Das Projektteam (v.l.n.r.): Projektdesigner Norbert Krause, Projektleiterin Marielle Lauschke, die städtische Mobilitätsbeauftragte Caprice Mathar und Sven Brückner vom Zukunftsnetz Mobilität NRW (Foto: © Stadt MG)
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Mönchengladbach. Drei Wochen lang wird die Goethestraße zur „Wohlfühl-Oase“

Die Goethestraße wird zur „Wohlfühl-Oase“. Ab heute werden fünf Parkplätze auf dieser Straße im Innenstadtbereich „aufgemöbelt“ und mit gemütlichen Sitzecken, das heißt mit einem speziell für Parkplätze entwickeltes Mobiliar, ausgestattet. Das bringt Abwechslung und Aufenthaltsqualität in diese Straße.  Damit soll exemplarisch aufgezeigt werden, wie Parkraum im Innenstadtbereich umgenutzt und dadurch mehr Lebensqualität geschaffen werden kann. Was wäre alles möglich, wenn die Parkplätze anderweitig genutzt werden könnten? Schon die „Parking Week“ im Rahmen der Europäischen Mobilitätswoche in Mönchengladbach hat in den letzten beiden Jahren gezeigt, dass sich Parkraum auch prima für Bühne, Freiluftkino, Minigolfbahn oder ebenfalls als gemütliche Sitzecke bestens eignet. Diese Aktion war einer von vielen Gründen, warum Mönchengladbach jüngst mit dem European Mobility Week Award europaweit ausgezeichnet wurde.

Die sogenannten „Stadt-Terrassen“ des Zukunftsnetzes Mobilität NRW sollen Kommunen helfen, Experimente zur Umgestaltung des Straßenraums zu wagen. Über einen gewissen Zeitraum können Parkplätze gegen die mobilen Sitzgelegenheiten und Bepflanzungen getauscht werden, um die Vorteile einer alternativen Flächennutzung sichtbar zu machen. Die Möbel wurden aus Mitteln des Verkehrsministeriums des Landes NRW finanziert. „Wir machen Mobilität in Nordrhein-Westfalen, besser, sicherer und sauberer. Dazu stärken wir den Fuß- und Radverkehr und vernetzen Bus und Bahn, On-Demand-Verkehre, Fahrrad-, Scooter- und Carsharing-Angebote. So schaffen wir Freiräume für mehr Lebens- und Aufenthaltsqualität. Auch innovative und flexible Stadtmöbel helfen, unsere Innenstädte zu guten Orten zu machen“, erklärt NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst.  Während der Projektzeit werden die Städte, Kreise und Gemeinden eng von den Kommunalberatern des Zukunftsnetz Mobilität NRW begleitet. Um nützliche Schlüsse aus dem neuen Angebot ziehen zu können, wird die Nutzung der Stadt-Terrassen von der Hochschule Bochum evaluiert. Mönchengladbach ist die erste Stadt, die dieses Angebot macht.

„Die Menschen wünschen sich mehr Lebensqualität vor der Tür. Bäume, Abstellmöglichkeiten für Fahrräder, Sitzgelegenheiten. Nachdem wir im vergangenen Jahr bereits erfolgreich ein Projekt zur Umnutzung des Straßenraums umgesetzt haben, wollen wir die Idee mit den Stadt-Terrassen konkretisieren“, so Oberbürgermeister Felix Heinrichs. Auch für Stadtdirektor und Technischen Beigeordneten Dr. Gregor Bonin ist dieses Angebot wegweisend: „Wir müssen Innenstädte neu denken. Eine Stadt ist nur zukunftsfähig, wenn sie sich für neue Ideen öffnet und sich gerade im Hinblick auf die Verkehrsinfrastruktur den neuen Megatrends nicht verschließt. Der Autoverkehr wird in naher Zukunft an Bedeutung verlieren und damit stellt sich die Frage, wie wir im Innenstadtbereich die dann frei werdenden Parkräume sinnvoll nutzen können.“

Angepasst an die aktuelle Corona-Schutzverordnung gibt es verschiedene Möglichkeiten, um in den (digitalen) Austausch zu kommen. Folgende Programmpunkte sind bis 29. Mai geplant (Änderungen ggf. möglich):

Immer montags:  Zukunft zeichnen (ab 19 Uhr)

Gemeinsam mit dem Illustrator Max Meyer wird dem Fluchtpunkt gefolgt und goeth’sche Impressionen aus der Zukunft gezeichnet.

 

Immer dienstags: Flanieren und Phantasieren (ab 19 Uhr)

Ob digital oder vor Ort: Der Künstler Norbert Krause lädt die Anwohnerschaft mit seinen Beteiligungsformaten zum Austausch über Sinn und Unsinn parkender Sitzgelegenheiten ein.

 

Immer mittwochs:  Postkartenpoesie

Mit Wortakrobaten Marco Jonas Jahn geht es ab 19 Uhr textlich an tatsächliche oder phantastische Zukünfte heran. Die werden dann zu Papier gebracht.

 

Immer donnerstags: Ran an die Radstelle

Das Fahrrad mausert sich zu einem der wichtigsten urbanen Verkehrsmittel. Aber nur, wenn es nicht platt im Keller steht. Die Radstelle will helfen.

 

Immer freitags: Parkplatzplauderei

Norbert Krause plaudert mit Mobilitäts- und Stadtgestaltungsexpert*innen über Herausforderungen und Chancen zwischen den Häusern.

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