Dr. Christoph Urban (Foto: Anna Peters)
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Duisburg. Wegen der Geschehnisse im Nahen Osten stehen Synagoge und jüdischen Einrichtungen in Duisburg unter verstärktem Polizeischutz. “Gerade in dem Jahr, in dem wir in der Bundesrepublik 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland feiern, zeigt sich, dass dieses Leben immer noch bedroht ist. Das schreit zum Himmel und wir werden nicht aufhören, uns an die Seite unserer jüdischen Mitmenschen zu stellen,” schreibt Superintendent Dr. Christoph Urban in seinem Brief an die Jüdische Gemeinde Duisburg-Mülheim-Oberhausen und versichert Ihnen der Solidarität vonseiten der evangelischen Kirche in Duisburg.

“Sehr geehrter Herr Yegudin,
sehr geehrter Herr Oberrabbiner Geballe,
sehr geehrter Herr Drehmann,

liebe Mitglieder der jüdischen Gemeinde Duisburg-Mühlheim-Oberhausen,

mit großer Sorge nehmen wir die erneuten Ausschreitungen und Bedrohungen vor Synagogen und jüdischen Einrichtungen wahr. Auch wenn es in Duisburg bisher nicht zu antisemitischen Übergriffen kam, entsetzt uns, dass es wieder zu verstärktem Polizeischutz und erhöhter Wachsamkeit kommen muss, damit Sie unversehrt bleiben. Gerade in dem Jahr, in dem wir in der Bundesrepublik 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland feiern, zeigt sich, dass dieses Leben immer noch bedroht ist. Das schreit zum Himmel und wir werden nicht aufhören, uns an die Seite unserer jüdischen Mitmenschen zu stellen.

Wer Orte des Gebetes angreift, wer Menschen wegen ihres Glaubens bedroht und diffamiert und wer das friedliche Zusammenleben von Menschen verschiedener Religionen infrage stellt, dem stellen wir uns entgegen. Jüdisches Leben in Duisburg ist ein wichtiger Teil unserer Stadt, für den wir als Evangelischer Kirchenkreis Duisburg dankbar sind. Wir beten für einen Alltag, in dem jüdisches Leben in Duisburg und in Deutschland nicht mehr bedroht sind. Wir hoffen, dass die guten Erfahrungen nachbarschaftlichen und multireligiösen Zusammenlebens in unserer Stadt nicht dauerhaft durch die aktuellen Ereignisse geschädigt werden.

Lassen Sie uns bitte wissen, wie wir Ihnen als Evangelischer Kirchenkreis unsere Unterstützung über diese Worte hinaus spürbar machen können. Wir werden uns erlauben, diesen Brief auch der Öffentlichkeit zur Kenntnis zu geben, da wir auch öffentlich unsere Solidarität sichtbar machen wollen.

Ich grüße Sie herzlich, Ihr

Dr. Christoph Urban
Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Duisburg”

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