Die drei Zwergotter-Jungtiere im Nest während der morgendlichen Nestkontrolle (Foto: Stella Gehrmann)
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Dortmund. Malou und Kon, das junge Zwergotter-Paar im Zoo Dortmund, hat zum zweiten Mal Nachwuchs bekommen. Nach einer Tragzeit von etwa 60 Tagen brachte Malou in der Nacht zum 26. Juli drei Jungtiere zur Welt. Wie für Zwergotter typisch kamen die Welpen mit geschlossenen Augen zur Welt, die sich erst in einem Alter von etwa 35 Tagen öffnen. Die ersten Lebenswochen verbringen die Neugeborenen versteckt in einem Nest.

Für Kon und Malou ist dies nun der zweite Wurf, nachdem Malou Ende des vergangenen Jahres fünf Jungtiere geboren hatte, die auch noch immer bei ihren Eltern leben. Wie auch Vater Kon beteiligen sich die älteren Jungtiere an der Aufzucht ihrer kleinen Geschwisterchen, was auch für ihre eigene Entwicklung und spätere eigene Familienplanung in anderen Zoos sehr wichtig ist, da sie auf diese Weise viel lernen. So helfen die älteren Geschwister Kon und Malou beim Putzen der Kleinen und bewachen sie sehr aufmerksam. Außerdem schläft die gesamte Großfamilie eng aneinandergeschmiegt gemeinsam im Schlafnest, was typisch für Zwergotter ist, die im Gegensatz zu anderen Ottern sehr gesellige Tiere sind.

Ihr Nest wird der jüngste Familienzuwachs eigenständig erst zwischen dem 40. und dem 70. Lebenstag verlassen, so dass der Nachwuchs für Besucher*innen vorerst noch nicht zu sehen ist.

Das Dortmunder Zwergotter-Paar lebt erst seit dem 4. Juni 2020 zusammen, nachdem Mutter Malou aus dem ZooParc Overloon in den Niederlanden nach Dortmund zog, wo sie auch am 10. Juli 2018 zur Welt kam. Vater Kon wurde am 11. Mai 2018 im Tierpark Altenfelden in Österreich geboren, von wo aus er im November 2018 nach Dortmund zog. Die beiden jungen Zwergotter verstanden sich nach der Zusammenführung auf Anhieb.

Zwergotter zunehmend gefährdet

Der Zwergotter ist in seinem natürlichen Verbreitungsgebiet, welches sich über weite Teile Süd- und Südostasiens erstreckt, zunehmend gefährdet. Denn die Otter-Art wird vielerorts in Aquakulturen, in denen Süßwasserfische und Garnelen für den menschlichen Verzehr gezüchtet werden, als Schädling bejagt, während sein Lebensraum in vielen Gegenden Aquakulturen sowie Kaffee- und Teeplantagen weichen muss. Außerdem sind geeignete Habitate für den kleinsten Vertreter der Otter in der Nähe von Plantagen oft durch Pestizide in Bächen und Flüssen verschmutzt oder durch Abholzung und Plastikmüll stark verunreinigt. Unter der Verschmutzung leidet vor allem die Nahrung des Zwergotters, mit deren Rückgang dann auch die Bestände dieser Otter-Art abnehmen. Daher wird der Zwergotter auf der Roten Liste gefährdeter Arten der Weltnaturschutzunion IUCN mittlerweile als „gefährdet“ (VU) geführt.

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