Irena-Sendler-Gesamtschule Ahaus (Foto: © Stadt Ahaus)
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Ahaus. Keine weitere Klasse in der Jahrgangsstufe 5

Die Irena-Sendler-Gesamtschule in Ahaus darf keine weitere Schulklasse in der Jahrgangsstufe 5 bilden. Einen entsprechenden Antrag, den die Stadt Ahaus als Schulträger bereits Anfang März gestellt hat, lehnte die Bezirksregierung nun ab. Die Bezirksregierung begründet ihre Absage mit fehlenden personellen und angespannten räumlichen Kapazitäten an der Gesamtschule sowie mit der Entwicklung der Schulen in den Nachbarkommunen Heek und Legden. Daher müsse von der Schulleitung nun nach einem Losverfahren entschieden werden, wer nicht aufgenommen werden kann.

„Für mich ist es das erste Mal, dass eine Mehrklassenbildung durch die Bezirksregierung abgelehnt worden ist. Es ist nur schwer nachvollziehbar, wenn Kinder nicht an ihrem Wohnort in eine gewünschte Schule gehen können. Ich bedaure die Entscheidung sehr und hätte mir eine andere Lösung für die Schülerinnen und Schüler gewünscht“, so Bürgermeisterin Karola Voß.

Schon in den zurückliegenden Jahren waren im Rahmen der Schulanmeldeverfahren in einzelnen Jahren deutliche Anmeldeüberhänge an der Irena-Sendler-Gesamtschule und auch an der Anne-Frank-Realschule zu verzeichnen. Nur über die Genehmigung von Mehrklassenbildungen konnte die Schulabweisung in der Vergangenheit vermieden werden.

Die Stadt Ahaus hatte aufgrund der hohen Anmeldezahlen an der Irena-Sendler-Gesamtschule für das kommende Schuljahr 2021/2022 (197 Schülerinnen und Schüler) am 09.03.2021 bei der Bezirksregierung Münster erneut die Bildung einer Mehrklasse beantragt. Die Schulträger sind verpflichtet, in enger Zusammenarbeit und gegenseitiger Rücksichtnahme auf ein regional ausgewogenes, vielfältiges, inklusives und umfassendes Angebot zu achten und benachbarte Schulträger rechtzeitig anzuhören, die durch eine Mehrklassenbildung wiederum in ihrer Schulklassenbildung betroffen sein könnten. Der Schulzweckverband Legden/Rosendahl hat erstmals seine Zustimmung mit dem Hinweis auf die schulgefährdend geringen Anmeldezahlen an der Paulus-van-Husen-Sekundarschule verweigert. Die Gemeinde Heek hat zwar in diesem Jahr nochmals ihre Zustimmung gegeben, allerdings auch bekundet, dass sie mit zunehmender Sorge um den Bestand ihrer einzigen Schule der Sekundarstufe I in kommenden Jahren weitere Zustimmungen für schwierig hält.

Bei einer Beibehaltung der bestehenden Schulformen und Zügigkeiten der Schulen der Stadt Ahaus wird eine Beschulung aller Ahauser Schülerinnen und Schüler aufgrund wachsender Übergangszahlen zunehmend nicht mehr sichergestellt werden können. Weitere Abweisungsverfahren der Schulleitungen, die jetzt wegen der fehlenden Mehrklassenbildung notwendig sind, werden sich voraussichtlich künftig wiederholen. Eine Neubewertung der vorhandenen schulorganisatorischen Strukturen in Ahaus ist daher vorgesehen.

Um jeder Schülerin und jedem Schüler aus Ahaus weiterhin einen Schulplatz auch an einer Ahauser Schule anbieten zu können, steht die Verwaltung weiterhin in engem Kontakt mit der Bezirksregierung. Parallel dazu werden die Erfolgsaussichten einer Klage gegen den Ablehnungsbescheid geprüft, sollte die Bezirksregierung bei ihrer Entscheidung bleiben.

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