Der Autor Wolfgang Löhr und der Herausgeber Dr. Karlheinz Wiegmann, Leiter Museum Schloss Rheydt, mit dem neuen Buch zur Geschichte der Bylandts (Foto: Stadt MG ©)
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Mönchengladbach. Adelsfamilien und ihr Leben faszinieren die Menschen. Ihr Leben findet sich in den Boulevardmedien oder wird sogar verfilmt. Doch spannende Geschichten und Einblicke in ein Leben, was nicht viele Menschen führen, haben nicht nur die Königshäuser der Jetztzeit zu bieten, sagt Dr. Karlheinz Wiegmann, Leiter des Museums Schloss Rheydt und Herausgeber des jetzt erschienen Buches „Aufrecht, nicht übermütig – Die Geschichte der Familie Bylandt“: „Da gab es Rivalitäten, Skandale, Liebschaften und vieles mehr. Dieses Buch gibt einen sehr guten Einblick in das Leben der Familie Bylandt. Die Texte sind wissenschaftlich fundiert, aber auf jeden Fall sehr gut für alle zu lesen.“

Eine Vielzahl der Beiträge aus dem Buch stammt von Wolfgang Löhr, dem ehemaligen Leiter des Stadtarchivs, den man wohl zu Recht als Bylandt-Experten bezeichnen kann. Und seine Texte müssen spannend sein, hängt man ihm doch schon beim bloßen Erzählen an den Lippen. So berichtet er zum Beispiel von den Auseinandersetzungen der Kanonissin Maria Anna von Bylandt, die gerne Äbtissin geworden wäre: „Ihre Gegenkandidatin hatte aber eine Liaison mit einem kurkölnischen Minister, dem entsprechend hatte sie keine wirkliche Chance. Dafür war sie fast schon eine Unternehmerin. Denn sie suchte Mittel und Wege, um unter anderem Handel mit Textilien zu betreiben. In ihrem Haus entstand quasi eine kleine Manufaktur. Aber auch mit dem Weinhandel war sie vertraut.“

Neben den einzelnen Schlaglichtern auf bestimmte Familienmitglieder, zeigt das Buch aber auch größere Entwicklungen auf und nimmt Bezug zum Schloss Rheydt. Die Familie Bylandt prägte die Mönchengladbacher Geschichte drei Jahrhunderte lang. Das Buch stellt erstmals die bisherigen Beiträge und Ergebnisse der Forschung zu Familiengeschichte zusammen, erklärt Wiegmann: „Es hat einzelne Aufsätze gegeben, zum Beispiel in den Rheydter Jahrbüchern. Vieles davon ist aber längst vergriffen oder zumindest nicht mal eben am Ort verfügbar. Das haben wir mit diesem Buch nun geändert.“ Zahlreiche Abbildungen ergänzen dabei die Beiträge anschaulich.
Der Titel war dabei zum einen ein Leitgedanke bei der Erstellung des Buches. „Es ist wohl auch der Wahlspruch eines der Familienmitglieder gewesen, von Sophia von Bylandt. Sie ist wohl auch das einzige Familienmitglied aus dem 15. Jahrhundert deren Konterfei wir kennen“, berichtet Löhr.

Möglich wurde das Buch auch dank der Unterstützung der Otto von Byland-Gesellschaft und der Stadtsparkasse Mönchengladbach. Das Buch ist nun unter anderem für 29.80 Euro an der Museumskasse und in den örtlichen Buchhandlungen erhältlich.

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