Wegen der Corona-Pandemie fand die Verabschiedung von Dr. Hans-Jürgen Schwalm (3.v.l.) nur im kleinen Kreis statt. Bürgermeister Christoph Tesche dankte im Beisein von Kerstin Weber, Ruhrfestspiel-Intendant Olaf Kröck, Dr. Lutz Rickelt (Leiter des Ikonenmuseums) und Fachbereichsleiterin Beate Ehlert-Willert (v.l.) dem scheidenden Museumsdirektor für dessen jahrelanges Engagement (Foto: Stadt RE)
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Recklinghausen. Am 1. Juni 2021 geht Dr. Hans-Jürgen Schwalm, Leiter der Kunsthalle Recklinghausen, in den Ruhestand. Seine Nachfolge tritt Dr. Nico Anklam an. Hans-Jürgen Schwalm war, wie schon seine Vorgänger*innen, Direktor der städtischen Museen.

„Dr. Hans-Jürgen Schwalm ist fachlich wie menschlich uneingeschränkt ein großer Gewinn für die Stadt Recklinghausen. Während seiner Tätigkeit hat er den nationalen und internationalen Ruf der Kunsthalle und ihre Expertise in der zeitgenössischen Kunst mit ausgebaut. Als Kunsthallenleiter hat er sehr erfolgreiche neue Formate entwickelt“, würdigte Christoph Tesche die Verdienste des scheidenden Museumsdirektors.

Der Bürgermeister, der auch Kulturdezernent der Stadt ist, betonte außerdem: „Dr. Schwalm hat unsere lokalen Künstler und Künstlerinnen noch mehr in den Fokus gerückt und mit lokalen Kooperationspartnerschaften spannende kleine Reihen ausgebaut. Mit der Kommunalen Galerie im Rathaus wurde ein eigenes Forum geschaffen und die Arbeit der Kunsthalle so um einen zweiten Ort für die lokalen Kunstschaffenden erweitert.“

Hans-Jürgen Schwalm wurde 1955 in Bochum geboren und studierte an der Ruhr-Universität Kunstgeschichte, Archäologie, Philosophie und Theologie. Dort promovierte er 1989 über das Gruppenporträt im 20. Jahrhundert. 1988 bis 1990 arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Rheinischen Landesmuseum Bonn.

Seit 1990 war Schwalm stellvertretender und seit 2017 leitender Direktor der Museen der Stadt Recklinghausen. In Recklinghausen kuratierte er zahlreiche Ausstellungen zur Kunst der Klassischen Moderne, der Kunst nach 1945 in Deutschland und der zeitgenössischen Kunst. Darunter zu Künstlern wie Henry Moore, Tadashi Kawamata, Katsura Funakoshi, Guillaume Bijl, Gert & Uwe Tobias und Penny Hes Yassour. Seine intensive Auseinandersetzung mit der Kunst Japans und der Kunst Israels beeinflusste auch seine Ausstellungstätigkeit. An der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf gab er in der Lehre seine wissenschaftlichen Kenntnisse weiter.

„Eine besondere Basis für vielfältige Kunstproduktion zu bieten, für neue Ideen, für eine engagierte Praxis, für die Vermittlung des Programms an das Recklinghäuser Publikum, an die Künstler*innen war für mich eine wichtige Aufgabe. Da mitwirken zu können, war ein Glück und eine große Freude“, sagt Dr. Hans-Jürgen Schwalm.

Als Kunsthallenleiter war es ihm immer wichtig, das Haus zu einer kulturellen Drehscheibe zu gestalten, die sich der Stadtgesellschaft öffnet, sich lokal verortet und gleichzeitig national und international vernetzt ist.

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