(Foto: Polizei)
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Köln. Update 13. Juli 2021: Mit dem Foto des Handtuchs, in welches der gestern (12. Juli) vor einer Babyklappe in Köln-Bilderstöckchen gefundene Säugling eingewickelt war, fahndet die Mordkommission nun nach den Eltern des Jungen und fragt:

Wer kennt das Handtuch und/oder weiß, wem es gehört?

Das stark verschmutzte und verschlissene, 90×40 cm große Handtuch besteht aus weißem Frottee. Ein Wäschezeichen mit Hersteller- oder Materialangaben ist nicht vorhanden. Das Handtuch hat ein Blumenmuster mit grüner sowie lilafarbener Umrahmung (Foto).

Erste Ermittlungsergebnisse

Ergänzend zum bisherigen Erkenntnisstand teilen Staatsanwaltschaft und Polizei mit, dass die technische Überprüfung der Babyklappe keine Hinweise auf einen Defekt ergeben hat. Das Verhalten der Mitarbeitenden des Frauenhauses hat ebenfalls keinen Anlass zu Beanstandungen ergeben. Die Ermittler gehen daher davon aus, dass der Säugling bewusst so abgelegt wurde, dass der Alarm nicht ausgelöst wurde.

Weiterer Zeugenaufruf

Die Mordkommission bitte insbesondere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter medizinischer Einrichtungen, Krankenhäuser und Frauenarztpraxen, mit der Polizei Kontakt aufzunehmen, wenn eine Frau mit Symptomen einer kürzlich erfolgten Entbindung vorstellig geworden ist, ohne dass ein Säugling vorhanden war oder aber, wenn die betroffene Frau keine Angaben zu der Herkunft dieser Symptome gemacht hat oder macht.

Möglicherweise hat die Kindsmutter nach der Geburt keine ärztliche Hilfe in Anspruch genommen, befindet sich in einer psychischen Ausnahmesituation und nimmt die dringend erforderliche postnatale Beobachtung/Behandlung nicht in Anspruch. Die Ermittler empfehlen dringend, dass sich die Kindseltern an eine Beratungsstelle wenden.


Update 12. Juli 2021, 18.29 Uhr: Die Obduktion des toten Säuglings ist inzwischen abgeschlossen. Vorbehaltlich der Ergebnisse noch ausstehender Untersuchungen geht die Rechtsmedizin davon aus, dass der Junge zum Zeitpunkt der Geburt gelebt hat. Die Staatsanwaltschaft hat ein Ermittlungsverfahren wegen eines Tötungsdelikts durch Unterlassen eingeleitet. Die Ermittlungen zum Tod des Säuglings werden nun von einer Mordkommission fortgeführt.


Das Kriminalkommissariat 11 der Polizei Köln hat am späten Vormittag Ermittlungen zum Tod eines Neugeborenen aufgenommen. Der männliche Säugling war gegen 10.45 Uhr vor der Babyklappe eines Frauenhauses auf der Escher Straße im Stadtteil Bilderstöckchen im Freien gefunden worden (18.29 Uhr, Korrektur der ersten Meldung der Polizei: Zunächst hieß es, dass das Kind in der Babyklappe tot aufgefunden wurde). Ein Notarzt hatte wenig später den Tod festgestellt.

Die Todesursache, insbesondere die Frage, ob das Kind zum Zeitpunkt der Geburt gelebt hat und lebensfähig war, soll noch heute durch eine Obduktion geklärt werden.

Die Polizei fragt: Wer hat im Laufe des Vormittags Beobachtungen gemacht, die mit der Auffindung des toten Säuglings im Zusammenhang stehen könnten? Wer kennt eine Frau, die schwanger war, jetzt aber kein Kind hat?

Hinweise nimmt das Kriminalkommissariat 11 unter der Telefonnummer 0221/229-0 oder per E-Mail an poststelle.koeln@polizei.nrw.de entgegen. (ots)

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