Viersen. Die ersten beiden Wochen der Schulsommerferien stehen für 22 neu zugewanderte Schülerinnen und Schüler unterschiedlichen Alters ganz im Zeichen des „Ferien-Intensiv-Trainings – Fit in Deutsch“. Gemeinsam mit zwei Lernbegleitenden verbessern sie in Theorie und Praxis ihr Sprachverständnis und die Sprachanwendung.
Das freiwillige Training findet jeweils von Montag bis Freitag von 8:30 bis 15:30 Uhr in der Johannes-Kepler-Realschule in Süchteln statt. Der Tag beginnt mit einem gesunden Frühstück, das gemeinsam vorbereitet wird. Neben der Sprache steht hier im Vordergrund, dass Rituale und Werte weitergegeben werden, die im Miteinander der deutschen Gesellschaft wichtig sind.
Die erste Hälfte des Tages gehört der Theorie. Mit Hilfe von kleinen Spielen und nachgestellten Situationen soll die deutsche Alltagssprache geübt werden. Einen Einblick gibt es ebenfalls in die sogenannte Bildungssprache, die für den Schulalltag wichtig ist. Die Schülerinnen und Schüler lernen hier den Umgang mit unterschiedlichen Arten von Texten sowie mit den neuen Medien. Da die Altersspanne sehr groß ist, wird in dieser Zeit in zwei Gruppen gearbeitet. Insbesondere wird den älteren Teilnehmenden auch das praktische Erlernen von Bewerbungssituationen für zukünftige Praktika und Ausbildungsstellen nähergebracht.
Das gemeinsame Mittagessen dient dazu, Alltagsaufgaben zu üben, beispielsweise die Fähigkeit, Kochrezepte und Maßeinheiten zu lesen und umzusetzen. Schwerpunkt der Nachmittage ist das Alltagsleben mit der deutschen Sprache. Hierzu haben die Lernbegleitenden ein vielschichtiges Programm vorbereitet. Ausflüge führen in die Biologische Station Krickenbecker Seen und zur Nettetaler Sequoiafarm. Ebenso gibt es eine Stadtrallye, eine Buchvorlesung bei „Frau Eule“ in Süchteln und eine Führung durch die Kirche St. Clemens.
Am Ende der zwei Wochen erhalten die Schülerinnen und Schüler ein Zertifikat. Außerdem werden die Fortschritte und der Sprachlernstand kurz dokumentiert. Diese Angaben helfen den Schulen, die Kinder und Jugendlichen passgenau zu fördern.
Das „Ferien-Intensiv-Training – Fit in Deutsch“ findet zum dritten Mal statt. Corona-bedingt musste das Projekt im vergangenen Jahr abgesagt werden. Trägerin ist die Stadt Viersen. Das Kommunale Integrationszentrum des Kreises Viersen unterstützt die Stadt durch pädagogische Beratung und sein Netzwerk. Es schafft Verbindungen beispielsweise mit der Landesweiten Koordinierungsstelle Kommunale Integrationszentren (Laki), der Bezirksregierung Düsseldorf und dem Landesministerium für Schule und Bildung. Die Sprachlernbegleitenden werden fachlich und pädagogisch beraten.
80 Prozent der Kurskosten trägt das Land Nordrhein-Westfalen. Die verbleibenden 20 Prozent trägt die Stadt Viersen als Eigenanteil.
