(Foto: TSP / Motorracetime.de)
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Duisburg. Zum zweiten Mal wurde in der Nürburgring Langstrecken-Serie (NLS) ein sogenannter Double-Header ausgetragen. Zwei Läufe über vier Stunden an einem Wochenende. Was im Vorjahr noch wegen der Corona-Pandemie aus der Not geboren wurde, war 2021 schon ein akzeptierter Saisonbestandteil bei den Teams. Das eingespielte Pilotentrio von X85racing sowie das Team überzeugten auf ganzer Linie und erzielten an beiden Tagen sowohl die Pole-Position als auch den Klassensieg. Dazu gab es als Extra sogar den begehrten Wertungsgruppensieg an beiden Tagen.

Im Renault Clio RS #685 traten zu NLS fünf und sechs wieder der Teamchef Gerrit Holthaus mit seinen Kollegen Marc Wylach und Michael Bohrer (AMC Duisburg e. V.) in der Klasse H2 an. Nachdem beim vierten Lauf der Motor des Clio den Dienst versagte, wurde in den zwei Wochen ein Austauschmotor eingebaut. Zum großen Schreck für das Team verabschiedete sich dieser dann am Donnerstag vor dem Rennen auf dem Prüfstand ebenfalls. Doch Chefmechaniker und Clio-Spezialist Louis Walter ersetzte die defekte Maschine über Nacht erneut mit einem Serienmotor und so konnte die #685, wenn auch mit weniger Leistung als gewohnt, am Freitagnachmittag die Reise in die Eifel starten.

Im ersten Lauf am Samstag, dem 61. ADAC Reinoldus-Langstreckenrennen, ging das Team von der Pole Position aus in das Rennen. Bei guten Wetterbedingungen ging Holthaus beim Start um 12:00 Uhr aufs Gas und behauptete sich gut im Feld mit fast 140 Fahrzeugen. Doch im dritten Umlauf eine Schrecksekunde für den Teamchef. Direkt vor ihm hatte ein BMW der V4 Klasse einen kapitalen Motorschaden und sprühte reichlich Öl auf die Strecke. Im Hochgeschwindigkeits-Abschnitt Mutkurve drehte sich Holthaus und hatte einen Frontkontakt mit der Leitplanke. Er konnte die Fahrt glücklicherweise fortsetzen und kam zur Inspektion und schnellen Reparatur in die Box, so konnte der X85racing Clio ohne Zeitverlust jedoch mit Taktikänderung wieder ins Rennen zurück. Bohrer und Wylach führten dann bis zum Ablauf der vier Stunden die Klasse weiter an. Die tadellose Leistung wurde entsprechend mit dem ersten Platz belohnt. Als Sahnehäubchen gab es für X85racing auch den Wertungsgruppensieg.

Mit dem Erfolg vom Vortag als Rückenwind ging es entsprechend motiviert am Sonntag um 8:30 Uhr ins Zeittraining des 44. RCM DMV Grenzlandrennen. Nach dem Starkregen in der Nacht waren zum Beginn die Streckenverhältnisse noch schwierig, doch dank der jahrelangen Erfahrung der Piloten auf der Nordschleife wurde der Clio #685 wieder auf den ersten Startplatz gestellt. Konstant schnell und sicher überquerte er dann nach einem fehlerfreien Rennen und 24 Runden die Ziellinie erneut als Klassen- und Wertungsgruppensieger. Das Doppel-Wochenende war somit für X85racing durchweg ein Erfolg und der Verdienst einer perfekten Arbeit des gesamten Teams.

Dazu Michael Bohrer (AMC Duisburg e. V.): „Nachdem die Vorzeichen am Freitag noch nicht so gut waren, war es rückblickend doch ein perfektes Wochenende mit einem tollen Team. Zwei Mal Pole, Klassen- und Wertungsgruppensieg und damit die Meisterschaftsführung, sind das Maximum was an einem solch anstrengenden Wochenende zu erreichen ist. Über die Erfolge freue ich mich wahnsinnig und kann unserer Mannschaft nur vielmals Danke sagen. Das Auto lief megagut und es hat viel Spaß gemacht. Nun gehen wir in die Sommerpause um motiviert das letzte Saisondrittel ab September zu bestreiten.“

Max Kruse Racing konnte die Siegesserie in der NLS ausbauen: Auch beim fünften Rennen in dieser Saison sicherte sich das Team den Sieg in der Klasse SP3T. Nachdem beim letzten Rennen nur ein VW Golf GTI TCR an den Start gegangen war, durfte erneut ein Doppelsieg gefeiert werden.

Andy Gülden, Matthias Wasel und Frédéric Yerly konnten mit der #10 erneut auf P1 fahren. Doch auch die Junioren von Max Kruse Racing, Marius Rauer und Marek Schaller, beeindruckten bei ihrem ersten Start in einem TCR-Auto auf der Nordschleife: Bereits in den Trainingssessions zeigten sie ihr Potential und übten im Rennen ordentlich Druck auf das Schwesterauto auf. Am Ende steuerten sie die #310 auf Platz 2.

Nach dem Doppelsieg in der NLS gelang es Max Kruse Racing heute nicht nur, diesen Erfolg zu wiederholen. Vielmehr konnte ein neuer teameigener Rekord gefeiert werden: Zum ersten Mal war das Team mit drei VW Golf GTI TCR an den Start gegangen und am Ende konnten die ersten drei Plätze in der Klasse SP3T eingefahren werden.

Zum dritten Mal in Folge sicherten sich Andy Gülden, Matthias Wasel und Frédéric Yerly auf der #10 den Sieg auf der Nordschleife. Wie bereits tags zuvor fuhren die Junioren von Max Kruse Racing, Marius Rauer und Marek Schaller, auf P2. Bei ihrem Debüt in einem TCR-Auto belegten Andrew Engelmann und Emir Asari mit der #333 den dritten Platz für das Team – ein tolles Ergebnis bei ihrem ersten Rennen für Max Kruse Racing.

Benny Leuchter (Teammiteigner / AMC Duisburg e. V.) begeistert: „Vielen Dank an die gesamte Truppe von Max Kruse Racing, inklusive der Fahrer. Alle können richtig stolz auf sich sein, denn alle haben einen geilen Job gemacht. Ich hoffe, es geht so weiter. Das ist nicht selbstverständlich, aber natürlich hoffen wir, auch weiterhin so viel Erfolg zu haben. Von den Youngstern sind wir positiv überrascht. Natürlich wussten wir, was die beiden können, aber wir wissen auch, wie die Nordschleife einen fordert. Dafür haben die Jungs einen richtig tollen Job gemacht und unserer NLS-Stammbesetzung auf der #10 super Paroli geboten. Wir freuen uns total auf den Rest der Saison.“

Mit dem ROWE ADAC 6h Ruhr-Pokal-Rennen als siebter Lauf der Nürburgring Langstrecken-Serie biegt die Saison schon langsam auf die Zielgerade ein. Am 11. September geht es dann auch für den X85racing Clio über die 50% längere Distanz in der Grünen Hölle der Nordschleife.

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