Bürgermeister Christoph Fleischhauer (vorne links) und Prof. Dr. Thomas Spitzley, Prorektor der Universität Duisburg-Essen (vorne rechts) unterzeichnen den Vertrag für die Dauerpartnerschaft. Mit dabei waren Prof. Dr. Ralf-Peter Fuchs, Vorsitzender des Instituts für niederrheinische Kulturgeschichte und Regionalentwicklung (InKuR), Ulrich Greb, Intendant des Schlosstheaters Moers, Prof. Gaby Herchert, Initiatorin des Projekts ‚Eine Stadt erinnert sich‘, Jürgen Stock vom Grafschafter Museums- und Geschichtsverein Moers sowie Diana Finkele, Leiterin des Grafschafter Museums (hinten v. l.) (Foto: pst)
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Moers/Duisburg. Von nun an für die Ewigkeit

„Moers hat eine Universität – zumindest als Kooperationspartner“, erklärt Diana Finkele, Leiterin des Grafschafter Museums und Erste Betriebsleiterin des Eigenbetriebs Bildung der Stadt Moers, bei der Vertragsunterzeichnung mit dem Institut für niederrheinische Kulturgeschichte und Regionalentwicklung (InKuR) der Universität Duisburg-Essen. Der Prorektor der Universität Prof. Dr. Thomas Spitzley ergänzt: „Und die Uni hat ein Museum – zumindest als Kooperationspartner.“ Auch Bürgermeister Christoph Fleischhauer fühlt sich mit dieser Formulierung wohl.

Nach der Jahreskooperation 2019/2020 wurde diese am Montag, 31. Mai, in Form eines Vertrags auf eine dauerhafte Zusammenarbeit ausgeweitet. „Der Vertrag ist ein fester Sockel für die zukünftige Zusammenarbeit“, bekräftigt Christoph Fleischhauer die Bedeutung des Dokuments.

Rückblick auf die Jahrespartnerschaft

Die Jahrespartnerschaft hat Studierende bei ihren Forschungsvorhaben unterstützt und die Projekte der Universität und des Museums das Interesse bei Bürgerinnen und Bürgern geweckt. Außerdem freut sich Museumsleiterin Diana Finkele immer wieder, wenn Studierende ein Praktikum im Schloss machen möchten und durch die Kooperation mit der Universität zu ihr kommen. Umgekehrt sind die Studierenden froh, im Museum einen Praktikums- oder Arbeitsplatz zu finden. In gemeinsamen Seminaren, die zum großen Teil im Moerser Schloss stattfinden, lernen Studierende die Moerser Geschichte und die Museumsarbeit kennen.

Der Vorsitzende des InKuR Prof. Dr. Ralf-Peter Fuchs hat die Jahrespartnerschaft 2019 mit der Geschichte der Spanier in Moers begonnen. In seinen Lehrveranstaltungen greift er Themen der Moerser Geschichte auf. Derzeit gibt es zum Beispiel ein Hauptseminar zur Geschichte der Gastarbeiter in Moers. Hierbei nutzt er die Methode ‚oral history‘. „Die Ereignisse, über die wir sprechen, sind erst rund 30 bis 40 Jahre her, sodass wir lebende Zeitzeugen befragen können“, so Prof. Dr. Fuchs. Für das Grafschafter Museum sind die entstehenden Interviews ideal, um den Materialbestand zu erweitern.

Weitere geplante Projekte

Die Kooperation zieht weitere Kreise: Unter der Federführung von Prof. Gaby Herchert entsteht ein Projekt mit dem Titel ‚Eine Stadt erinnert sich‘. Involviert sind das Schlosstheater Moers, viele Moerserinnen und Moerser, Studierende sowie der Schriftsteller Feridun Zaimoglu. Aus Interviews mit Zeitzeugen sollen literarische Texte werden, die das Schlosstheater anschließend auf der Bühne präsentiert. Diana Finkele ergänzt, dass die Kooperation nicht nur auf universitärer Ebene bestehe. Für die nächsten Monate seien unter anderem eine Outdoor-Leinwand mit Filmvorführen, Vorträge, Veranstaltungen – viele davon draußen – geplant. „Die Kooperation begann als Zusammenarbeit zwischen Museum, Theater und Universität. Mittlerweile bindet sie zahlreiche Akteure der Stadtgesellschaft ein und entwickelt sich zu einer dauerhaften und intensiven Partnerschaft der Stadt Moers mit der Universität“, so die Museumsleiterin.

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