Ausschnitte aus dem Prospekt ( © )
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Kreis Wesel. „Die Kiesindustrie hat ein riesiges Akzeptanzproblem, das sie sich in den vergangenen Jahrzehnten selber hart erarbeitet hat. Das machen 80.000 Prospekte und wilde Anschuldigungen in alle Richtungen auch nicht mehr wett“, sagt der SPD-Landtagsabgeordnete René Schneider.

Er reagiert damit unter anderem darauf, dass ihm vonseiten des hiesigen Chef-Lobbyisten die Nutzung „alternativer Fakten“ vorgeworfen wurde. „Die Information, dass 20 Prozent der städtischen Flächen Rheinbergs bereits ausgekiest sind, stammt von der örtlichen Stadtverwaltung und wurde schon mehrfach in den Zeitungen zitiert“, erklärt dazu der Abgeordnete. Sofern man mit dieser Rechnung nicht einverstanden sei, solle man sich doch an die zuständigen Stellen wenden.

Schneider bedauert, dass die Kiesindustrie aktuell lieber viel Geld in bunte Broschüren stecke, die ein Zerrbild der Wirklichkeit zeigten, als in die Zukunft der eigenen Branche zu investieren. Diese liege zum Beispiel in der Schaffung von Recyclingwerken, die aus Bauschutt hochwertige Baustoffe machten. „Statt weiterhin teure Rückzugsgefechte zu führen, hätte die Kiesindustrie heute noch genug wirtschaftliche Kraft, um sich ein zukunftsfähiges Geschäftsfeld zu erschließen und damit gleichzeitig die niederrheinische Landschaft vor der Zerstörung zu bewahren“, meint der SPD-Landtagsabgeordnete.

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