Viel Erfahrung und Funkenflug sind notwendig. Nur dann bleibt die Nahtstelle von der neuen Trinkwasserleitung zum vorhandenen Trinkwassernetz auch dicht. Anschließend wird das Verbindungsstück noch aufwendig isoliert, damit der Rost keine Chance hat (Foto: Stadtwerke Essen)
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Essen. Neue Versorgungsader wurde jetzt an das bestehende Wassernetz angeschlossen

Rund 100 Jahre hatte die alte Leitung zuverlässig ihren Dienst getan. Die wichtige Versorgungsader fließt an der Gruga vorbei und versorgt hauptsächlich den Essener Norden. Mit 60 Zentimetern Durchmesser gehört sie schon zu den Schwergewichten im Essener Trinkwassernetz. Anfang Januar begannen die Arbeiten, um ein rund 300 langes Teilstück der Trinkwasserleitung zu erneuern. Dazu musste der Rad- und Fußweg an der Gruga auf Höhe der Orangerie gesperrt werden. Pünktlich wie geplant konnten die Arbeiten auf dem Trassenstück vor den Osterferien abgeschlossen werden. Für Radfahrende und Fußgänger*innen war der Weg somit frei und die beliebte Strecke konnte wieder uneingeschränkt genutzt werden.

Gleißendes Licht und Funkenflug markierten das Ende der Rohrverlegungsarbeiten

Auch wenn der Rad- und Fußweg schon wieder nutzbar war, gingen die Erneuerungsarbeiten an anderer Stelle weiter. Um das neue Leitungsstück an das vorhandene Trinkwassernetz anzuschließen, mussten noch einige Meter Rohrleitung verlegt werden. In diesen Tagen war es dann so weit. Auf Höhe des Ronald McDonald Hauses wurde die neue Rohrleitung in das vorhandene Trinkwassernetzt „eingebunden“, wie es unter Fachleuten heißt. Für solche Arbeiten müssen dann die Schweißspezialisten ran. Die Stahlleitung wird in mehreren übereinanderliegenden Schichten geschweißt. Alles beginnt mit der sogenannten „Wurzelnaht“. Danach folgen weitere Schichten aus glühendem Metall. Zwei Schweißer gleichzeitig haben die neue Trinkwasserleitung an das vorhandene Trinkwassernetz angeschlossen. Dabei geht es nicht immer bequem zu, sondern auch auf dem Rücken liegend und über Kopf. Die Schweißnähte müssen schließlich präzise sitzen, damit später kein Wasser herausspritzt. Beim Schweißen entstehen gleißendes Licht und glühende Metallstückchen. Ohne entsprechende Schutzausrüstung für den Körper und vor allem für die Augen könnten die Arbeiten nicht durchgeführt werden. Bevor dann die Schweißnaht isoliert wird, um sie vor Rost zu schützten, wird alles noch einmal mit einem Winkelschleifer gereinigt. Wie ein Kometenschweif fliegen dann die Funken und erzeugen ein imposantes Bild. Das war es dann aber auch schon mit der Romantik. Rohrgräben ausheben und Leitungen verlegen bei Wind und Wetter ist ein anstrengender und anspruchsvoller Beruf. Über eine halbe Millionen Euro haben die Stadtwerke Essen in das neue Leitungsstück und somit in die Erhaltung des Trinkwassernetzes investiert.

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