Sichergestelltes Bargeld und Sim-Karten (Fotos: Polizei)
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Düsseldorf/Meerbusch/Kaarst/Neuss/Hürth/ Ratingen/Gladbeck/Gelsenkirchen. Gestern durchsuchten in den frühen Morgenstunden Einsatzkräfte der Polizei Düsseldorf 21 Objekte in der Landeshauptstadt, in Meerbusch, Kaarst, Neuss, Hürth, Ratingen und Gelsenkirchen. Hintergrund des Großeinsatzes ist ein Verfahren der bei der Staatsanwaltschaft Düsseldorf angesiedelten Zentral- und Ansprechstelle für die Verfolgung Organisierter Straftaten in Nordrhein-Westfalen (ZeOS NRW) und der Düsseldorfer Polizei (Kriminalkommissariat 21 – Betäubungsmittelkriminalität und Menschenhandel) wegen des Verdachts des unerlaubten Handeltreibens mit Betäubungsmitteln und weiterer Delikte. Die Maßnahmen in Düsseldorf waren darauf ausgerichtet, ein Haftbefehl sowie Vermögensarreste in Höhe von rund 1,5 Millionen Euro zu vollstrecken und Beweismittel zu sichern.

Einen Tag nach dem Großeinsatz ziehen die Ermittlungsbehörden eine erste Bilanz: Ein Beschuldigter konnte aufgrund eines erwirkten Haftbefehls festgenommen werden. Weiterhin wurden umfangreiches Beweismaterial sowie Bargeld in Höhe von ca. 266.000 Euro sichergestellt. Die Ermittlungen, insbesondere die Auswertung der Mobiltelefone und sonstigen Asservate, dauern an.

Vorausgegangen waren monatelange Ermittlungen der ZeOS NRW und der Polizei in Düsseldorf, nachdem sich ein erster Hinweis auf den Handel mit Betäubungsmitteln in den Räumlichkeiten eines Mobilfunkgeschäfts als zutreffend herausstellte. Das Verfahren richtet sich insgesamt gegen 12 Beschuldigte, die vor allem in Düsseldorf, aber auch in Neuss, Meerbusch, Hürth, Ratingen und Gelsenkirchen ihren Wohn- bzw. Firmensitz unterhalten. Insgesamt durchsuchten die Einsatzkräfte 24 Objekte, eines davon mit Unterstützung durch Spezialeinheiten.

Im Fokus des Verfahrens steht ein in Düsseldorf wohnender 29-jähriger deutsch/marokkanischer Staatsangehöriger. Dieser ist dringend verdächtig, mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge Handel getrieben und insgesamt mehr als 300 Kilogramm Marihuana erworben und gewinnbringend weiterveräußert zu haben. Der Tatverdacht beruht insbesondere auf der Entschlüsselung und Auswertung von tatrelevanten Daten auf einem sogenannten Kryptohandy vom Typ “EncroChat”, welches durch den Beschuldigten genutzt wurde.

10 weitere Beschuldigte stehen im Verdacht, mit Betäubungsmitteln – unter anderem Kokain und Marihuana – Handel getrieben zu haben.

Im Laufe des Verfahrens ergab sich gegen einzelne Beschuldigte zudem der Verdacht der gewerbsmäßigen Geldwäsche, des gewerbsmäßigen Betruges sowie der gewerbsmäßigen Urkundenfälschung. Gegen einen Beschuldigten besteht darüber hinaus der Verdacht des Subventionsbetruges in Form des sogenannten “Corona-Soforthilfe-Betruges”.

Zum Zwecke der Vermögenssicherung wurden zwei Vermögensarreste im Gesamtwert von 1.497.725 Euro erwirkt. Im Rahmen der Maßnahme wurden unter anderem die Eintragung von Sicherungshypotheken in ein Grundstück und zwei Eigentumswohnungen sowie die Pfändung von 11 Konten veranlasst. Insgesamt wurden Vermögenswerte in Höhe von 623.450 Euro sichergestellt. (ots)

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