Erkrath. Das Wichtigste zuerst: In Erkrath sind aufgrund des verheerenden Hochwassers keine Toten, Verletzten oder Vermissten zu verzeichnen. Dennoch kam es zu zahlreichen kleineren und größeren Sachschäden, wie auch Beschädigungen an Brücken, Straßen, Spiel und Sportplätzen sowie Gebäuden. Nachfolgend wollen wir einen kleinen Überblick über die aktuelle Lage geben.
Gebäude: Bisher wurden 95 der insgesamt 117 städtischen Gebäude auf mögliche Hochwasser- und Starkregenschäden überprüft. Dabei waren 32 Gebäude massiv vom Hochwasser betroffen, wovon neun größtenteils oder überhaupt nicht mehr nutzbar sind. So ist beispielsweise die Flüchtlingsunterkunft an der Freiheitstraße in Alt-Erkrath unbewohnbar und muss abgerissen werden. Die rund hundert Bewohnerinnen und Bewohner, die zunächst in das Bürgerhaus Hochdahl evakuiert wurden, konnten mittlerweile in anderen Unterkünften innerhalb des Stadtgebietes sowie im benachbarten Langenfeld untergerbacht werden.
Stark betroffen sind ebenso die Turnhallen an der Freiheitstraße sowie Düsselstraße. Hier hat das Wasser massive Schäden am Fundament und Bodenbelag hinterlassen. In beiden Fällen ist eine Hallennutzung nicht mehr möglich, der Turnhalle Freiheitstraße droht sogar der Abriss. Wie groß die Folgeschäden an der Düsselstraße sind, kann erst nach vollständiger Reinigung und Trocknung des Hallenbodens gesagt werden. Auch die Stadthalle an der Neanderstraße stand komplett unter Wasser und bleibt vorerst gesperrt. Der Fachbereich Immobilienmanagement Bestandsbetreuung prüft derzeit die Möglichkeit einer kurzfristigen Instandsetzung. Allerdings wurde auch hier der Holzboden derart stark beschädigt, sodass langfristig weitere Sanierungsarbeiten erforderlich sind.
Straßen und Brücken: Die betroffenen Verkehrsbereiche konnten bereits durch unzählige Sperrmüllsonderfahrten und daran anschließende Straßenreinigungen von den immensen Müllbergen und den darunterliegenden Schlammmassen befreit werden. Dabei wurden mit Unterstützung des städtischen Bauhofes und der freiwilligen Feuerwehr in den vergangenen Tagen mehrere Tonnen Müll entsorgt. Die städtische Unterstützungshilfe hatte vorrangig das Ziel, die verkehrstechnische Infrastruktur sowie die Verkehrssicherheit insbesondere an den Hauptverkehrsstraßen schnellstmöglich wiederherzustellen. Dabei ging es neben der Wiederherstellung von Flucht- und Rettungswegen vor allem um das Räumen öffentlicher Verkehrswege, damit auch turnusmäßige Müllabfuhren wieder problemlos stattfinden können.
Die Beschaffenheit betroffener Straßen wurde durch die Überflutungen und Aus- sowie Unterspülungen unterschiedlich stark beeinflusst. Ausführliche Kontrollen innerhalb des gesamten Stadtgebietes auf mögliche Folgeschäden stehen noch aus, hier wurden zunächst die besonders stark betroffenen Gebiete untersucht. Auf bereits wieder freigegebenen Straßen ist die Verkehrssicherheit bedenkenlos gegeben. Nur eingeschränkt nutzbar oder weiterhin gesperrt bleiben einige Verbindungswege in Bach- und Flussnähe, darunter der Weg am Eselsbach in Überhaan sowie die Brücke inklusive Zuwegung am Dorper Weg. Die Fußgängerbrücke an der Bachstraße ist dagegen irreparabel beschädigt und wird Anfang August abgerissen.
Spiel und Sportplätze: Vom Hochwasser besonders stark betroffen war das Toni-Turek-Stadion an der Freiheitstraße. Hier standen der Naturrasenplatz inklusive Laufbahn sowie die umliegenden Kunstrasenplätze vollständig unter Wasser. Erste Schlammschichten im Bereich der Kunstrasenplätze konnten bereits entfernt werden. Wann der Naturrasenplatz inklusive Laufbahn wieder freigegeben werden kann, ist derzeit noch unklar. Ebenfalls betroffen ist die vom Gymneander und der Realschule Erkrath gemeinsam genutzte Schulsportanlage an der Bachstraße. Sie muss zunächst vom Schlamm befreit und neu aufbereitet werden.
Auch der Spielplatz am Bavier Park lief mit Wasser voll und wurde zudem von Öl verunreinigt Der Spielplatz bleibt so lange gesperrt, bis die Beprobung der Sandfläche auf mögliche Rückstände abgeschlossen ist. Die vorhandenen Spielgeräte sollen zudem zunächst auf ihre Standfestigkeit geprüft werden. Ähnlich verhält es sich mit dem Spielplatz Am Brockerberg. Hier muss der Bodenbelag rund um die Spielgeräte ausgetauscht werden, weshalb auch diese Spielfläche vorerst nicht zur Verfügung steht. Der Schaden am ebenfalls überschwemmten Spielplatz Gretenberg ist dagegen nicht so groß. Dennoch soll zeitnah ein provisorischer Austausch der Sandfläche erfolgen, bis dahin ist das Spielen jedoch bedenkenlos möglich.
Dank für die überaus große Hilfs- und Unterstützungsbereitschaft
Bürgermeister Christoph Schultz, der im Einsatzstab und auch bei Besuchen und Gesprächen mit Betroffenen vor Ort Anteil an den Schicksalen nahm und die massiven Schäden bedauert, lobt das spürbare und vielerorts Trost spendende Gemeinschaftsgefühl. Sein Dank für den unermüdlichen Einsatz gebührt den Einsatzkräften sowie den unzähligen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, die nicht nur aus Erkrath selbst, sondern auch aus den umliegenden Kreisen und Städten zur Bewältigung des Großschadenereignisses zusammengefunden haben: „Wir haben einmal mehr gezeigt, dass wir in Krisenzeiten zusammenstehen und bedingungslose Hilfe dort anbieten, wo sie gerade am dringendsten benötigt wird. Den unmittelbar bei der Bewältigung der Notlage beteiligten Einsatzkräften habe ich bereits meinen Dank ausgesprochen. Den unzähligen Bürgerinnen und Bürgern, die aus unserer Stadt und zum Teil weit darüber hinaus mitgeholfen haben, spreche ich auf diesem Wege meinen aufrichtigen Dank auch im Namen unserer Stadt aus. Gemeinsam werden wir auch die uns noch bevorstehenden Herausforderungen meistern.“
Aktuelle Informationen, Sperrungen, Hilfs- und Unterstützungsmöglichkeiten sowie Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen zum Verhalten nach dem Hochwasser sind weiterhin der städtischen Sonderseite unter www.erkrath.de/hochwasser zu entnehmen.