Ira Wippermann (l.) und Franziska Peitzmeier wissen, was es heißt, gegen den Krebs ankämpfen zu müssen. Daher setzen sie sich im Rahmen einer Benefiz-Radtour aktiv für die Krebsforschung ein (Foto: Universitätsmedizin Essen)
Anzeige

Essen. Franziska Peitzmeier (21) hat ihre Krebstherapie erfolgreich abgeschlossen, Ira Wippermann (25) befindet sich noch in der Behandlung. Die jungen Frauen aus Gütersloh wissen, wie wichtig eine Unterstützung für die Krebsforschung ist. Beide sind an einem Sarkom erkrankt – einer seltenen, aber sehr bösartigen Tumorart, die vor allem junge Menschen betrifft. Daher treten die beiden im Rahmen der bundesweiten Sarkomtour bereits zum zweiten Mal in die Pedale, um Spenden für die Krebsforschung zu sammeln. Neben der zentralen Veranstaltung am Baldeneysee in Essen finden am Samstag, 14. August 2021, deutschlandweit an 16 Standorten weitere Touren statt. Intiiert wird die Tour durch das Sarkomzentrum am Westdeutschen Tumorzentrum Essen (WTZ) der Universitätsmedizin Essen und der Deutschen Sarkom-Stiftung. Veranstalter ist die Stiftung Universitätsmedizin. Mitmachen kann jeder, der Spaß hat, sich für den guten Zweck auf das Rad zu schwingen.  

Ira Wippermann und Franziska Peitzmeier wissen, was es heißt, gegen den Krebs ankämpfen zu müssen. Daher setzen sich die beiden im Rahmen einer Benefiz-Radtour aktiv für die Krebsforschung ein. Im vergangenen Jahr konnten die Veranstalter, Partner, Freunde und Förderer der Sarkomtour einen Spendenrekord von über 95.000 EUR bejubeln – obwohl eine zentrale Tour aufgrund der Corona-Pandemie nicht am Essener Baldeneysee stattfinden konnte. Doch die Teilnehmer waren erfindungsreich: Anstelle einer gemeinsamen Radtour haben sie dezentral ihre eigenen kleinen Touren in den jeweiligen Heimatregionen organisiert. Die Informationen über die gefahrenen Kilometer und erradelten Spendensummen konnten über eine App an das Organisationsteam geschickt werden. Die Zahlen brachen am Ende nicht nur den Spendenrekord, sondern auch die gefahrenen 14.205 gefahrenen Kilometer von 266 Teilnehmern waren so hoch wie noch nie.

Alleine durch das Engagement von Ira Wippermann und Franziska Peitzmeier kamen rund 40.000 Euro an Spenden für die lebensrettende Krebsforschung zusammen. „Unsere Familien, Freunde und Bekannte – alle sind mitgefahren“, so die beiden jungen Frauen. Schnell war klar, dass das Prinzip der dezentralen Touren – der so genannten Satellitentouren – in diesem Jahr fortgeführt wird. „Die Teilnehmer können sich aussuchen, ob sie ihre eigene Tour fahren oder zur zentralen Veranstaltung an den Baldeneysee kommen möchten“, erläutert Prof. Dr. Sebastian Bauer, Leiter des Essener Sarkomzentrums am Westdeutschen Tumorzentrum Essen (WTZ) und Initiator der besonderen Tour. „Die Sarkomtour ist durch diese Öffnung somit nicht nur die größte Benefizveranstaltung ihrer Art in Deutschland, sondern hat auch den Sprung über die Bundesesgrenzen geschafft. Teams in Italien und den USA fahren mit.“

„Es zeigt, dass wir mittlerweile eine feste und treue Unterstützergemeinschaft hinter uns haben, die sich auch durch widrige Umstände nicht unterkriegen lässt und andere begeistert, mitzumachen. Für die Sarkomforschung und die Patientenarbeit ist dies unglaublich wichtig und ein toller Erfolg“, sagt Karin Arndt, Vorstandsmitglied der Deutschen Sarkom-Stiftung.

