(Foto: RCGD (Meinruderbild.de/Detlev Seyb))
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Düsseldorf. Am kommenden Freitag machen sich zwei Mitglieder vom Ruderclub Germania Düsseldorf auf den Weg zum Nordkap in Norwegen. Mit dem Ruderboot wäre das nur schwer möglich, zu unwegsam, zu weit, zu lange. Also machen sich Valentin Schumacher und Laurin Mückshoff mit dem Rad auf den Weg. Den in der Coronazeit liebgewonnenen Radsport erleben die Beiden nun mit einem besonderen Ziel und einer wichtigen Intention: Sie wollen auf die weit verbreitete Krankheit Depression, die sich in allen Lebensbereichen und Gesellschaftsschichten und eben auch im Rudersport zeigt, aufmerksam machen. So fahren sie im Trikot des Vereins Wirfueryannic e.V..

Wir für Yannic

Wirfueryannic e.V. (www.wirfueryannic.de) ist ein gemeinnütziger Verein, der Aufklärung, Prävention und Hilfe rund um die Volkskrankheit Depression fördert. 2016 nahm sich ohne vorherige Anzeichen der Ruderer Yannic Corinth, der auch Radsportler war, das Leben. Dies war der traurige Anstoß für die Gründung des Vereins im Bereich des Ruder- und Radsports. Der Verein wiederum unterstützt u.a. Sportteams, die mit ihren sportlichen Aktivitäten auf psychische Erkrankungen aufmerksam machen und damit einen Beitrag zur Enttabuisierung von Depressionen leisten. Das Team #wirfueryannic startet auf verschiedenen Wettkämpfen, Rennen und Regatten. „Neben ambitionierten Freizeitsportlern sind auch aktive und ehemalige Spitzensportler im Team. Damit erhalten wir die Erinnerung an den Freund und Sportler Yannic lebendig“, so steht es auf den Seiten des Vereins geschrieben.

Die Idee

Valentin Schumacher hat schon vor Jahren Berichte gesehen und davon gelesen, wie sich vor allem auch junge Menschen auf den Weg zum Nordkap machen. In Zeiten, als Rudern aufgrund der Coronapandemie nicht möglich war, fand Valentin noch einmal mehr Freude am Radfahren. Als U17-Leistungsruderer Laurin Mückshoff sich ein neues Fahrrad kaufte und sie gemeinsam viele Kilometer absolvierten, entstand die Idee, auf große Reise zu gehen. „Ich suchte schon immer jemanden, der zum Nordkap mitkommt, da habe ich natürlich Laurin gefragt“, erzählt Valentin. Aus der Idee soll nun Wirklichkeit werden. „Die Arbeit kam dazwischen und zweimal Corona. Nun im vierten Anlauf soll der Reise zum Nordkap nichts mehr im Wege stehen“, so der 23-jährige Germane. „Weil gerade in den schwierigen Coronazeiten Sport im Verein lange Zeit nicht möglich war, hat das Thema Depression noch einmal mehr an Bedeutung gewonnen. Und so wollen wir neben dem Spaß auf der Tour auch die Gelegenheit nutzen, auf dieses wichtige Thema aufmerksam zu machen und Spenden für „wirfueryannick“ sammeln.“

Die Vorbereitungen

Sportlich fit sind sie beide. Laurin Mückshoff ruderte kürzlich im Finale der Deutschen Jugendmeisterschaften, trainiert seit 2019 mit bis zu sieben Einheiten pro Woche regelmäßig. In den Monaten, in denen der Verein schließen musste, stieg er oft auf das Rad, genau wie Tourkollege Valentin, der seit 2011 im RCGD ist. Dieser nutzt jede Gelegenheit, mit dem Rad unterwegs zu sein.  Beim Stadtradeln konnte er die vorderen Plätze nur nicht erreichen, weil er auch in diesem Jahr wieder auf vielen Regatten als Helfer unterwegs war. Er war in Essen, dreimal in Hamburg, zudem bei der Olympia-Qualifikation in Luzern, vor allem als Motorbootfahrer. Und im Hafen, wo immer wieder Hilfe gebraucht wird, ist er da – meistens mit dem Fahrrad. Dadurch etwas vom Autofahren weg zu kommen, motivierte ihn zusätzlich – der Umwelt zuliebe. Kilometer auf dem Rad hat er viele und fühlt sich fit für die Tour.

Die Route

An der Regattastrecke Hamburg-Allermöhe wird es losgehen, so können die Beiden in einer Tagesetappe von etwa 85 Kilometern die Fähre in Lübeck/ Travemünde erreichen. Zudem besteht hier der Bezug zu wirfueryannic, denn in Hamburg wird im Rahmen der Norddeutschen Meisterschaften der Yannic-Corinth Wander-Ehrenpreis im Vierer vergeben. Yannic war Mitglied bei der 150 Kilometer entfernten Friedrichstädter Rudergesellschaft in Schleswig-Holstein. Für Valentin Schumacher und Laurin Mückshoff geht es dann von Malmö aus bis zum Nordkap in Etappen von etwa jeweils 100 Kilometern. „Überwiegend wollen wir wild zelten, aber ab und zu suchen wir dann doch auch mal einen Campingplatz auf, um uns frisch zu machen und Handys und Powerbanks aufzuladen“, sagt Valentin Schumacher. Ankommen wollen sie am 7. August, nach 30 Tagen. Zurück geht es dann mit dem Flieger am folgenden Tag. Sie hoffen darauf, dass die Ein- bzw. Durchreise in allen Ländern möglich sein wird. Hier trifft der Spruch „der Weg ist das Ziel“ auf jeden Fall zu!

In Begleitung von Social Media

Um sich werbewirksam für den Verein präsentieren zu können, wurden die beiden Ruderer von „wirfueryannic“ mit Radtrikots ausgestattet und werden sich damit in den Sozialen Medien zeigen. Die Spendenbereitschaft ist schon lange vor der Reise groß. So fanden Valentin Schumacher und Laurin Mückshoff im Ruderclub Germania Düsseldorf und bei der Schüler-Ruder-Gemeinschaft Erkrath sowie bei Familie und Freunden bereits viele Unterstützer.

Vereinskollege Steven Tischer hat die Internetseite www.wirfuernordkap.de aufgebaut und wird dort immer wieder Inhalte von den beiden Reisenden präsentieren. Täglich wollen sie selber auf Instagram aktiv sein, einen take over wird es bei  #wirfueryannic geben.

Valentin Schumacher und Laurin Mückshoff bedanken sich im Namen von „wirfueryannic“ bereits jetzt für Ihre Unterstützung in Form von Spenden unter dem Verwendungszweck „Spende wirfuernordkap“ auf das Konto DE90 2175 0000 0165 1185 97 bei „wirfueryannic.e.v.“!

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