Rahmenplanung Niersenbruch Platz 1 ( © )
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Kamp-Lintfort. Nachdem die Verwaltung im Juli dieses Jahres drei Planungsbüros mit der Erarbeitung der Rahmenplanung „Neues Wohngebiet im Niersenbruch“ beauftragte, endete nun die erste Planungsphase. Am vergangenen Freitag bewertete eine Empfehlungskommission bestehend aus Vertretern und Vertreterinnen der Stadt Kamp-Lintfort, der politischen Fraktionen, der VIVAWEST und externen Fachleuten des Gestaltungsbeirats die städtebaulichen Entwürfe. „Schon seit einiger Zeit beabsichtigt die Stadt, das derzeit ackerwirtschaftlich genutzte Gelände südlich des Kranichwegs neu zu entwickeln. Die eingereichten Arbeiten zeigen uns nun erstmals qualitätsvolle Entwicklungsmöglichkeiten für das Plangebiet auf“, äußerte sich Bürgermeister Prof. Dr. Christoph Landscheidt zufrieden.

Die Planungsziele für die ca. 7,6 ha große Fläche im Nordosten des Niersenbruchs wurden im Vorfeld des Verfahrens in Abstimmung mit dem Rat der Stadt formuliert und den Bürgern und Bürgerinnen in einer Online-Veranstaltung im Juni vorgestellt. Planungsaufgabe war es, ein zukunftsweisendes städtebauliches Konzept zu erarbeiten, das neues Wohnen für verschiedene Zielgruppen ermöglicht und zugleich attraktive öffentliche Freiraumbereiche mit einem neuen ca. 1500 qm großen Spielplatz bietet. „Es soll ein zukunftsfähiges, nachhaltiges Wohnquartier entstehen, das sich harmonisch in die Umgebungsbebauung im Übergang zur freien Landschaft einfügt“, so der Bürgermeister weiter.

Die Arbeiten, die durch die drei Büros eingereicht wurden, weisen insbesondere in der baulichen Struktur und Anordnung von Bautypologien eine große Bandbreite auf – von linearen Strukturen bis hin zu einem Verbund zu kleingliedrigen kompakten Wohnhöfen. Allen Entwürfen gemein ist der Erhalt der vorhandenen Baumreihen, die einen hohen ökologischen Wert haben und durch ihre Einbindung in neue Grünstrukturen auch hohe Aufenthaltsqualität erreichen sollen.

Der Entwurf des Büros News Architekten aus Köln konnte die Empfehlungskommission in seiner Gesamtheit überzeugen und wurde einstimmig mit dem ersten Rang bewertet. Besonders die gelungene Einteilung in kleinteilige Quartierseinheiten mit unterschiedlichen Bautypologien und die Ausbildung von zwei zentralen Grünzügen wurde durch die Kommission positiv hervorgehoben. Die Dichte der Bebauung bzw. Nutzung orientiert sich an der Maßstäblichkeit der jeweils angrenzenden Straßenräume. Die neu geplanten Mehrfamilienhäuser orientieren sich zum Landschaftsraum an der Saalhoffer Straße und nehmen das Motiv landwirtschaftlicher Höfe auf. Die Vorsitzende der Empfehlungskommission, Prof. Dr. Schröteler-von Brandt, Städtebauexpertin und gleichzeitig Vorsitzende des Kamp-Lintforter Gestaltungsbeirates, hierzu: „Durch die zentralen Grünzüge mit der Einbindung der erhaltenswerten Baumstrukturen werden verschiedene kleine Quartiere und Nachbarschaften ausgebildet. Die nachbarschaftlichen Beziehungen sollen durch diese Kleinmaßstäblichkeit gestärkt werden und durch die fließenden Übergänge ist zugleich ein Austausch möglich.“

Den zweiten Rang belegte das Büro Rheinflügel Severin aus Düsseldorf in Zusammenarbeit mit Hermanns Landschaftsarchitekten aus Schwalmtal, den dritten Rang das Büro Sarah Gräfer Architektur in Zusammenarbeit mit Markus Wagner Architektur (Köln).

In der Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses am 2. November 2021 wurden die Entwürfe vorgestellt und der Siegerentwurf als Grundlage für die weitere Planung eingebracht. Mit dem ersten Preisträger soll dann das städtebauliche Konzept weiter ausgearbeitet und als Grundlage für den Bebauungsplan konkretisiert werden.

Die Entwürfe werden in den nächsten Tagen von der Stadtverwaltung online gestellt. Sie sind dann unter https://www.kamp-lintfort.de/de/planungen/niersenbruch/ abrufbar. Zudem werden alle erarbeiteten Entwürfe in der Zeit vom 9. bis 19. November 2021 im Foyer des Rathauses ausgestellt und können zu den üblichen Öffnungszeiten des Rathauses von interessierten Bürgerinnen und Bürgern angesehen werden.

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