Szene aus Extrawurst (Foto: ©Dietrich Dettmann)
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Frechen. Schauspiel gastiert 14. Juni in der Stadt

Im Stadtsaal Frechen öffnet sich nach den vielen Monaten des Lockdowns nun wieder der Bühnenvorhang. Die städtische Kulturabteilung bietet mit der Dramödie „Extrawurst“ von Dietmar Jacobs und Moritz Netenjakob am Montag, 14. Juni, um 20 Uhr abwechslungsreiche Unterhaltung. Die lange Stille in Frechens größtem Theater weicht einer bunten Mischung aus Humor und Ernsthaftigkeit.

Zum Inhalt des Stücks: Eigentlich ist es reine Formsache. Die Mitgliederversammlung des Tennisclubs einer deutschen Kleinstadt soll über die Anschaffung eines neuen Grills für die Vereinsfeiern abstimmen. Normalerweise kein Problem – gäbe es da nicht den Vorschlag, auch einen eigenen Grill für das einzige türkische Mitglied des Clubs zu finanzieren. Denn gläubige Muslime dürfen ihre Grillwürste ja bekanntlich nicht auf einen Rost mit Schweinefleisch legen.

Eine gut gemeinte Idee, die aber immense Diskussionen auslöst und den eigentlich friedlichen Verein vor eine Zerreißprobe stellt. Denn: Wie viele Rechte muss eine Mehrheit einer Minderheit einräumen? Muss man Religionen tolerieren, wenn man sie ablehnt? Gibt es auch am Grill eine deutsche Leitkultur? Und sind eigentlich auch Vegetarier eine Glaubensgemeinschaft?

Immer tiefer schraubt sich der kleine Konflikt um den Grill in die Beziehungen der Mitglieder. Ebenso respektlos wie komisch stoßen Atheisten und Gläubige, Deutsche und Türken, Gutmenschen und Hardliner frontal aufeinander. Und allen wird klar: Es geht um mehr als einen Grill. Es geht darum, wie wir zusammenleben – zumal die Grenzen zwischen „rechts und links“, „tolerant und intolerant“, „religiös und ungläubig“ durchaus fließender sind als man denkt …

Die Zuschauer im Stadtsaal sind als Vereinsmitglieder Teil des Geschehens und erleben direkt mit, wie sich eine auf Verständigung ausgerichtete Gesellschaft komplett zerlegen kann. Und das in einer schnellen, hochpointierten und sehr aktuellen Komödie.

Wer das Pointenfeuerwerk aus Comedy-Serien und vom Theater kennt, versteht, warum das praxiserprobte „Stromberg“-Autorenteam 2006 mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet wurde. In diesem Boulevard-Hit gerät Gerd Silberbauer (als Vorsitzender eines Tennisvereins) eben wegen des Nutzungskonflikts um einen Vereinsgrill auf politisch vermintes Gelände: Heiß diskutiert wird die mögliche Anschaffung eines Extra-Grills für das einzige muslimische Vereinsmitglied. Und dann geht es plötzlich um viel mehr als eine „Extrawurst“.

Karten gibt es ab sofort zu Vorverkaufspreisen von 17,50 Euro bis 28,50 Euro. Karten an der Abendkasse kosten 19,50 Euro bis 30,50 Euro. Vorverkaufsstellen sind die ProTicket-Hotline über die Telefonnummer 0231/9172290 und die Kulturabteilung der Stadt Frechen unter Telefon 02234/501-1352. Online-Tickets gibt es unter www.stadt-frechen.de/bildung/kultur/tickets.php

Zuschauerinnen und Zuschauer müssen einen Negativ-Test (nicht älter als 48 Stunden) in Verbindung mit ihrem Ausweis vorzeigen. Zudem gelten die allgemein gültigen Regeln für Geimpfte und Genesene. Im Stadtsaal ist während des Aufenthaltes eine medizinische Maske zu tragen. Einlass ist ab 19 Uhr, die Abendkasse öffnet um 18 Uhr.

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