Anzeige

Mönchengladbach. Mit einer hochkarätig besetzten Lesung beginnen die Städtischen Kliniken eine Reihe, die Patienten und Besuchern Kunst, Musik und Literatur ins Krankenhaus bringt. Da die Veranstaltungen gefilmt und anschließend ins Netz gestellt werden, können auch Externe davon profitieren.

Sabine Windeln liebt Museumsbesuche – doch die Kunst aus den heiligen Hallen ins Alltagsleben zu holen, ist für sie die noch größere Freude. Für das Eli, in dem sie lange gearbeitet hat, organsiert sie die neu geschaffene Reihe „Eli Kultur“ und hatte gleich eine besondere Herausforderung zu meistern. Wie organisiert man Kultur mitten in der Pandemie? Wo es so schwer ist, Menschen zusammenzubringen und gleichzeitig die positive Inspiration wichtiger denn je? Mit Hilfe von Filmkameras ist dies zum Start bestens geglückt. Die Lesung mit den beiden renommierten Mönchengladbacher Krimi-Autoren Susanne Goga und Arnold Küsters wurde im Foyer der Wahlleistungsstation 3 ohne Publikum aufgenommen. Die Patienten können die Aufzeichnung in ihren Zimmern sehen.

Spannend ist es in Mönchengladbach immer dann, wenn Susanne Goga und Arnold Küsters ins Spiel kommen. Wobei die aktuellen Werke der beiden Krimi-Autoren nicht in ihrer Heimatstadt spielen, sondern in Großbritannien. Susanne Goga führt ihre Leser in ihrem Roman „Das Geheimnis der Themse“ ins viktorianische London. Tom und Charlotte Ashdown sind gerade in ihr neues Heim gezogen. Der junge Strandsucher Alfie fischt alles, was sich zu Geld machen lässt, aus der Themse und treibt sich in den Docks und Lagerhäusern herum. Unterschiedlicher könnten die Welten der Protagonisten, in die Susanne Goga während der Lesung ihre Zuhörer in einigen Szenen aus ihrem Roman einführt, kaum sein. Doch offenbar verbindet die drei Londoner etwas.  Gerade, als eine Tote am Rand der Themse gefunden wird, endet die Szene, die Susanne Goga vorträgt.

Auch Arnold Küsters ist einer der Autoren, die man aus gutem Grunde seit vielen Jahren nicht nur in Mönchengladbach, sondern auch weit darüber kennt. Küsters hat zwischen Buchseiten am Niederrhein reichlich meucheln lassen. Für seinen jüngsten Roman „Klippentod“ wählt er Cornwall als Szenerie und für sich den Namen Ian Brady als Synonym. Ex-Polizist Simon Jenkins bekommt einen Anruf der offenbar verzweifelten jungen Victoria. Doch er wimmelt sie ab. Am nächsten Tag wird sie tot am Fuße der Klippe gefunden. Ein Unfall? Oder Mord – wie Victorias beste Freundin Mary glaubt? Auch bei Küsters endet die Lesung justament, da die erste Leiche gefunden wird. Die knappe Stunde Lesung vergeht – von Gitarrenstücken von Manfred Meurer begleitet – sehr schnell. Und viele, die sie verfolgt haben, werden mit den beiden Büchern wohl noch einige weitere Stunden verbringen.

Derweil hat Sabine Windeln schon den nächsten Teil der Kulturserie organisiert. Eine Ausstellung mit Skulpturen, Installationen und Werken von Sheyla B. Fahimi und Arno Tillmanns, beide renommierte Rheydter, C/O-Künstler, gibt es an verschiedenen Stellen im Haus zu entdecken.

Weitere Formate, Lesungen und Konzerte hat Sabine Windeln bereits in der Planung: „Unsere Reihe soll zu einer regelmäßigen Einrichtung werden und immer wieder überraschen und zum Nachdenken und Auseinandersetzen anregen.“

Beitrag drucken
Anzeigen