Von fünf bis 45 Jahre: Das DRK Krefeld konnte bei der Mitgliederversammlung jetzt auch wieder langjährige Mitglieder auszeichnen (Foto: DRK Kreisverband Krefeld / Nadia Joppen)
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Krefeld. „Es ist ein sehr schöner Vertrauensbeweis und gibt Zuversicht für das nächste Jahr“: Diether Thelen, alter und neuer Vorsitzender des DRK Kreisverbandes, freut sich über das Ergebnis der Vorstandswahlen bei der „Zweijahreshauptversammlung“ im Burchartz-Hof: Die Mitglieder des Kreisverbandes gaben für alle Vorstandsmitglieder ein einstimmiges Votum für eine Wiederwahl. Einziger Wechsel in der Gruppe: Désirée Schmitz stand nicht zur Wiederwahl zur Verfügung, ihr Nachfolger wurde René Hilgers.

In seinem Bericht zeigte Diether Thelen Schwerpunkte der Arbeit in den vergangenen beiden Jahren auf und gab einen Ausblick auf die nächsten Jahre. Wie zu erwarten, hatte die Corona-Pandemie die Arbeit der Ehren- und Hauptamtler/-innen stark verändert. Viele Sanitätsdienste (Karneval, Flachsmarkt, Martins-Züge…) waren entfallen. Auch das Familienbildungswerk hatte 2020 und bis Sommer 2021 viele Kurse reduzieren oder ausfallen lassen müssen. Dafür seien neue Aufgaben im Diagnose- und später im Impfzentrum entstanden, Der Kreisvorsitzende lobte den Einsatz aller DRK-Helfer/-innen bei der Überflutungskatastrophe im August. Ein Schwerpunkt seien Einsätze in Euskirchen gewesen, wo Menschen von den Dächern ihrer Häuser gerettet wurden. Die Suchhunde-Teams der neuen Rettungshundestaffel seien in Erftstadt bei der Suche nach durch den Erdrutsch verschütteten Menschen im Einsatz gewesen und hätten auch mehrfach angeschlagen. Insgesamt haben die Helfer in wenigen Tagen 7900 „dokumentierte“ Einsatzstunden geleistet, nicht gezählt weitere Arbeitsstunden zu Hause. „Die Helfer/-innen haben sehr belastende Erlebnisse gehabt, aber sie bewältigen es gut“, meinte Thelen.

Er gab auch einen Überblick über die Projekte der Zukunft: Der Kreisverband wird in Hüls ein neues Katastrophenschutzzentrum bauen, um Einsatzfahrzeuge, Boote und Ausrüstung in einer zeitgemäßen Umgebung lagern und bessere Arbeitsmöglichkeiten für die Ehrenamtler/-innen bieten zu können. Die Fahrzeughalle wird rund 1200 m² groß und hat 40 Stellplätze. Sie wird so beheizt, dass die Fahrzeuge gut für einen Einsatz gestartet werden können. Ein zweigeschossiger Bau bietet auf rund 1000 m² Platz für Verwaltung, Schulung und Umkleiden. Derzeit laufen die formalen Prozesse des Grundstückskaufs, Thelen möchte den Bauantrag noch in diesem Jahr bei der Stadt einreichen. Außerdem überlegt der Vorstand, wie und wo die Geschäftsstelle, das Familienbildungswerk und die Kleiderkammer künftig untergebracht werden können. Der Hintergrund: Der denkmalgeschützte Burchartz-Hof ist zwar sehr schön, darf aber nicht baulich verändert werden, um moderne Arbeitsstrukturen ermöglichen zu können. Der neue Standort soll für die Kunden des Familienbildungswerks und die Nutzer der Kleiderkammer gut erreichbar bleiben. Kreisgeschäftsführerin Sabine Hilcker stellte in der Jahreshauptversammlung kurz die neue Leiterin des gemeinnützigen Familienbildungswerks, Irina Osthoff, vor. „Sie hat in den vergangenen Monaten unter anderem neue Kursleitungen gewinnen können, um das Angebot auszubauen“, freute sich Hilcker.

Die Berichte aus den Bereitschaften und aus dem Jugendrotkreuz waren relativ kurz, da Corona die Aktivitäten stark eingeschränkt hatte. Wasserwachtsleiter Christian Reuter erklärte, dass ein Schwerpunkt in der Ausbildung weiterer Drohnen-Piloten liege. Außerdem integriert die Wasserwacht Wasserortungshunde in die Arbeit, die auch im Wasser liegende Körper finden können: „Es ist wichtig, den Familien einen Angehörigen zurückzugeben“, so Reuter.

In Punkto Finanzen bescheinigten die Kassenprüfer Vorstand und Geschäftsstelle ein einwandfreies Arbeiten und die Anwesenden entlasteten die Verantwortlichen einstimmig.

In der Versammlung wurden auch langjährige Mitglieder geehrt – erfreulicherweise auch Kinder und Jugendliche, die seit fünf Jahren und länger bei den Wasserwichteln mitmachen. Länger dabei sind:

Natalie Holzapfel (20 Jahre), Oliver Knetsch (25 Jahre), Britta Reuter (30 Jahre) sowie Roland und Ursula Mattke (45 Jahre).

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