Neuss. Lady Gaga, Frau Merkel, Gertrud, Rote Zora und Frau Wilgo: Das sind die Namen der fünf Hühner, die in den vergangenen zwei Wochen im Augustinus Hospiz für Abwechslung sorgten. Die gefiederten Zweibeiner liefen durch den Innenhof der Einrichtung und weckten so manche Erinnerungen an vergangene Zeiten. So auch bei Laurentius Gartz. Der 81-Jährige ist seit Juni Gast im Hospiz und hatte schon immer ein besonders großes Herz für Tiere. „Meine Eltern lebten damals auf einem Hof in Krefeld. Dort gab es neben einem Hund und einer Katze auch 12 Hühner“, erzählt er. Das handzahme Federvieh nun auf seiner letzten Lebensstation zu sehen, stimmt ihn fröhlich. Ab und an füttert er die Tiere mit Nudeln oder Löwenzahn und freut sich dabei über das ungeduldige Drängeln am Rande des Geheges.
Auch die anderen Gäste im Hospiz beobachteten teilweise minutenlang das Treiben der Hühner. „Es ist schön zu sehen, dass sich unsere Gäste so für die Hühner begeistern“, sagt Einrichtungsleiterin Andrea Wilgo. „Sie bringen ein wenig frischen Wind in den Alltag und lassen kurz vergessen, warum die Gäste hier sind.“ Nach zwei Wochen im Hospiz werden die Hühner vom Verleiher wieder abgeholt. Dieser stellte im Vorfeld Gehege, einen Stall und Futter zur Verfügung und gab allen eine kurze Einweisung zum Umgang mit den Vögeln. Die Namen der Hühner durften Mitarbeitende und Gäste selbst vergeben. Auf die Frage, ob Laurentius Gartz ein Lieblingshuhn hat, antwortet er: „Ich habe ein Herz für alle Tiere.“
