(Symbolfoto)
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Köln. Update 29. Juli 2021: Staatsanwaltschaft Köln, Polizei Köln und Polizei Bonn geben bekannt:

Der am Dienstagabend (27. Juli) nach einem versuchten Tötungsdelikt am Neumarkt vorläufig festgenommene 19-Jährige hat am Mittwochnachmittag (28. Juli) versucht, sich im Polizeigewahrsam das Leben zu nehmen. Er wird aktuell intensivmedizinisch in einem Krankenhaus versorgt. Sein Zustand ist sehr kritisch.

Nach derzeitigem Erkenntnisstand soll der junge Mann mit iranischer Staatsbürgerschaft sich in einer videobeobachteten Zelle mit einem von ihm an einer Fesselöse festgebundenen Kleidungsstück stranguliert und lebensgefährlich verletzt haben. Die Beamten befreiten ihn und leisteten bis zum Eintreffen des alarmierten Notarztes Erste Hilfe.

Aus Neutralitätsgründen hat die Kriminalpolizei der Polizei Bonn die Ermittlungen aufgenommen und ergründet im Schwerpunkt, wie es trotz der Videobeobachtung der Gewahrsamszelle zu diesem Suizidversuch kommen konnte. Parallel dazu prüft die Polizei Köln dienstrechtliche Maßnahmen.

Der stellvertretende Behördenleiter der Polizei Köln, Leitender Polizeidirektor Werner Gross betont: “Wir haben für die Menschen in unseren Gewahrsamszellen eine hohe Verantwortung, umso wichtiger ist nun eine unabhängige und lückenlose Aufklärung dieses folgenschweren Vorfalls.”

Meldung vom 28. Juli: Nach einem versuchten Tötungsdelikt mit einem Messer am Neumarkt am Dienstagabend (27. Juli) haben Videobeobachter der Polizei Köln den polizeibekannten 19 Jahre alten Tatverdächtigen binnen weniger Minuten identifiziert. Mit Hilfe der detaillierten Beschreibung nahmen zur Fahndung eingesetzte Streifenteams den Angreifer auf der Schildergasse fest und stellten neben dem Tatmesser, ein weiteres Messer sowie eine geringe Menge Betäubungsmittel sicher. Er wird heute einem Haftrichter vorgeführt.

Nach aktuellem Ermittlungsstand war der 19-Jährige gegen 19 Uhr mit einem 22 Jahre alten Mann in Streit geraten, den er offenbar kannte und mit dem er zuvor gemeinsam mit zwei Frauen an einem Treppenabgang zusammengestanden hatte. Die Hintergründe des Streits sind derzeit noch unklar.

Während der zunächst verbalen Auseinandersetzung hatte der 19-Jährige unvermittelt mit einem Messer seitlich in den Oberkörper gestochen. Anschließend war er über die Zwischenebene der U-Bahnstationen in die Fußgängerzone geflüchtet. Der 22-Jährige erlitt eine lebensgefährliche Verletzung und wird aktuell intensivmedizinisch versorgt.

Das Kriminalkommissariat 11 hat eine Mordkommission eingerichtet. (ots)

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