Erste Ergebnisse der neuen Kooperation sind die beiden Personenzertifikate, die die Maschinenbaustudenten Lukas Biyikli (im Bild, 2.v.l.) und Robin Groten (2.v.r.) erhielten. Überreicht wurden die Zertifikate von Wolfgang Wielpütz (l.), Geschäftsführer, und Ina Walter, Productmanager Personnel Certification TÜV NORD CERT. Prof. Dr. Murat Mola (M.) sieht in den Zertifikaten ein wichtiges Qualitätssiegel - für die Absolvent:innen, für Arbeitergeber:innen, Kunden und Lieferanten (Foto: HRW / PR-Fotographie Köhring)
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Essen/Mülheim an der Ruhr. Six Sigma als Teil der Maschinenbaustudiengänge

„Herzlichen Glückwunsch! Sie sind die erste Hochschule, die unter Anerkennung und in Kooperation mit TÜV NORD CERT für Studierende die Möglichkeit eines Personenzertifikats „Lean Six Sigma Green Belt bzw. Black Belt“ anbieten kann“, gratuliert Wolfgang Wielpütz Geschäftsführer von TÜV NORD CERT. Dazu wurde eine gemeinsame Kooperationsvereinbarung unterschrieben. Erste Ergebnisse der neuen Kooperation sind die beiden Personenzertifikate, die die Maschinenbaustudenten Lukas Biyikli (im Bild oben, 2.v.l.) und Robin Groten (2.v.r.) erhielten. Überreicht würden die Zertifikate von Wolfgang Wielpütz, Geschäftsführer, und Ina Walter, Productmanager Personnel Certification TÜV NORD CERT. Prof. Dr. Murat Mola sieht in den Zertifikaten ein wichtiges Qualitätssiegel – für die Absolvent:innen, für Arbeitergeber:innen, Kunden und Lieferanten.

Gemeinsam mit TÜV-Expert:innen wurde auf Grundlage der ISO 13053 eine qualitativ hochwertige Personenzertifizierung entwickelt. Hintergrund der Entwicklung ist die Anforderung der metallproduzierenden bzw. -verarbeitenden Industrie über die nachgewiesene Fachkenntnis des Themas Six Sigma der Absolvent:innen des Masterstudiengangs Technisches Produktionsmanagement der Hochschule Ruhr West.

Bereits im Bachelorstudiengang Maschinenbau können Studierende das Personenzertifikat „Green Belt“ erreichen, im Masterstudiengang ist dann ein „Black Belt“-Zertifikat möglich. Die Fachkenntnis müssen die Antragsteller:innen während einer Bachelor- bzw. Masterarbeit und einer anschließenden Prüfung durch die Hochschule Ruhr West beweisen. Basierend auf einer erfolgreich absolvierten Prüfung und weiterer Anforderungen wird ein Personenzertifikat ausgestellt – mit einer Laufzeit von drei Jahren.

„Ein solches Personenzertifikat bringt unseren Absolvent:innen und ihren Unternehmen einige Vorteile: Sie sind nach einem bestimmten Regelwerk zertifiziert und bringen hohe Qualifikationen mit ins Unternehmen“, erläutert Prof. Dr. Murat Mola vom Institut Maschinenbau. „Eine bereits zertifizierte Absolvent:in einzustellen, bedeutet auch, dass er oder sie Lieferanten oder Kunden auf hohe Arbeitsstandards hinweist und kann den Unternehmen Kooperationen erleichtern.“

Das erforderliche Wissen rund um das Personenzertifikat eignen sich die interessierten Studierenden in der modernen Six Sigma Transfer Factory im Technikum des Instituts Maschinenbau an. In der Six Sigma Transfer Factory werden auf einer Fläche von etwa 200 m² unterschiedliche Produktionsprozesse realitätsnah abgebildet. Masterstudierende stellen derzeit Skateboards her. Je nach Kundenwunsch sind durch verschiedene Grundvarianten und Materialqualitäten über 500 Produktvarianten möglich. Die Lernfabrik bildet alle relevanten Bestandteile der Wertschöpfungskette ab: Über die Schmelzstufe (Gießen der Skateboard-Achsen), manuelle und vollautomatische RFID-Montage, Qualitätsprüfung (Zugversuch, Kerbschlagbiegeversuche) bis zu Verpackung, Versand und Transport. Die Produkte werden durch die Studierenden bzw. Workshop-Teilnehmer:innen in Etappen hergestellt, wobei jeder Schritt durch Analyse und Optimierung ergänzt wird. So können alle Six Sigma Werkzeuge in der nötigen Tiefgründlichkeit vermittelt und angewendet werden um das Ziel einer nachhaltig verschwendungsarmen Produktion zu erreichen. „Die Produktionshalle ermöglicht eine industrienahe und praxisbezogene Six Sigma Ausbildung. Die Lernfabrik ist in dieser Form einmalig und wird inzwischen auch von anderen Hochschulen als Benchmark betrachtet“, führt Mola aus.

Eine Zertifizierung von Bildungseinrichtungen wie der HRW wiederum hilft bei der Akquise von Dritt- oder Fördermitteln. „Im Bildungsbereich sind Organisationen auf Fördermittel angewiesen. Diese erhalten wir jedoch nur, wenn wir in bestimmten Projekten eine Zertifizierung nach bestimmten Regelwerken nachweisen können“, ergänzt Prof. Dr. Oliver Koch, Vizepräsident für Forschung und Transfer, und dankt Prof. Mola und dem TÜV NORD CERT für das Engagement und die Kooperation.

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