v.l. Christina Diehr, Malte Fiedler, Dr. Dominik Pichler, Paul Wans (Foto: © Wallfahrtsstadt Kevelaer)
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Kevelaer. KvGG-Kunst jetzt im Zimmer des Bürgermeisters

Wann wird ein Bürgermeister schon einmal zum Inhalt eines gymnasialen Oberstufenunterrichts im Fach Kunst und wann hängt sein überarbeitetes Porträt zwischen „Albert Einstein à la Gerhard Richter“ und „Michael Jackson à la Banksy“? So geschehen im Kevelaerer Kardinal-von-Galen-Gymnasium.

Seit einiger Zeit ist dort eine ganze Reihe von recht großformatigen Porträts aus dem Fach Kunst zu sehen, die Schülerinnen und Schüler aus den beiden Kursen der Q1, Klasse 11, im letzten Quartal des vergangenen Schuljahres geschaffen haben.
In ihrem Fachunterricht ging es um die Thematik „Leben und Werk des
Künstlers/der Künstlerin. Bildnerische Konzepte und (Gestaltungs-) Prinzipien“. Nach der intensiven Auseinandersetzung mit einer Künstlerpersönlichkeit aus den letzten fünfhundert Jahren sollten die Kursmitglieder eine bekannte Person im Stil „ihres“ Künstlers darstellen; Künstler/in und Prominente/n konnten sie wählen. So findet man nun in den Verwaltungsfluren des Kevelaerer Gymnasiums 70 x 50 cm große Arbeiten mit Titeln wie zum Beispiel „Harry Potter à la Neo Rauch“, „Albert Einstein à la Gerhard Richter“, „Michael Jackson à la Banksy“ oder „Wolfgang Schäuble à la Käthe Kollwitz“.

Der siebzehnjährige Malte Fiedler, begeisterter Fotograf und derzeit auch für Satz und Layout der Schülerzeitung „Denkpause“ zuständig, hatte sich für den Wiener Künstler Arnulf Rainer entschieden, der nach Action Painting und Happenings vor allem in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts durch seine gezielten farbigen Übermalungen von Schwarz-Weiß-Porträts bekannt wurde, welche stets szenisch-mimische Fotografien waren, „mitunter vielleicht etwas überdreht“, wie er selbst sagte. Und so machte Malte Fiedler kurzerhand einen Termin mit dem Bürgermeister der Wallfahrtsstadt, Dr. Dominik Pichler, der bekanntlich auch leidenschaftlicher Laientheaterspieler ist, die Idee des Kunstschülers unterstützte und sich für eine Fotoreihe zur Verfügung stellte. Sein Übermalungskonzept versuchte der Oberstufenschüler zunächst bei einer Vielzahl von kleinformatigen Fotos anzuwenden, bevor er die Endergebnisse schuf. Und warum er für die Farbbahnen mit breitem gestischen Pinselduktus beim Bürgermeister der Wallfahrtsstadt Kevelaer bewusst nur das kräftige Blau und Gelb eingesetzt hat, das können sich wohl nicht nur die Kevelaerer erklären.

Auf das endgültige Arbeitsergebnis war das Stadtoberhaupt sehr gespannt und fand auch Gefallen am fertigen Bild. Somit freute sich Dr. Dominik Pichler jetzt sehr über die Möglichkeit, das Werk im Bürgermeisterzimmer hängen zu können. Stolz darauf sind natürlich auch der Kunstschüler Malte Fiedler, sein Kunstpädagoge Paul Wans sowie Schulleiterin Christina Diehr.

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