(Foto: westenergie)
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Essen/Rhein-Ruhr. Die Auswirkungen der Unwetterkatastrophe in Teilen von Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz sorgen weiterhin für Unterbrechungen in der Stromversorgung. Aus Sicht des Westenergie-Verteilnetzbetreibers Westnetz GmbH sind derzeit noch die Hausanschlüsse für die Versorgung von rund 5.800 von ursprünglich 200.000 betroffenen Menschen ohne Strom. Besonders betroffen sind weiterhin Teile des Rhein-Erft-Kreises, des Kreises Euskirchen, des linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreises und des Ahrtals. Derzeit sind immer noch etwa 800 Kolleginnen und Kollegen der Westnetz in den technischen Einheiten, Leitstellen, der Hotline und in unterstützenden Funktionen aus Schwestergesellschaften aus dem E.ON-Konzern und von Partnerunternehmen im Einsatz. Sie arbeiten mit Hochdruck an der Wiederversorgung mit Strom.

Westnetz sorgt über die Verteilnetze für die Wiederherstellung der Stromversorgung bis zum Hausanschlusskasten. Dies ist bereits für rund 195.000 der ursprünglich rund 200.000 betroffenen Menschen gelungen. Dennoch kann es sein, dass die aus Sicht von Westnetz grundsätzlich wiederversorgten Menschen in ihren Häusern tatsächlich weiterhin keinen Strom haben. Das liegt an Schäden in der Hausinstallation oder entfernten Sicherungen. Fragen zur Hausinstallation sind mit örtlichen Installateurinnen und Installateuren zu klären.

Alle von der Unwetterkatastrophe betroffenen Umspannanlagen wurden inzwischen geprüft, teilweise gereinigt und fast vollständig wieder in Betrieb genommen. Bei größeren Schäden in unserem Mittelspannungsnetz wird daran gearbeitet, die Stromversorgung so schnell wie möglich über Umschaltungen aus anderen Anlagen oder durch Notstromaggregate wiederherzustellen. Dort, wo das vorgelagerte Netz wieder stabil ist, laufen die Arbeiten in den lokalen Ortsnetzen auf Hochtouren. Hier werden Schäden in den Verteilungen der Ortsnetzstationen sowie bei Kabeln, Verteilerkästen und Hausanschlüssen aufgenommen und – wenn möglich – instandgesetzt, um die Wiederversorgung auch der noch rund 5.800 betroffenen Menschen zu ermöglichen.

Grundsätzlich muss für jedes Haus geprüft werden, ob Keller und Hausinstallationen frei von Wasser und einschaltbereit sind. Aus den Kabelverteilerschränken, für die Westnetz zuständig ist, gehen die Kabel zu den Hausanschlüssen an jedem Haus. Bevor ein Kabelverteilerschrank in Betrieb genommen werden kann, muss sicher sein, dass die Hausinstallation in jedem Haus trocken und einschaltbereit ist. Diese Prüfung ist Aufgabe von Installateurinnen und Installateuren. Ist die Hausinstallation noch nicht trocken, weiterhin beschädigt oder ist der Zustand nicht klar, entfernt Westnetz die Sicherungen im Haus. Durch die Prüfung vorab oder die Herausnahme der Sicherungen wird sichergestellt, dass beim Einschalten der Stromversorgung keine Schäden in den Häusern entstehen.

Die operative Verantwortung eines Verteilnetzbetreibers für die Stromversorgung endet formal am Hausanschlusskasten. Damit aber nun in der aktuellen Krisensituation den Bewohnerinnen und Bewohnern schnell und unkompliziert geholfen werden kann, hat sich Westnetz entschieden, die örtlichen Installateurinnen und Installateure und ihre Kundeninnen und Kunden bei der Behebung von Schäden an ihren Hausinstallationen koordinierend und kommunikativ zu unterstützen. Dies leisten wir vor Ort in den Gemeinden und Ortsteilen und über die Medien.

Dringender Aufruf an die Bewohnerinnen und Bewohner

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Westnetz sind in den betroffenen Kommunen und Orten durch alle Straßen und von Haus zu Haus gegangen und haben viele Anschlüsse schon wieder startklar gemacht. Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner der Westnetz sind jetzt weiterhin in den Kommunen präsent, stehen an zentralen Stellen für Fragen zur Verfügung und koordinieren die Einsätze von Installateurinnen und Installateuren.

Bei dieser Arbeit, auf den letzten Metern der Stromversorgung von den Ortsnetzstationen zu den einzelnen Haushalten, bittet Westnetz die Bewohnerinnen und Bewohner dringend: „Bitte nehmen Sie Ihre Hausinstallation nicht ohne Überprüfung durch eine Elektrofachkraft wieder in Betrieb. Wenn Hausanschlusskästen beschädigt wurden oder noch nicht komplett getrocknet sind, besteht Gefahr für Leib und Leben durch einen elektrischen Schlag oder einen Brand. Bitte warten Sie! Wir kommen zu Ihnen!”

Um bei noch bestehenden Problemen der Stromversorgung die Erreichbarkeit vor Ort zu gewährleisten, bittet Westnetz darum, zuhause zu bleiben oder vor Ort eine Mobilnummer zu hinterlassen.

Elektrische Geräte wie Photovoltaik-Anlagen und Batteriespeicher sollten nach einer Überflutung oder nach dem Kontakt mit Wasser von einer Elektrofachkraft überprüft und gegebenenfalls außer Betrieb genommen werden. Westnetz rät dringend davon ab, Anlagen selbst zu überprüfen und einzuschalten. Hier besteht, wie bei allen elektrischen Geräten, die Gefahr eines Stromschlags. Überflutete Räume, in denen Wechselrichter, Batteriespeicher oder andere Installationen der Solaranlage noch unter Spannung stehen, dürfen nicht betreten werden.

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