Doch trotz dieses Erfolgs stehen für die Sarkomforschung keine ausreichenden finanziellen Mittel zur Verfügung. „Die Sarkomforschung ist für die Patientinnen und Patienten von sehr großer Relevanz – ist jedoch nicht ausreichend finanziert. Umso wichtiger ist es, dass wir uns mit der Sarkomtour für eine Stärkung der Forschung einsetzen“, erläutert Prof. Dr. Karl-Heinz Jöckel, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Universitätsmedizin.

Jeder kann mitmachen und helfen! Anmeldung und weitere Informationen unter www.sarkomtour.de.

Veranstaltungstag: Samstag, 14. August, ab 8.30 Uhr.
Veranstaltungsort: Seaside Beach Baldeney, Freiherr-vom-Stein-Straße 384, Essen

 


Die Organisatoren der Sarkomtour 

Essener Sarkomzentrum am WTZ
Das Essener Sarkomzentrum am Westdeutschen Tumorzentrum gehört zu den größten Zentren für die Behandlung von Sarkomen (einschließlich GIST) in Europa und behandelt jährlich über 400 Patienten aus ganz Deutschland und dem Ausland. Das darin integrierte Labor für Translationale Forschung (Leitung: Prof. Dr. Sebastian Bauer) beschäftigt sich im Schwerpunkt mit der Erforschung von Resistenzmechanismen sowie mit der Entwicklung neuartiger Therapiestrategien für Gastrointestinale Stromatumoren (GIST) und andere Weichteilsarkome. Ein weiterer Bestandteil der Arbeit liegt in der Validierung neuer Wirkstoffe und Wirkstoffkombinationen, um eine rasche Übersetzung präklinischer Erkenntnisse in klinische, für Patienten nutzbare, Therapien zu ermöglichen. Aufgrund der Seltenheit von Sarkomen stellen diese wertvollen Tumormodelle die wichtigste Rationale für die Durchführung von Studien dar.

Stiftung Universitätsmedizin Essen
Gemeinsam Gesundheit fördern – über die medizinische Grundversorgung hinaus: Mit diesem Anspruch ist die Stiftung Universitätsmedizin angetreten, um wichtige Förderprojekte und wegweisende Ideen auf dem Gebiet der Universitätsmedizin Essen zu realisieren. Ihre Ziele sind die Stärkung innovativer Forschung, die Sicherung einer exzellenten Ausbildung zukünftiger Ärztinnen und Ärzte sowie der Ausbau einer optimalen Krankenversorgung. Möglich wird dies durch das Engagement zahlreicher privater Spenderinnen und Spender sowie Unternehmenspartnern. Eines der Förderprojekte der Stiftung ist die Stärkung der Sarkomforschung am WTZ, um sie bei ihrem Ziel zu unterstützen, Sarkompatienten einen frühzeitigen Zugang zu neuen Therapien zu ermöglichen sowie neue Therapieformen in die etablierten, interdisziplinären Therapien zu integrieren. Daher unterstützt die Stiftung Universitätsmedizin die Sarkomtour seit 2015 als Veranstalter.

Deutsche Sarkom-Stiftung
Die Deutsche Sarkom-Stiftung ist eine gemeinsame Organisation von Patienten und Experten. Sie setzt sich dafür ein, die Situation für Sarkompatienten in Deutschland zu verbessern – engagiert, qualitäts-, ergebnis- und patientenorientiert. Dafür engagiert sie sich in verschiedenen Bereichen: Information, Forschung, Fortbildung, Versorgungsstrukturen inkl. Etablierung von spezialisierten Sarkomzentren, Diagnose- und Behandlungsqualität als auch Patienteninformation und Interessenvertretung.

Beitrag drucken
Anzeigen