jede Stunde, jede Minute, die uns zur Verfügung steht.“

Die Weseler SPD-Jugend schlägt außerdem vor, den Tag der Befreiung als bundesweiten gesetzlichen Feiertag einzuführen. Es wäre in der heutigen Zeit „ein starkes Signal“ der Bundesrepublik.

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