Axel Buch (1. Vorsitzender des Liberation Route NRW e.V.) und Bürgermeister Karl-Heinz Wassong bei der Unterschrift der Beitrittserklärung (Foto: privat)
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Niederkrüchten. Seit Juni 2019 steht er an der Burgstraße in Oberkrüchten: Ein Hörstein, der über den Absturz des Lancaster-Bombers ED 737 in der Nacht vom 16. auf den 17. Juni 1943 informiert. Auf ihm befindet sich ein QR-Code, mit dessen Hilfe sich eine Audio-Datei herunterladen lässt, die über die Geschehnisse der Nacht vor knapp 80 Jahren berichtet, als der britische Bomber mit Ziel Köln über Oberkrüchten abgeschossen wurde. Auf diese Weise macht der Stein so wie viele weitere die Geschehnisse des Zweiten Weltkriegs erlebbar und dient dabei der Aufrechterhaltung der so wichtigen Erinnerungskultur. Entstanden sind die Hörsteine unter Federführung der Stiftung Liberation Route Europe. Diese geht zurück auf Aktivitäten im Rahmen des jährlich begangenen Bevrijdingsdag in der Region Arnhem / Nijmegen, an dem der Befreiung der Region von den Nationalsozialisten gedacht wird. Ergänzend zu den bestehenden Feierlichkeiten, an denen sich unterschiedliche Akteure beteiligen, entstand in den vergangenen Jahren ein Netzwerk aus rund 200 Hörsteinen.

Im Jahr 2016 gründete sich mit dem Liberation Route NRW e.V. ein Verein, unter dessen Dach die Mitglieder aus Nordrhein-Westfalen organisiert sind. Diesem tritt die Gemeinde Niederkrüchten nun bei. Nach Abstimmung zwischen Niederkrüchtens Bürgermeister Karl-Heinz Wassong und seinem Brüggener Kollegen Frank Gellen hatte auch die Verwaltung der Burggemeinde der Politik den Beitritt in den Verein empfohlen. Wie in der Nachbarkommune wurden nun in Niederkrüchten die entsprechenden Verträge unterschrieben. Gotthard Kirch, Geschäftsführer Liberation Route NRW e.V, Axel Buch, erster Vorsitzender des Vereins, und Bürgermeister Wassong besiegelten damit eine Zusammenarbeit, die beispielsweise touristische Rad- oder Wanderrouten durch mehrere Kommunen, auch grenzüberschreitend möglich macht. „Als Mitglied der Liberation Route bieten sich uns verschiedene Möglichkeiten, die Erinnerungskultur in unserer Region aktiv voranzutreiben. Ein solches Netzwerk schafft Austauschmöglichkeiten mit anderen Kommunen und Plattformen der Zusammenarbeit“, blickt Wassong hoffnungsvoll auf die interkommunale und grenzüberschreitende Arbeit im Netzwerk.

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