v.l. Henning Wiegert (Bottroper Sport- und Bäderbetrieb), Stefanie Hollensen (Bottroper Sportbund), Michael Schön (Berater im Schulsport), Heike Sulimma (Schulamtsdirektorin), Alexander Pledl (Schwimmtrainer) (Foto: Stadt Bottrop)
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Bottrop. Im Rahmen des SPORTIF-Projektes holten 60 Dritt- und Viertklässler ihre Schwimmausbildung nach

Deutschland droht eine Generation von Nichtschwimmern. Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) warnte im März diesen Jahres vor gravierenden Folgen der Corona-Pandemie in Bezug auf die Schwimmfähigkeit. Um diesen Folgen sowie den langen Wartelisten in den Schwimmvereinen entgegenzuwirken, organisierte die SPORTIF-Initiative in den Herbstferien kostenlose Intensivkurse.

60 Kinder waren nicht nur mit Begeisterung bei der Sache, sondern machten im Wasser auch eindrucksvolle Fortschritte. Trotz der nur vier- bis neuntägigen Kursdauer konnten bei allen Kindern wertvolle Grundlagen für das Fortbewegen im Wasser gelegt werden, ein Drittel der Kinder absolvierte am Ende sogar erfolgreich die Seepferdchenprüfung.

Da auch im schulischen Kontext bedingt durch die Schließung der Bäder während des Lockdowns eine Schwimmausbildung nicht möglich war, richtete sich das Angebot speziell an die Nichtschwimmer in den dritten und vierten Klassen der Bottroper Grundschulen, die über keine Aussicht auf einen Kursplatz verfügen. Wie immens der Bedarf ist, unterstreicht die Tatsache, dass die 60 Plätze innerhalb kürzester Zeit ausgebucht waren.

„Ziel war es die Kinder mit dem Element Wasser und den grundlegenden Schwimmtechniken vertraut zu machen und eine Vorbereitung auf die Absolvierung einer Schwimmprüfung zu ermöglichen“, erklärt Projektleiter Michael Schön, der als Berater für den Schulsport in Bottrop im Einsatz ist.

Ein sechsköpfige Trainerteam sorgte für eine professionelle Ausbildung und auch der Spaßfaktor kam während der Herbstferien nicht zu kurz. „Die Kinder waren mit Begeisterung bei der Sache und haben wirklich erstaunliche Fortschritte gemacht“, fasste es Cheftrainer Alexander Pledl zusammen, der das Projekt im Rahmen einer Masterarbeit an der Universität Duisburg-Essen wissenschaftlich begleitet.

„Von dieser Studie erhoffen wir uns nun wertvolle Erkenntnisse für die weitere Projektausrichtung, denn das Thema Schwimmausbildung wird uns auch in Zukunft begleiten“, erklärt Steffi Hollensen, die im Sportif-Projektteam den Bottroper Sportbund vertritt. Für den Sport- und Bäderbetrieb ergänzt Henning Wiegert die kommunale Perspektive: „Wir verfügen mit der Bäderlandschaft in Bottrop über gute infrastrukturelle Voraussetzungen. Hier geht es um eine Optimierung des Wasserzeitenmanagements, um einerseits die große Nachfrage nach Angeboten zur Schwimmausbildung in den Vereinen zu bedienen, aber auch um die Bedingungen für die Schulen noch weiter zu verbessern.“

Darüber hinaus sind Fortbildungen für Lehrkräfte zur Auffrischung der Rettungsfähigkeit sowie zur Methodik und Didaktik des Anfängerschwimmens geplant. Geprüft wird zudem der Einsatz von Schwimmassistenten parallel zum Schulschwimmen in den Hallenbädern. „Und mit Blick auf die große Nachfrage werden wir natürlich auch künftig Schwimmkurse für spezielle Zielgruppen anbieten“, verspricht Michael Schön eine Neuauflage des Erfolgsprojektes für die kommenden Osterferien.

„Ich freue mich, dass wir in Bottrop nicht nur im Rahmen des SPORTIF-Projektes Hand und Hand arbeiten, sondern der Schulträger zuletzt auch alle Grundschulen mit hochwertigem Lehrmaterial zur Schwimmausbildung ausgestattet hat“, zeigte sich auch Heike Sulimma, Schulaufsicht für die Grundschulen und Vorsitzende des Ausschusses für den Schulsport, begeistert.

Hand in Hand wird die Steuerungsgruppe des SPORTIF-Projekts nun auch die kommenden Herausforderungen in Angriff nehmen. Michael Schön betont: „Das Thema Schwimmen und Bewegungsförderung in und um Schule wird uns noch intensiv beschäftigen und wir freuen uns, dass wir mit den Kompetenzen aus Stadt, Sport und Schule im Rahmen von SPORTIF so gut aufgestellt sind.“

 

Projektinformation:

Das Projekt SPORTIF (SPORTmotorik. Individuelle Förderung) ist seit 2010 in Bottrop etabliert und eine gemeinschaftliche Initiative der Bezirksregierung Münster, des Bottroper Sport- und Bäderbetriebes und des Bottroper Sportbundes.

Damit verteilen sich die Kompetenzen auf die drei Projektsäulen Schule, Stadtverwaltung und Sport. Auf Grundlage des „Letter of Intents“ plant und koordiniert die Steuerungsgruppe des Projekts die Maßnahmen im Rahmen von SPORTIF. Schirmherr ist Oberbürgermeister Bernd Tischler.

Ausführliche Informationen zum Projekt: www.sportif-bottrop.de.

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