Orthopädie-Chefarzt Dr. Frank Bischof (Foto: Helios)
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Duisburg. Mit zunehmendem Alter leiden viele Menschen unter Osteoporose. Doch was genau verbirgt sich hinter dem Begriff? Welche Risikofaktoren gibt es? Wie kann man der Erkrankung vorbeugen und was kann man tun, wenn man bereits unter Osteoporose leidet? Anlässlich des Weltosteoporosetags, der jährlich am 20. Oktober begangen wird, informiert Dr. Frank Bischof, Chefarzt der Orthopädie und Unfallchirurgie an der Helios Klinik Duisburg-Homberg und der Helios St. Anna Klinik Duisburg, rund um das Thema Osteoporose.

Anders, als viele Menschen vermuten, sind die Knochen keine starren Strukturen. Ganz im Gegenteil: Unsere Knochen sind lebendig und bestehen aus aktivem Gewebe. Ihre Stabilität beruht auf der Knochendichte, also der Masse von Mineralstoffen und Eiweißen pro Volumen, sowie der Knochenstruktur, also gewissermaßen der „architektonischen“ Verbindung der Knochenbestandteile. Sowohl die Knochendichte, als auch die Knochenstruktur verändern sich im Laufe des Lebens – und damit auch die Stabilität der Knochen. Die höchste Stabilität erreichen sie im Alter von ca. 35 Jahren. Danach sinkt sie. Sinkt sie unterhalb eines kritischen Bereiches, worauf beispielsweise eine Knochendichtemessung einen Hinweis geben kann, spricht man von einer Osteoporose, im Volksmund auch Knochenschwund genannt.

Risikofaktoren

Wie schnell die Stabilität der Knochen sinkt, hängt von verschiedenen Faktoren ab, die wir zum Teil beeinflussen können, zum Teil aber auch nicht. Nicht beeinflussen lassen sich das Alter und eine erbliche Vorbelastung. Frauen sind früher und deutlich häufiger betroffen als Männer – aus hormonellen Gründen insbesondere auch Frauen, die keine Kinder zur Welt gebracht haben. Auch ein geringes Körpergewicht im Verhältnis zur Körpergröße ist ein Risikofaktor, der häufig außerhalb der eigenen Kontrolle liegt.

Zu den Faktoren, die wir beeinflussen können, zählen das Rauchen, starker Alkoholkonsum sowie der Mangel an Kalzium und dem „Sonnenhormon“ Vitamin-D. Den größten Einfluss hat jedoch die Bewegung: Körperliche Aktivität stärkt unsere Knochen. Direkt – aber auch indirekt, denn trainierte Muskeln und ein geübter Gleichgewichtssinn verbessern Koordination und Trittsicherheit – und schützen so vor Stürzen.

Ein Sturz kommt selten allein

Stürze sind die Hauptursache für Knochenbrüche im Alter. Das Fatale daran: Bei Bettlägerigkeit nehmen Muskel- und Knochenmasse rapide ab, was das Risiko weiterer Stürze und Knochenbrüche massiv erhöht. Hier gilt es, im wahrsten Sinne des Wortes schnell wieder auf die Beine zu kommen. Durch eine gute Verzahnung von orthopädischen und unfallchirurgischen Therapien mit entsprechenden Reha-Maßnahmen lassen sich Mobilität und damit auch Lebensqualität erhalten.

Das kann man selber tun

Der Grundstein für gesunde Knochen wird bereits in der Kindheit gelegt. Aktive junge Menschen bauen eine größere Knochenmasse auf – wovon sie im Alter auch länger zehren können. Doch für regelmäßige körperliche Aktivität ist es nie zu spät: Die Bewegungsreize sorgen dafür, dass der Körper Knochendichte und -struktur aufrechterhält. Eine Kombination aus Kraft-, Ausdauer- und Koordinationstraining hat sich in sportmedizinischen Studien als besonders effektiv erwiesen. Erfolgt die Bewegung tagsüber im Freien, wird gleichzeitig auch das wichtige Vitamin D gebildet. Das Vitamin lässt sich aber, genau wie Kalzium, über eine abwechslungsreiche und ausgewogene Ernährung zuführen.

Ein weiteres Augenmerk sollte mit zunehmendem Alter auf der Sturzprophylaxe liegen: Stolperfallen im Haushalt entfernen, für eine gute Beleuchtung sorgen und Fehlsichtigkeit durch eine Sehhilfe kompensieren.

Medizinische Optionen

Die Osteoporose lässt sich durch eine medikamentöse Therapie langfristig positiv beeinflussen. Hier ist der Hausarzt oder niedergelassene Altersmediziner häufig der erste Ansprechpartner. Er kann durch ein Blutbild ebenfalls feststellen, wie es um den Kalzium- und Vitamin-D-Spiegel bestellt ist.

Vortrag zum Thema

Am Mittwoch, 20. Oktober 2021, 17:00 Uhr hält Dr. Bischof in der Cafeteria der Helios St. Anna Klinik in Duisburg-Huckingen einen Vortrag zum Thema „Typische Verletzungen bei Osteoporose – Vorsorge, Diagnose und Therapie“. Dabei beleuchtet er die Risikofaktoren, die zur Entstehung des „Knochenschwundes“ beitragen ebenso sowie die Therapieoptionen und modernen Verfahren bei osteoporosebedingten Verletzungen. Im Anschluss an den 45-minütigen Vortrag besteht die Gelegenheit, individuelle Fragen zu stellen und mit dem Experten zu diskutieren.

Die kostenlose Veranstaltung findet statt am Mittwoch, 20.10.2021 um 17:00 Uhr in der Cafeteria der Helios St. Anna Klinik, Albertus-Magnus-Str. 33, 47259 Duisburg. Da die Teilnehmerzahl begrenzt ist, ist eine vorherige Anmeldung per E-Mail an christine.horn@helios-gesundheit.de oder per Telefon unter (02066) 29-1605 erforderlich. Es gelten die 3G.

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