vhs-Leiterin Beate-Schieren-Ohl, Umweltplanerin Anika Siebert und Birgit Geistmann von der Freiraum- und Umweltplanung (v.l.) bepflanzen das insektenfreundliche Blumenbeet vor dem Hanns-Dieter-Hüsch-Bildungszentrum. Dazu nutzen sie die Samen aus dem Bienenfutterautomaten (Foto: pst)
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Moers. Sie beginnen zu surren und heben ab: Auf den Pilotflächen der Stadt Moers starten und landen täglich zahlreiche Wildbienen. Zum Weltbienentag am Donnerstag, 20. Mai, macht die Stadt Moers auf die Not der Insekten aufmerksam. Um den Wildbienenbestand zu unterstützen, hat die Stadt verschiedene Blumenwiesen angelegt – darunter unter anderem auf Anregung eines Bürgers eine 2.000 Quadratmeter große Fläche am Jakobweg. „Die Wiese hat sich mittlerweile in Eigendynamik entwickelt“, erzählt Birgit Geistmann von der städtischen Freiraum- und Umweltplanung. „Wir sind sehr froh, dass sich dort inzwischen eine bunte Vielfalt für Bienen und andere Insekten zur Nektarsuche bietet!“ In diesem Jahr wird an der Germanenstraße eine nächste Pilotfläche angelegt. Mit rund 5.000 Quadratmetern wird die Wildblumenwiese das Nahrungsangebot für Bienen zusätzlich erweitern.

Blumen im Streichelzoo und an den Straßen

Zudem lässt die Stadtverwaltung inzwischen viele Bereiche weniger mähen. „Für fachferne Bürgerinnen und Bürger sieht es vielleicht aus, als würden wir uns weniger um diese Wiesen kümmern. Aber im Endeffekt unterstützt das die Entwicklung der natürlichen Artenvielfalt“, erläutert Anika Siebert, Umweltplanerin der Stadt Moers. Eine gezielte Aussaat ist auf dem Blühstreifen im Streichelzoo erfolgt. Dort wächst eine mehrjährige Blumenmischung, die inzwischen im dritten Jahr von Frühjahr bis Herbst blüht. Mehr als 5.000 Blumenzwiebeln jährlich pflanzt die Stadt Moers außerdem in Kooperation mit der ENNI auf den Grünstreifen entlang der Moerser Straßen. Birgit Geistmann freut sich bereits jetzt wieder über die Blütenpracht: „Das ist einerseits eine große Unterstützung für nektarsuchende Bienen und andere Insekten. Gleichzeitig wertet das unsere Stadt auch optisch auf.“

Jeder kann den Bienen helfen

Viel Potential zur insektenfreundlichen Gestaltung liegt in privaten Gärten. Für die Bepflanzung können sich Hobbygärtner Blumensamen am ‚Bienenfutterautomaten‘ vor dem Hanns-Dieter-Hüsch-Bildungszentrum kaufen. Wie ein bienenfreundliches Beet aussehen kann, sehen Interessierte demnächst dort sowie auf dem Rathausplatz. Weitere Informationen erhalten Teilnehmerinnen und Teilnehmer einiger Veranstaltungen der vhs Moers – Kamp-Lintfort. „Wir haben viele Angebote zu Bienen, zum Beispiel zur wesensgemäßen Imkerei. In Corona-Zeiten mussten viele der Kurse entfallen, aber uns ist das Thema sehr wichtig. Deshalb wird das Frühjahrssemester 2022 wieder zahlreiche Angebote im Programm haben“, stellt Beate Schieren-Ohl, vhs-Leiterin, in Aussicht.

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