Begrüßten die Gäste der NIAG-Linie 73 bei ihrer ersten Ankunft in Geldern (von rechts): Gabriele Halfmann, Leiterin der Bischöflichen Liebfrauen-Realschule Geldern, Bürgermeister Sven Kaiser, Heinz-Theo Angenvoort, Mobilitätsexperte der Stadt Geldern, Initiatorin Rita Spitz-Lenzen und NIAG-Vorstand Christian Kleinenhammann (Foto: privat)
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Geldern/Kevelaer. Gute kommunale Zusammenarbeit zwischen Kevelaer, Geldern und der NIAG

Ein gutes Beispiel dafür, wie bürgerschaftliches Engagement und Kommunalpolitik auch über die Grenze von zwei Kommunen hinweg positiv Einfluss nehmen kann auf den Alltag, zeigte sich in Kevelaer und Geldern. Dort nahm nun die „Linie 73“ mit der direkten Busverbindung der „Niederrheinischen Verkehrsbetriebe AG“ (NIAG) zwischen Twisteden, Lüllingen und Geldern ihren Dienst auf. Gleichzeitig beendete dieses Nahverkehrsangebot die tägliche Odyssee der Twistedener Kinder auf ihrem Weg zur Schule nach Geldern. Mit der neuen Verbindung verkürzt sich ihr Schulweg von fast zwei Stunden mit Bus und Bahn auf rund 22 Minuten mit der NIAG-Linie 73.

Der Neustart war für alle Beteiligten sicherlich ein besonderer Moment – vor allem aber für Rita Spitz-Lenzen, die seit Jahren für die bessere Anbindung an Geldern kämpfte.

Eine Verbindung in die Schulstadt Geldern gab es für die Twistedener schon. Sie führte entweder über Wetten oder aber alternativ mit einer Kombi aus Bus und Bahn mit dem „Airport Shuttle“ zum Kevelaerer Bahnhof und dann weiter mit dem RE 10 „Niersexpress“ nach Geldern. Dies setzte allerdings einen Einstieg um 6.15 Uhr voraus – um kurz vor 8 Geldern zu erreichen. Der Rückweg war dann mit dieser Kombination möglich und forderte erneut viel Zeit ein. Nun gestaltet sich der Schulweg kürzer und einfacher: Um 7.21 Uhr Einstieg in Twisteden und gegen 7.43 Ausstieg an der Haltestelle „Geldern – Rathaus“. Ein Meilenstein für ein gutes kommunales Miteinander.

Nachdem Gelderns Hauptausschuss im Dezember für die Verbindung benötigte Gelder in den Haushalt der Stadt eingestellt hatte, schien der Bann gebrochen. Allerdings lastete noch ein „Sperrvermerk“ auf den Haushaltsmitteln. Im Januar dann durften Rita Spitz-Lenzen und ihre Mitstreiter jubeln. Die Gelderner Politik hob den Sperrvermerk auf und gab damit „Grünes Licht“ für die weitere Planung. Die Kommunen, auf deren Gebiet Buslinien verlaufen, haben finanzielle Anteile der Kosten zu übernehmen. Zudem war eine Abstimmung mit der NIAG erforderlich. Für die Bürgermeister Dominik Pichler aus Kevelaer und Sven Kaiser aus Geldern sowie NIAG-Vorstand Christian Kleinenhammann jedoch ein willkommener Auftrag, der zum Wohl nicht nur der Schulkinder zügig abgearbeitet wurde. Angepeilt wurde ein Start nach Pfingsten – und dieser Plan ging auf.

Für die Schulstadt Geldern hat die Linie auch den Charme einer zusätzlichen Verbindung zwischen den Ortschaften Lüllingen, Veert und Geldern und damit – ein wenig in die Zukunft gedacht – auch mit dem Anschluss an den künftigen Standort der Realschule an der Fleuth auf dem Gelände der ehemaligen Geschwister-Scholl-Schule in Veert. Gelderns Bürgermeister Sven Kaiser ließ es sich gemeinsam mit NIAG-Chef Christian Kleinenhammann und der Leiterin der Bischöflichen Liebfrauenrealschule, Gabriele Halfmann, nicht nehmen, die Kinder bei der ersten Ankunft mit Linie 73 in Geldern zu begrüßen. „Ich freue mich, dass es uns gemeinsam mit der Stadt Kevelaer und der NIAG gelungen ist, diese Verbindung über die kommunale Grenze hinweg zu schaffen. Insofern bin ich auch Frau Spitz-Lenzen für ihr Engagement sehr dankbar. Für die Schulstadt Geldern ist die neue Linie nur zu begrüßen. Und für die Schülerinnen und Schüler steht sie für eine echte Verbesserung im öffentlichen Nahverkehr und letztlich auch für mehr Freizeit“ erklärte Sven Kaiser.

Infos zur neuen Verbindung auch am Gelderner Mobiltelefon 02831 398777 (Mail: mobil@geldern.de).

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