Verleihung der Goldenen Blume 2021: Hannes Jaenicke trägt sich ins Goldene Buch der Stadt Mönchengladbach ein. Mit im Bild: Kuratoriumsvorsitzender Dr. Karl Hans Arnold, Oberbürgermeister Felix Heinrichs und Kuratoriumsmitglied Helmut Wilms (Foto: Stadt MG)
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Mönchengladbach. Der Schauspieler, Autor, Dokumentarfilmer und Umweltschützer Hannes Jaenicke ist gestern (11.09.) im Rahmen eines Festaktes im Theater Mönchengladbach mit dem ältesten deutschen Umweltschutzpreis, der Goldenen Blume von Rheydt, ausgezeichnet worden.

Die Goldene Blume, eine stilisierte Dahlie aus Gold, wurde bislang seit 1967 insgesamt 28 Mal verliehen, unter anderem an Prinz Bernhard der Niederlande (1971), Heinz Sielmann (1977), Hannelore „Loki“ Schmidt (1987), den Wissenschaftsastronauten Reinhold Ewald (2003), Gräfin Sonja Bernadotte af Wisborg (1999) und zuletzt 2019 an den Chemiker Professor Dr. Michael Braungart.

Hannes Jaenicke wurde der Preis für seinen engagierten Kampf und seinen unermüdlichen Einsatz für die Umwelt und den Tierschutz verliehen. Für dieses vehemente Engagement, bei dem er sich nicht scheut, sich auch Kritik auszusetzen, hat ihn das Kuratorium für die Verleihung der Goldenen Blume von Rheydt e.V. unter Vorsitz von Dr. Karl Hans Arnold als Preisträger ausgewählt. „Die Goldene Blume von Rheydt setzt sich seit Jahrzehnten für nachhaltigen Umweltschutz ein und ist damit Vorreiterin und Visionärin“, betonte Dr. Karl Hans Arnold in seiner Laudatio auf den diesjährigen Preisträger.

„Hannes Jaenicke wurde geprägt von den ersten Anti-Atomkraft-Bewegungen und der katastrophalen Verschmutzung des Rheins durch einen deutschen Chemiekonzern. Seitdem ist er in Sachen Umweltschutz aktiv“, so Arnold weiter. „Mit der ihm eigenen Eindringlichkeit treibt Hannes Jaenicke die Menschen immer wieder an, nachzudenken und auch kleine Dinge in ihrem Leben umzustellen“.  Oberbürgermeister Felix Heinrichs hob in seiner Ansprache den Grundgedanken der Goldenen Blume hervor: „Jeder Mensch kann durch sein Handeln, seine Entscheidungen, durch bewussten Konsum oder Verzicht, durch Achtung, Aufmerksamkeit und Verantwortung den eigenen Lebensraum und seine Zukunft gestalten. Um das zu erreichen, braucht es Mut und Zuversicht. Und genau diesen Mut, diese Zuversicht können wir heutzutage gut brauchen. Der menschengemachte Klimawandel ist unleugbare Realität geworden. Niemand kann sich diesem eruptiven Wandel entziehen. Und ganz im Gegenteil: Alle sind aufgerufen, den Spielfeldrand zu verlassen und sich aktiv einzubringen“, so der Oberbürgermeister weiter.

Bereits seit frühster Jugend engagiert sich Hannes Jaenicke für den Umweltschutz und für den Erhalt bedrohter Tierarten. So trat er bereits mit 14 Jahren Greenpeace bei. Anlass war damals die Verschmutzung des Rheins, die er miterlebte. Bis heute ist es im ein großes Anliegen auf Missstände aufmerksam zu machen und aufzuklären. Dies macht er unter anderem in mehrfach preisgekrönten Dokumentationen. Den Anfang machte dabei ein Pilotfilm über Regenwaldvernichtung und vom Aussterben bedrohte Orang-Utans 2008. Seitdem sind viele weitere Filme aus anderen Regionen und über andere Tierarten hinzugekommen. Alle Filme zeigen deutlich den Zusammenhang zwischen Umweltzerstörung, Artensterben und unserem Konsumentenverhalten. Ein neuer Film über das Aussterben der Wölfe soll 2021 laufen.

Neben seiner Arbeit als Schauspieler und seinem Engagement als Dokumentarfilmer hat Hannes Jaenicke auch bereits mehrere Bücher zu unterschiedlichen Themenschwerpunkten im Bereich Umweltschutz veröffentlicht. Auch hier weist er auf Missstände beim Umgang mit der Umwelt hin. Außerdem zeigt er aber auch Möglichkeiten auf, wie jeder einzelne Mensch seinen Beitrag leisten kann, um die Umwelt zu schützen. Das selbst zu leben, ist für ihn dem entsprechend eine Selbstverständlichkeit: Der überzeugte Veganer fährt hauptsächlich Fahrrad, wofür er 2017 zur Fahrradpersönlichkeit des Jahres geehrt wurde. Und bei all seinen Auftritten in der Öffentlichkeit wird er nicht müde, seine Überzeugungen zu vertreten und für Umwelt- sowie Artenschutz einzustehen, so auch bei der gestrigen Verleihung der Goldenen Blume von Rheydt. „Was wir jetzt tun und wie wir handeln, hat eine ungeheure Macht auf die Zukunft unserer Kinder und Enkelkinder. Wenn wir so weitermachen wie bisher, ist dieser Planet schon bald nicht mehr bewohnbar“, mahnte der Preisträger eindringlich in seiner Ansprache.

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