v.l Henning Wiegert (Sport- u. Bäderbetrieb Bottrop), Jessica Kühn (stellvertretende Vorsitzende des Betriebsausschuss Bottroper Sport- & Bäderbetrieb und der Leiter des Bottroper Sport- und Bäderbetriebs, Jürgen Heidtmann haben heute die Fortschreibung der Sportentwicklungsplanung vorgestellt (Foto: Carolina Kießlich/Stadt Bottrop)
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Bottrop. Der Städtische Sport- und Bäderbetrieb hat am Freitag (08. Oktober) die Fortschreibung der Sportentwicklungsplanung und die darin enthaltenen Empfehlungen vorgestellt.

Der Sport in Bottrop sieht sich mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert. Diese sind zum Beispiel der stetige Mitgliederrückgang bei den Vereinen und das generelle Sportverhalten der Menschen. Denn die Pandemie hat das Interesse an Outdoor-Sportmöglichkeiten verstärkt. Sportarten wie Walking, Jogging, Radfahren oder Calisthenics haben einen enormen Zuspruch erfahren. Um auf diese Veränderungen reagieren zu können, hat der Bottroper Sport- und Bäderbetrieb die Sportentwicklungsplanung aus dem Jahr 2016 fortgeschrieben: Darin wird die Schließung dreier Sportstätten und gleichzeitig die Schaffung neuer Mehrgenerationen Fitnessangebote vorgeschlagen.

Städtische Reaktionen auf Sporttrends

Auf die zunehmende Nutzung des Rades hat die Stadt Bottrop bereits reagiert und viele Verkehrswege für Radfahrer sicherer gestaltet. Geschaffene und geplante Radstraßen sind ein weiterer Baustein. Auch die im Jahr 2018 errichtete Calisthenics-Anlage an der Parkstraße war eine Reaktion auf bestehende und künftige Sporttrends und erfährt großen Zuspruch bei den Sportler:innen. Die Planungen der beleuchteten Joggingstrecke im Bereich des Volksparks Batenbrock sind ebenfalls abgeschlossen und mit der noch anstehenden Erschließung des Kirchschemmsbach sowie der Querung an der Horster Straße stehen dann den Bottroper:innen eine insgesamt 9,5 Kilometer lange beleuchtete Laufstrecke zur Verfügung. Und auch mit der Pumptrack-Anlage im Volkspark Batenbrock wurde auf die „Zeichen der Zeit“ reagiert. Ebenso wird mit der Fertigstellung des Parks Welheim ein offener Bewegungs- und Sportraum für alle Bürger:innen geschaffen.

Vorhaben

Weitere Planungen wie eine Mountainbike-Strecke auf der Halde Haniel, eine Calisthenics-Anlage und ein Beach-Soccer-Feld auf den ehemaligen Tennisplätzen des TSG Kirchhellen und eine generationenübergreifende Sport- und Bewegungsmöglichkeit in der Nähe des Egon-Bremer-Platzes greifen das sich veränderte Sportverhalten auf.

Im Sinne einer Entwicklung zu einer nachhaltig modernen Sportstätte plant der Bottroper Sport- und Bäderbetrieb für das Jahr 2022 auf den Sportanlagen Jacobi und Kirchhellen die bestehenden Tennen-Kleinspielfelder in Kunstrasenspielfelder umzuwandeln. Für die Bezirksportanlage Weywiesen wird eine zeitnahe Komplettsanierung empfohlen. Der vorhandene Rasenplatz sollte einem Kunstrasen weichen, um die Sportstätte zu einem nachhaltigen und modernen Sportstandort zu entwickeln. Das Vorhaben könnte perspektivisch in der Saison 2022/2023 realisiert werden.

Um auf die Dauer Unterhaltungskosten einsparen zu können, sollen die Sportanlagen Grafenwald und Weywiesen eine Brunnenwasseranlage erhalten und auch für das Stenkhoffbad ist eine zweite Brunnenwasseranlage geplant.

Handlungsempfehlungen

Nach Analyse des Sportverhaltens der vergangenen Jahre auf den Bottroper Sportplätzen wird die Schließung dreier Fußball-Sportstätten vorgeschlagen. Basisdaten bildeten die Größe der Mannschaften, die Sportanlagenbelegungen sowie die Entwicklung der Bevölkerungsstruktur in den einzelnen Stadtteilen. Generell ist davon auszugehen, dass die Mitgliederzahlen im Fußball weiter rückläufig sein werden und sich der Fußballsport in der Zukunft auf zunehmend weniger Sportplätze konzentrieren wird. Dies hat in der Folge Auswirkungen auf den Bestand einzelner Sportplätze, macht aber auch Investitionen auf anderen Sportplätzen notwendig, um diese für die Aufnahme von Sportlern anderer Plätze zu ertüchtigen.

Aufgegeben werden sollten demzufolge die Bezirksportanlage Ebel, die Sportanlage Feldhausen und die Sportanlage Paßstraße. Jessica Kühn, stellvertretende Vorsitzende des Betriebsausschuss Bottroper Sport- und Bäderbetrieb, betont: „Hier ist es die Aufgabe der Politik die Vereine zu begleiten“. Aber auch Jürgen Heidtmann, Leiter des Bottroper Sport- und Bäderbetriebs, betonte, dass den Vereinen Alternativen geboten werden sollen. So könnte zum Beispiel der VfR Polonia Bottrop-Ebel in Zukunft auf der Bezirkssportanlage Batenbrock trainieren und die Sportfreunde 08/21 Bottrop die Sportanlage Weywiesen nutzen. Dem TSV Feldhausen würden zwei Ausweichalternativen zur Wahl stehen, zum einen die Sportanlage Grafenwald und zum anderen die Bezirkssportanlage Kirchhellen.

Kosten

Die Gesamtkosten der Maßnahmen bezüglich der Sportanlagen beziffern sich insgesamt auf 2,9 Millionen Euro. Gleichzeitig kann dadurch aber der Betriebskostenzuschuss jährlich um rund 80.000 Euro gesenkt werden.

Ziel ist es, auf die bereits eingetretenen Veränderungen im Bereich des Fußballsports zu reagieren und die Sportplatzlandschaft Bottrops auf weitere Tendenzen vorzubereiten. Die Vorlage wird im nächsten Ausschuss am 27. Oktober besprochen.

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