Uwe Stoklossa und Udo Kloppert (Foto: www.kirche-duisburg,de, Rolf Schotsch)
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Duisburg/Krefeld/Moers. Drei ambitionierte Hobbyfotografen haben sich dem Thema Heimat aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln genähert. Ihre Ergebnisse – Bilder aus Krefeld-Linn, Duisburg-Meiderich und Moers-Schwafheim – präsentieren Thomas Dörbandt, Udo Kloppert und Uwe Stoklossa ab Ende August im Gemeindezentrum der Evangelischen Kirchengemeinde Meiderich; Anmeldungen für die Ausstellungseröffnung sind jetzt schon möglich.

Über die Anfrage der Fotografen, ihre Werke in Meiderich zu zeigen, musste das Presbyterium nicht lange beraten, denn die Mitglieder des Leitungsgremiums der Gemeinde waren sich schnell einig, dass sich die Bilder sehen lassen können. Und dass der Begriff „Heimat“ ein wichtiges Wort in der Gemeinde ist, zeigt deren Homepage www.kirche-meiderich.de, die mit diesen Worten begrüßt: „Evangelische Kirchengemeinde Meiderich – Heimat der Vielen. (…) so bunt unser Stadtteil Meiderich ist, so bunt sind auch seine Menschen. Und jeder ist herzlich Willkommen.“

Neben interessierten Gästen sind am 29. August 2021 bei der Ausstellungseröffnung um 17 Uhr auch die drei Fotografen gerne gesehen. Sie alle hören zunächst, was Jörg Mascherrek vom Lehmbruck Museum über Werke und Künstler zu sagen hat. Uwe Stoklossa, der Jurist, Thomas Dörbandt, der technische Angestellte, und Udo Kloppert, der Lehrer am Berufskolleg, freuen sich, anschließend beim Rundgang mit Besucherinnen und Besuchern ins Gespräch kommen. Notwendig ist dazu eine Anmeldung – unter 0203/445485 oder im Gemeindebüro (0203/4519622); der Eintritt ist frei.

Die gerahmten Fotografien haben die drei schon Ende Juli im großen Gemeindesaal, der in den Ferien verschlossen bleibt, angebracht. Udo Kloppert und Uwe Stoklossa nahmen die Presse bei einem Medientermin zur Erstbesichtigung mit.

Die Leidenschaft fürs Fotografieren teilen die drei schon lange, ihre Wege kreuzten sich aber erst in den letzten Jahren, und schnell kam die Idee auf, dass jeder für sich und auf seine Art und Weise beim Fotografieren diesen Fragen nachgeht: „Was bedeutet uns Heimat?“ sowie „Was ist Heimat eigentlich?“

Als das Thema feststand, hatte Udo Kloppert die Bilder, die für ihn Heimat sind, schon im Kopf, denn er kennt „sein“ Meiderich inn- und auswendig. Kloppert war zudem wichtig, mit seinem Blick durch die Kamera ausdrücken, dass ein Gefühl der Heimat auch in einer veränderten Umwelt Bestand hat: So bildet er Orte ab, die radikalen Veränderungen unterworfen wurden, und andere, die seit Jahrhunderten existieren – allesamt sind sie Zeichen von Heimat und als große Fotoausdrucke in der Ausstellung zu sehen: der Meidericher Hahn, das Paul-Bäumer-Denkmal, der Meidericher Bahnhof, der Rosengarten im Stadtpark, das Grabmal von Heinrich Johann Graeber, das Lehrerdenkmal, die Türe der evangelischen Kirche in Meiderich oder das Bild der Tunnelstraße.

Uwe Stoklossa stellt in seinen Arbeiten Menschen in den Vordergrund. Diese haben allesamt einen besonderen Bezug zu bestimmten Orten Schwafheims – der Wahlheimat Stoklosssas. Er suchte zunächst interessante Ecken, Gebäude oder Landschaften von Schwafheim. Danach suchte er die Menschen, die in Verbindung zu diesen Orten stehen. Er überzeugte viele, sich von ihm fotografieren lassen. So standen z.B. Schwafheimer Urgesteine oder Pfarrer vor seiner Kamera; und auch mehrere Paare verschiedener Generationen ließen sich in Turnierkleidung ablichten – draußen, vor ihrem Tanzclub. Durch die Gespräche mit seinen „Models“ erfuhr Stoklossa viel bisher Unbekanntes über Schwafheim. Diese Geschichten trugen dazu bei, dass sein Gefühl von Heimat für seinen Wohnort, an dem er seit 2002 lebt, gestärkt wurde.

Thomas Dörbandt wiederum beschreibt seine Heimat – Krefeld-Linn – fotografisch mit sehr persönlichen Gedanken und Erinnerungen. Ein stilistisches Merkmal seiner Fotografien ist seine eigene Anwesenheit als Teil des Bildaufbaus. Hierdurch entsteht eine direkte emotionale Beziehung zwischen Mensch und Ort, die sich auch in den Begleittexten widerspiegelt. Sehr beindruckend und ganz persönlich ist in der Reihe das Bild, das ihn am Grab seiner Eltern zeigt. Sein Gesicht ist hier nicht zu sehen – so wie auf keinem der Fotos.

Trotz oder vielleicht gerade wegen der völlig unterschiedlichen Herangehens- und Arbeitsweisen, möchten die drei Hobbyfotografen auch weiterhin Bilderserien zu gemeinsamen Themen machen… und später vielleicht auch zusammen ausstellen.

Zu sehen ist die aktuelle Ausstellung „Trilogie Heimat“ bis zum 24.September 2021 im Meidericher Gemeindezentrum, Auf dem Damm 8. Aktuelle Informationen zu Öffnungszeiten und Schutzmaßnahmen gibt es im Gemeindebüro (0203/4519622) und auf der Internetseite der Gemeinde.

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