Dr. med. Stephan Siepmann (li.), Oberarzt und Leiter des Kontinenz-Zentrums an der Paracelsus-Klinik Düsseldorf Golzheim mit Assistenzärztin Nadine Al Shurbaji (Foto: Valentin Pellio, Paracelsus Klinik Golzheim Düsseldorf)
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Düsseldorf. Kunststoff-Injektion „Urolastic“ ist für Frauen mit Blasenschwäche eine wirksame Behandlungsoption

Inkontinenz ist immer noch ein gesellschaftliches Tabuthema. Betroffene schämen sich oftmals ihres Leidens und schränken ihre Aktivitäten und sozialen Kontakte immer weiter ein, aus Angst, den Urin nicht halten zu können. Depressionen und Vereinsamung können die Folge sein, von den praktischen Problemen im Alltag ganz zu schweigen. Mit der Urolastic steht an der urologischen Fachklinik Paracelsus Klinik Golzheim Düsseldorf jetzt eine langfristige und unkomplizierte Behandlungsmethode für Frauen in jedem Alter zur Verfügung. Die urologische Fachklinik setzt das Verfahren seit Juni 2021 ein und ist damit die einzige Fachklinik in Düsseldorf sowie eine der wenigen in NRW, die diese Methode anwendet.

Blasenschwäche ist weit verbreitet

Eine Blasenschwäche ein sehr verbreitetes Leiden. Allein in Deutschland sind mehr als zehn Millionen Menschen davon betroffen, Frauen deutlich häufiger als Männer. Durch anatomische und hormonelle Unterschiede leiden junge Frauen doppelt so häufig darunter wie Männer im gleichen Alter. Auch eine Entbindung kann zu Kontinenzproblemen führen: Rund 25 Prozent aller Frauen zwischen 25 und 35 Jahren sind davon betroffen, bei Frauen über 60 Jahren sind es rund 40 Prozent.

Urolastic ist eine schnelle und wirksame Alternative zu anderen Verfahren

Für die Behandlung einer Blasenschwäche stehen verschiedene Verfahren zur Verfügung, die jedoch nicht für jede/n gleich sinnvoll und erfolgversprechend sind. Wenn Beckenbodentraining, Einlagen, Medikamente oder andere operative Eingriffe nicht helfen, kann Urolastic die Lösung sein.

Urolastic ist eine unkomplizierte Injektion, bei der minimalinvasiv unter örtlicher Betäubung oder Vollnarkose ein Kunststoff neben die Harnröhre gespritzt wird. Fast unmittelbar nach dem Eingriff ist die Patientin kontinent und kann die Klinik nach einem kurzen Aufenthalt wieder verlassen. Ein weiterer Vorteil: Das Verfahren eignet sich für Frauen jeden Alters, auch für junge Patientinnen mit Kinderwunsch.

Dr. med. Stephan Siepmann, Oberarzt und Leiter des Kontinenz-Zentrums der Paracelsus Klinik Düsseldorf Golzheim ist begeistert von der Methode: „Der Kunststoff wird um den Harnröhrenschließmuskel herum injiziert und sorgt dafür, dass sich dieser besser schließen kann. Der Kunststoff wird vom Körper nicht abgebaut, er schrumpft nicht und wächst auch nicht in das Gewebe ein. Der Kunststoff bleibt also flexibel, passt sich an die Umgebung an und beeinträchtigt somit nicht das empfindliche Gewebe der Harnröhre.“

Im spezialisierten Kontinenzzentrum der Paracelsus Klinik Düsseldorf können sich Frauen mit Harninkontinenz umfassend beraten und behandeln lassen. Das minimalinvasive Verfahren ist besonders für Patientinnen geeignet, die sich keiner Vollnarkose unterziehen können oder wollen. Der Kunststoff wird mithilfe eines Applikators eingesetzt. Die Dosierung kann auf den jeweiligen Schweregrad der Harninkontinenz angepasst werden. Urolastic bleibt flexibel und passt sich an die Umgebung an. Bei Bedarf lässt sich das Implantat problemlos durch einen kleinen lokalen Eingriff entfernen.

„Einige Frauen haben ein paar Tage leichte Schmerzen, weshalb wir sie über Nacht in unserer Klinik zur Beobachtung und Schmerzeinstellung behalten“, erklärt Dr. Siepmann. „Aber bereits nach sechs Wochen können sie Sport treiben und ihre Freizeitgestaltung wieder aufnehmen. Wir sind mit den bisherigen Behandlungsergebnissen sehr zufrieden: Urolastic lässt sich sehr gut handhaben und, was viel wichtiger ist: Unsere Patientinnen waren früh wieder kontinent“, so Siepmann weiter.

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