Der Vorstand des Fördervereins zugunsten krebskranker Kinder Krefeld e.V.: Schriftführerin Stefanie Zohren, der 2. Vorsitzende Karsten Körner, der 1. Vorsitzende Jens Schmitz und Kassierer Stephan Kröll (Foto: Förderverein zugunsten krebskranker Kinder Krefeld / Nadia Joppen)
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Krefeld. „Wir haben eine überschaubare Mitgliederzahl, daher konnten wir unsere Mitgliederversammlung virtuell durchführen und die Weichen für die zweite Jahreshälfte stellen“: Jens Schmitz, der Vorsitzende des „Fördervereins zugunsten krebskranker Kinder Krefeld e.V., ist froh, dass der Verein trotz der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie unter veränderten Bedingungen aktiv bleiben konnte. „Die Krebs-Erkrankungen bei Kindern und die Probleme in den Familien sind ja nicht zurückgegangen, aber sie sind verständlicherweise in Teilen durch die Pandemie in den Hintergrund getreten“, so Jens Schmitz.

Die Formalia in Kürze: In der Mitgliederversammlung wurde der Vorstand in Teilen neu bestimmt: Der erste Vorsitzende wurde wieder gewählt, neuer zweiter Vorsitzender ist Karsten Körner (Düsseldorf). Er löste Marc Oestreich ab, der sein Amt aus privaten Gründen niedergelegt hatte. Der Kassierer Stephan Kröll und die Schriftführerin Stefanie Zohren wurden ebenfalls wieder gewählt.

Außerdem wurde der Beirat in Teilen neu besetzt. Neu in dem Gremium sind Ilse Karunarathna (Lehrerin im Ruhestand, Willich), Torsten Greis (Willich), Bernd Gülden (Mönchengladbach) und Bernd Zohren (Krefeld). Wieder gewählt wurden Sigrid Völpel, Annemarie Szava, Stefanie Kröll, Gabi Sümnick, Aydin Aytekin, Cindy Loskyll, Barbara Stüben, Andrea Schmitz und Petra von Hasselt. Der zwölfköpfige Beirat unterstützt den Vorstand in verschiedenen Vereinsangelegenheiten. Dazu zählen Anträge von Familien, die in verschiedensten Formen Unterstützung für ihr an Krebs erkranktes Kind benötigen, aber auch die Förderung von Projekten in der Kinder- und Jugendmedizin im Helios Klinikum Krefeld. „Ein Schwerpunkt unserer Arbeit ist die psychosoziale Begleitung der Kinder und ihrer Familien, indem wir zum Beispiel Abwechslung in den Klinik-Alltag bringen, Material für die Spielabteilung mitfinanzieren oder Ausflüge zur Erholung von der anstrengenden Therapie organisieren“, so Jens Schmitz. Dazu betreibt der Förderverein die „Villa Sonnenschein“ – das Elternhaus direkt neben der Klinik. Hier können Eltern von kranken oder früh geborenen Kindern wohnen, wenn sie etwa eine lange Anfahrt zur Klinik haben. Im Notfall sind sie so auch nachts in zwei Minuten bei ihrem Kind.

Der Blick auf 2020: „Im vergangenen Jahr haben wir viele Angebote nicht machen können, weil ja Treffen mit mehreren Personen nicht zulässig waren. Aber wir haben andere Wege gefunden und Projekte vorangetrieben“, so Jens Schmitz in seinem Jahresbericht. Ein Highlight für die Kinder – der Besuch der Klinik-Clowns – wurde kurzerhand in die digitale Welt verlagert: Der Förderverein hat ein iPad angeschafft, mit dem die Erzieherinnen aus der Spielabteilung zu den Kindern an die Betten gegangen sind.

Viel Energie hat der Förderverein in die Verbesserung der baulichen Situation gesteckt: Nach fünf Jahren Betrieb war eine Renovierung der „Villa Sonnenschein“ in Krefeld notwendig geworden. Außerdem wurde die „Villa Sonnenschein Anrath“ renoviert. Das Haus mit zwei separaten Wohnungen gehört dem Förderverein dank einer Erbschaft durch einen großzügigen Erblasser. Hier wohnen zum Beispiel Eltern, deren Kinder über einen längeren Zeitraum in der Klinik zur Therapie sind. Auch die „Villa Sonnenschein Sylt“ wurde in 2020 fertig eingerichtet. „Wir arbeiten mit der Sylt Klinik zusammen und können hier Familien mit kranken oder geheilten Kindern eine Erholung anbieten. Wenn sich plötzlich die Situation des kranken Kindes verschlechtert, sind medizinische Experten sofort greifbar“, schildert Karsten Körner dieses Arbeitsfeld. In 2020 konnten erste Familien das Angebot nutzen.

Außerdem wurden Spendengelder als Drittmittel zur Behandlungsunterstützung für das Helios Klinikum eingesetzt oder für das neue Projekt der Sporttherapie für an Krebs oder chronisch erkrankte Kinder verwendet. Über das Projekt „Aktion Teddybär“ wurde eine genetische Untersuchung für ein krankes Kind durchgeführt, die sogar die Verwandtschaft im Ausland mit einbezog. Zum ersten Mal hat der Verein für betroffene Familien im vergangenen Jahr ein Wander-Wochenende in Flachau organisiert. Das soll auch in 2021 wieder stattfinden.

„Wir merken natürlich auch, dass durch Corona die Spenden deutlich zurück gegangen sind. Umso dankbarer sind wir allen Spendern, die trotzdem an uns gedacht haben“, so Jens Schmitz: „Wir sind froh, dass wir Wege zur Unterstützung gefunden haben, die die Familien so dringend benötigen. Viele unserer Mitglieder sind ja selbst aus betroffenen Familien, viele haben ihr Kind an den Krebs verloren. Daher ist es uns ein wichtiges Anliegen, jetzt andere Betroffene zu unterstützen“, so Jens Schmitz. Der Förderverein ist als gemeinnützig anerkannt und berechtigt Spendenquittungen auszustellen.

InfoKlick: www.krebskinder-krefeld.de

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