Der Gebäudeteil musste komplett geräumt werden, um Glutnester abzulöschen. Ein Radlader, ein Gabelstapler und ein Traktor kamen hierbei zum Einsatz (Foto: Feuerwehr)
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Goch. Vermutlich aufgrund von Selbstentzündung ist gestern Abend in einer Scheune eines Reiterhofs an der Asperdener Straße in Goch ein Schwelbrand entstanden. Die Scheune ist mehrfach unterteilt, in einem der Abschnitte waren 160 Quadrant-Heuballen gelagert. Dort ist das Feuer entstanden. Anwohner bemerkten Brandgeruch und eine, zunächst noch, leichte Rauchentwicklung und informierten gegen 23 Uhr die Feuerwehr.

Bei Eintreffen der ersten Einsatzkräfte aus Asperden, Kessel und der Stadtmitte war kein offener Feuerschein feststellbar. Die immer stärker werdende Rauchentwicklung konzentrierte sich auf das gelagerte Heu. Mit einem Gabelstapler, einem Radlader und einem Traktor wurde die Scheune komplett geräumt. Etwa in der Mitte des Ballenstapels kam dann auch Glut zum Vorschein. Drei Strahlrohre waren nötig, um das bereits vom Schwelbrand betroffene Heu abzulöschen. Dabei entstand eine ausgeprägte Rauchentwicklung, die Löscharbeiten waren teils nur unter schwerem Atemschutz möglich.

Knapp dreieinhalb Stunden dauerte es, bis der betroffene Scheunenteil ausgeräumt und das Heu abgelöscht war. Eine Brandausbreitung auf den Dachstuhl der Scheune oder andere Gebäudeteile konnte verhindert werden. Menschen und Tiere kamen nicht zu Schaden. In dem betroffenen Gebäudeteil befanden sich keine Stallungen. Vor Ort waren 40 Einsatzkräfte aus Asperden, Kessel und der Stadtmitte. Die Einsatzleitung hatte Stadtbrandinspektor Georg Binn.

Hintergrund: Heuselbstentzündung

Unter bestimmten Umständen kann sich zu Ballen gepresstes und gestapeltes Heu selbst entzünden. Verantwortlich dafür sind biologische Prozesse im Heu, die zu einer Erwärmung innerhalb der Ballen oder des Stapels führen. Der Prozess bis zu einer möglichen Selbstentzündung kann mehrere Tage dauern, hierbei sind Temperaturen im Inneren der Heuballen oder des Stapels von über 200 Grad Celsius möglich. Aufgrund des Luftabschlusses entsteht zunächst kein offenes Feuer, sondern ein Schwelbrand. Mit ausreichend Sauerstoff im weiteren Verlauf kann sich schlagartig ein Großbrand entwickeln. (ots)

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