„Wir sind froh, dass Markus gesund von dieser tollen Aktion zurückgekommen ist“, meint Torsten Greis (li. Beirat Förderverein zugunsten krebskranker Kinder Krefeld) – und freut sich auch, dass so viele Menschen Markus Pfennings mit Spenden unterstützt haben (Foto: Förderverein zugunsten krebskranker Kinder Krefeld / Nadia Joppen)
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Willich/Krefeld. „Ich bin baff“ – bis zum Stichtag 24. September kann der Willicher Markus Pfennings die Spendensumme von 5000 Euro und einem Glückcent verzeichnen. Der 46-Jährige hatte ab dem 5. September eine sechstägige Benefiz-Wanderung – unter dem Motto „Herz-Projekte“, wie seine gleichnamige Facebook-Seite – absolviert und über verschiedenste Medien-Kanäle um Spenden für den „Förderverein zugunsten krebskranker Kinder Krefeld e.V.“ geworben. „Ich hatte gehofft, dass eine vierstellige Summe zusammenkommt, aber hätte nie damit gerechnet, dass es so viel wird. Das überwältigt mich“, meint Markus Pfennings. Auslöser seines Projektes war eine eigene Krebs-Erkrankung im Jahr 2017 gewesen, die früh erkannt wurde und geheilt werden konnte. „Aber das hat mich doch nachdenklich gemacht. Aus der Perspektive eines Familienvaters kann ich die Situation von Familien mit krebskranken Kindern nachvollziehen und wollte helfen“, beschreibt er den Hintergrund seiner Idee.

Seine Wanderung hat Markus Pfennings in sechs Etappen (zwischen 30 und 21 Kilometer am Tag) aus dem Hochgebirge bis ins Alpenvorland bei Füssen zum „Lechfall“ geführt. Sein Fazit: „Es war ein einmaliges Erlebnis. Jede Etappe hatte besondere Highlights – und Herausforderungen“, meint er. Schon in der ersten Etappe – am Formarin-See und am Steinernen Meer – sei er beeindruckt von dem Panorama in den Bergen gewesen. Bei der dritten Etappe wurde es für ihn schwierig: Er musste die „Holzgauer Hängebrücke“ überqueren – in 110 Meter Höhe und mit einer schmalen Lauffläche aus Gitterrosten. „Ich habe eher Höhenangst und habe einfach immer nur nach vorne geguckt“, erinnert er sich – am Ende sei er stolz auf sich gewesen, seine persönliche Herausforderung überwunden zu haben. Als Einzelwanderer unterwegs zu sein, war bei dieser Tour genau richtig für ihn, „nur am fünften Tag hatte ich einen kleinen Durchhänger und hätte gerne einen vertrauten Ansprechpartner aus meiner Familie oder einen Freund zum Reden gehabt. Aber abends habe ich mit Wanderern gegessen, die ich unterwegs getroffen hatte. Das hat geholfen“, erzählt Markus Pfennings. Im Schnitt habe er pro Tag zwischen fünf und zehn Wanderer getroffen, die ebenso wie er auf der Strecke waren. Ein besonderes Erlebnis sei auch der „Lechzopf“ mit seinen Schotter- und Sandbänken gewesen, aber „in den Lech bin ich nur mit den Füßen. Das Wasser war saukalt“.

Die Wanderung durch die Einsamkeit der Berge habe ihm die Möglichkeit gegeben, die vergangenen Jahre und seine Erkrankung Revue passieren zu lassen. Man habe auf dem Weg Zeit zum Nachdenken, die sonst fehle. Abends hat er im Hotel über eine Stunde gearbeitet, um seine Social Media-Kanäle (Facebook, Instagram und Komoot) als „MarkusSupertramp“ mit Bildern und Berichten zu füttern. Gespendet haben Freunde, Nachbarn und auch Menschen, die erst durch die Berichte über das Projekt informiert worden waren. Unterstützung habe ihm auch die Familie gegeben: „Meine Töchter Lea und Lisa haben Papas Tour-Shirt in der Schule getragen und darüber erzählt“.

Zur symbolischen Übergabe der gesammelten Spende war Torsten Greis, Beiratsmitglied im Förderverein, nach Wekeln gekommen. „Es ist unglaublich, was Markus geleistet hat. Wir sind froh, dass er gesund zurückgekommen ist und dankbar für das, was er getan hat“, so Torsten Greis.

Markus Pfennings überlegt jetzt schon, ob er im nächsten Jahr eine neue Benefiz-Aktion starten wird, „aber verraten wird noch nichts“, schmunzelt er.

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