Detlef Dünte zeigt seiner Tochter Helena Dünte die neue App für Ersthelfer (Foto: privat)
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Kreis Wesel. Zur Zeit kann sich qualifiziertes medizinisches Personal freiwillig in einer Ersthelfer-App des Kreises Wesel eintragen lassen. Wenn diese Bürger es schaffen können, bei einem Unfall mit Verletzten innerhalb von zwei bis vier Minuten früher als der Rettungsdienst vor Ort zu sein, werden sie per App als Ersthelfer angefragt, um am Einsatzort mitzuhelfen. Der 57-jährige Moerser, Detlef Dünte, war eine der ersten Personen, die diese sogenannte „Corhelper-App“ ausprobieren durften. Nun möchte er mehr Menschen motivieren, selbst Ersthelfer per App zu werden.

Schon früh erfuhr er, als Mitglied im Gesundheitsausschuss des Kreises Wesel für die FDP-Fraktion, von der neuen App und war sofort Feuer und Flamme. „Diese App brauchen wir – sie kann Leben retten!“, dachte sich der gelernte Fachkrankenpfleger für Intensiv- und Anästhesiemedizin. Er nahm sofort Kontakt mit Frank Brändel und Dr. Ralf Dittmer, dem Koordinator des Rettungsdienstes im Kreis Wesel, auf.

„Ich war von der Idee sofort begeistert“, hatte er doch im Krankenhaus auf verschiedenen Ebenen schmerzhaft erfahren müssen, was alles passieren könne, wenn erste Hilfe nur ein paar Minuten zu spät am Einsatzort geleistet werde. „Es zählt immer jede Minute, egal ob Schlaganfall oder Herzinfarkt.“ Ein gelungenes Beispiel ist die App auch für die Verknüpfung von Digitalisierung und Gesundheitsschutz, findet er.

Ein Thema ist Dünte, auch aus FDP-Perspektive, besonders wichtig: Der Erhalt der beiden Notarztstandorte in Rheinberg und in Xanten. „Wir können nicht auf der einen Seite die Corhelper-App entwickeln, um schnell bei einem Notfall zu sein und auf der anderen Seite kürzen wir einen Notarztstandort, um lächerliche 250.000 Euro im Jahr zu sparen. Das ist der falsche Weg“, ist Dünte überzeugt.

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