Freuen sich über die neuen Herzkissen und die nachbarschaftliche Unterstützung: v.l. Uschi Hellmich, Gynäkologie-Chefarzt und Leiter des Brustzentrums im "Etienne" Prof. Matthias Korell und "Emmeline"-Inhaberin Bettina Giritsch (Foto: © St. Augustinus Gruppe)
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Neuss/Kaarst. Neue Herzkissen für Brustkrebs-Patientinnen im „Etienne“

Schon seit einigen Jahren näht Uschi Hellmich mit Freundinnen und Bekannten ehrenamtlich Kissen in Herzform, die sie dem Brustzentrum des Johanna Etienne Krankenhauses schenkt. Unter die Achsel geklemmt kommen sie dort Patientinnen mit Brustkrebs zugute, indem sie nach einer Operation Schmerzen an der Narbe und Schwellungen lindern können. Denn mit ihrer speziellen Form sorgen die in Handarbeit hergestellten Kissen dafür, dass die nach der OP empfindliche Stelle an Brust und Achsel behutsam gepolstert wird. Zudem sollen sie den Patientinnen ein aufmunterndes Signal in einer schwierigen Zeit geben.

Normalerweise finanziert der Näh-Kreis aus Dormagen die benötigten Materialien selbst, doch in diesem Jahr hatten die Frauen eine „Glückssträhne“, wie Hellmich es ausdrückt. Nicht nur versorgte der Handarbeitsladen „emmeline“ in Neuss-Norf sie kostenlos mit hochwertigen Stoffen, sondern das Geschäft organisierte im Kundenkreis auch über 400 fertiggenähte Kissenhüllen, die Hellmich und ihre ehrenamtlichen Kolleginnen nur noch stopfen und mit dem sogenannten Leiterstich zunähen mussten. Bei einer ersten öffentlichen Stopfaktion vor dem Geschäft im vergangenen Monat haben 13 Helferinnen bereits 175 Kissen vervollständigt.

Die Füllwatte der Kissen kaufen die Hobby-Näherinnen für gewöhnlich bei Ikea in Kaarst. Auch in diesem Punkt wurden sie entlastet: Das schwedische Möbelgeschäft schenkte ihnen genug Material für 300 Kissen. „Es ist uns im wahrsten Sinne des Wortes eine Herzensangelegenheit, das Projekt zu unterstützen“, so Samuel Grundmeier, Local Marketing Leader Sustainability bei Ikea Kaarst.

„Dieses Mal war die Herstellung der Herzkissen ein richtig regionales Gemeinschaftsprojekt. Für die Unterstützung bin ich sehr dankbar und sie spornt uns an, weiterzumachen“, betont Hellmich, die vor acht Jahren mit dem Projekt startete. Die Motivation der Gruppe ist ohnehin ungebrochen: „Solange wir unsere Nähaktionen finanzieren und bewältigen können, machen wir weiter.“


Rund 1.000 Frauen mit Brustkrebs behandelt das entsprechend zertifizierte Brustzentrum im Johanna Etienne Krankenhaus pro Jahr, darunter etwa 330 Patientinnen mit einer Erstdiagnose.

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