Amphitheater und Moorkate (Foto: © Botanischer Garten)
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Dortmund. Die Moor-Heidelandschaft im Botanischen Garten Rombergpark ist noch attraktiver geworden. Ein dreireihiges Amphitheater aus Natursteinquadern ist nun fertiggestellt worden und kann dank der sinkenden Inzidenzzahlen bald wohl auch bei Führungen, Vorträgen und kulturellen Anlässen genutzt werden.

Schon vor Corona gab es Überlegungen, einen naturnahen Ort für kleinere kulturelle Veranstaltungen im Bereich der Moorkate zu schaffen. Lesungen, Rezitationen und Schauspiel hatten dort schon öfter stattgefunden, aber jedes Mal mussten Bänke hin und her transportiert werden. Auch fehlte es am nötigen Stromanschluss für Licht und Ton.

Mit der beginnenden Corona-Situation im letzten Jahr zeigte sich wie sehr auch kulturelle Outdoor-Möglichkeiten in der Stadt benötigt werden. Darum begannen zum Ende des Winters die Arbeiten an dem Amphitheater.

Von Mitte März bis Anfang Mai dauerten die groben Bauarbeiten. Dazu wurden 25 Tonnen heimischen Natursteins verarbeitet, deren Kanten abgerundet und verfugt. In dieser Zeit erfolgte auch der benötigte Stromanschluss der Moorkate.

Nun sind die Arbeiten abgeschlossen und das Amphitheater kann von den Besucher*innen jetzt schon zum Verweilen, Ausruhen und Entspannen genutzt werden.

Zukünftig wird das Amphitheater auch bei der Bildungsvermittlung und den Führungen in der weltweit größten künstlichen Moor-Heidelandschaft eine wichtige Rolle spielen. In den Abendstunden und an den Wochenenden soll dann die Kultur Einzug halten. Dazu wird Melange e.V. in Kürze ein Programm für verschiedene Sommerveranstaltungen veröffentlichen. Bis dahin wird auch für Sitzkissen gesorgt sein.

Die Freunde & Förderer des Botanischen Gartens Rombergpark e.V. werden nun noch einen Regen- bzw. Sonnenschutz finanzieren, der nach Bedarf schnell auf- und abgebaut werden kann. Auch der bauliche Erhalt der Moorkate wird seit Jahren durch den aktiven Freundeskreis sichergestellt.

Die Moorkate existiert bereits seit 1989 und wurde von den Architektur-Studierenden der Fachhochschule Dortmund geplant und gebaut. Seinerzeit von der Sparkasse Dortmund finanziert, ist die Moorkate ein typische „Nur-Dach-Konstruktion“, welche mit Torfsoden bedeckt ist. Jahrhundertelang lebten die Torfstecher in solchen Unterkünften, während sie Torf als Brennstoff abgebaut haben. Heutzutage sind Hochmoore besonders geschützte Lebensräume in denen viele seltene Tier- und Pflanzenarten vorkommen.

Im Dortmunder Moor wachsen zum Beispiel Torfmoose, Sonnentau, Lavendelheide, Moosbeeren und vieles andere mehr. Ein „Who ist Who“ der gefährdeten RoteListe-Arten.

Die Moor-Heidelandschaft im Botanischen Garten Rombergpark ist ein Ort die Biodiversität, Bildung und Kultur. Alle sind willkommen, doch die Besucher*innen sollten auf den Wegen bleiben, denn die Moor-Heidelandschaft ist ein sehr empfindliches Ökosystem.

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