Dr. Tom Tenostendarp (Foto: Stadt Vreden)
Anzeige

Vreden. Zur Schließung der stationären Akutversorgung und den Abteilungen Geriatrie, Innere Medizin und Rheumatologie im Vredener St. Marien-Hospital gibt der Vredener Bürgermeister Dr. Tom Tenostendarp ein Pressestatement ab:

“Als Bürgermeister und als Bürger der Stadt Vreden bedaure ich das Vorgehen der Geschäftsführung des Klinikums Westmünsterland sehr. Ich sehe es kritisch, dass künftig keine stationäre Akutversorgung für die Vredenerinnen und Vredener hier am Standort in Vreden mehr durchgeführt werden soll. Künftig werden die Notfallversorgung und auch die Leistungen der Abteilungen Geriatrie, Innere Medizin und Rheumatologie zentral an den Standorten der Krankenhäuser in Ahaus, Bocholt und Borken stattfinden.

Mit Nachdruck fordere ich das Klinikum Westmünsterland auf, eine nachhaltige, zukunftsorientierte und krisensichere Krankenhausversorgung für Vreden aufrecht zu erhalten. Dass eine stationäre Akutversorgung und auch die Abteilungen Geriatrie, Innere Medizin und Rheumatologie am Standort Vreden zukünftig nicht mehr angeboten werden, besorgt mich. Wir haben zur Kenntnis genommen, dass massive Investitionen seitens des Klinikums vorgenommen werden. Dazu zählen der Umbau und die Erweiterung der Räumlichkeiten zu einer stationären Rehaklinik für orthopädische und rheumatologische Patientinnen und Patienten und die Aufrechterhaltung der bereits bestehenden ambulanten Angebote im Medizinischen Versorgungszentrum.

Auch für mich kommt diese weitreichende Entscheidung des Klinikums Westmünsterland plötzlich. Am späten Montagabend (04.10.2021) bin ich von der Geschäftsführung des Klinikums Westmünsterland gebeten worden, eine interfraktionelle Runde einzuberufen. Daraufhin habe ich unmittelbar und kurzfristig die Fraktionsvorsitzenden der CDU, SPD, Bündnis 90/Die Grünen, FDP und UWG sowie unseren Ersten Beigeordneten eingeladen. Am Mittwochabend (06.10.2021) wurden der interfraktionellen Runde die bevorstehenden Veränderungen von der Geschäftsführung des Klinikums mittgeteilt.

Weder unser Stadtrat, noch die Stadtverwaltung oder ich als Bürgermeister haben Einfluss auf die Handlungen, Maßnahmen und Konsequenzen des Klinikums. Als Kommune sind wir nicht in den Gremien des Klinikums vertreten und halten auch keine Anteile an der Gesellschaft. Es sind einzig und allein Entscheidungen des Klinikums. Wir müssen darauf vertrauen, dass diese Entscheidung von großer Tragweite die bestmögliche ärztliche Versorgung der Westmünsterländerinnen und Westmünsterländer gewährleistet und die Arbeitsplätze aller Mitarbeitenden gesichert sind. Dazu fordere ich nachdrücklich die Verantwortlichen des Klinikums auf. Zudem haben wir die Geschäftsführung des Klinikums zur nächstmöglichen politischen Sitzung am 28.10.2021 eingeladen.

Das Klinikum wird zudem zeitnah eigene Informationsveranstaltungen für die Bürgerinnen und Bürger anbieten. Bitte nutzen Sie die Gesprächsangebote um sich auch dort zu informieren und im direkten Gespräch vor Ort mit den Verantwortlichen Ihre offenen Fragen zu klären.

Als Vredener Bürgermeister und Bürger muss ich mich genauso wie Sie auch den Entscheidungen des Klinikums beugen. Wir werden das weitere Vorgehen genau beobachten und größten Wert auf die medizinische Versorgung hier vor Ort legen.“

Beitrag drucken
Anzeigen