Mehr als 50.000 dieser Brötchentüten werden im gesamten Gebiet des Kreis Mettmann verteilt (Foto: Stadt Velbert/Maren Frankreiter)
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Velbert. Anlässlich des 40. Internationalen Tages zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen am 25. November findet von Montag, 22. bis Samstag, 27. November eine landesweite „Aktionswoche gegen Gewalt an Frauen“ statt, an der auch die Stadt Velbert teilnimmt. „Mit der Aktionswoche soll ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen gesetzt werden. Dafür beteiligen wir uns mit vier verschiedenen Aktionen an diesem Projekt“, berichtet Sabine Reucher, Gleichstellungbeauftragte der Stadt Velbert, „denn seit Jahren nimmt häusliche Gewalt an Frauen und Mädchen auch im Kreis Mettmann weiter zu.“ Allein in Velbert wurden der Interventionsstelle gegen häusliche Gewalt im vergangenen Jahr 156 Fälle gemeldet, im gesamten Kreisgebiet waren es 1028 Fälle.

Vier Aktionen gegen Gewalt an Frauen in Velbert

Gewalt, Hass und Sexismus sind auf Social Media und im Netz inzwischen allgegenwärtig. Aus diesem Grund bietet die Stadt Velbert am Dienstag, 23. November, um 19 Uhr, einen kostenlosen Online-Vortrag mit anschließender Diskussion zum Thema „Was tun gegen digitale Gewalt?“ an. Die Veranstaltung erfolgt in Zusammenarbeit mit der Beratungsstelle „HateAid“ – der ersten, bundesweiten Beratungsstelle bei Fällen digitaler Gewalt – und der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Erkrath. Teilnehmen können Frauen und Mädchen ab 16 Jahren. „Dadurch ermöglichen wir einen Austausch in einem geschützten Rahmen“, erklärt Reucher. Anmeldungen sind ab sofort per E-Mail an gleichstellung@velbert.de möglich.

Eine zweite Aktion, die sogenannte Brötchentütenaktion „Gewalt kommt nicht in die Tüte!“, findet in diesem Jahr wieder gemeinsam mit den Velberter Bäckereien, Schulmensen, einer Tankstelle, der Gemeinnützigen Sozialpsychiatrischen GmbH Niederberg und dem SKFM Velbert/Heiligenhaus e.V. statt. „Da sich erfreulicherweise weitere Institutionen bereit erklärt haben, bei dieser wichtigen und öffentlichkeitswirksamen Aktion mitzumachen, konnte ich die Anzahl der Tüten für die Stadt Velbert auf 5.000 Stück aufstocken“, freut sich die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Velbert. „So werden hoffentlich noch mehr betroffene Frauen und Mädchen erreicht und wir machen im gesamten Stadtgebiet auf das Thema ‚Gewalt gegen Frauen‘ sowie auf die wichtigsten Kontakt- und Notrufnummern aufmerksam“, fährt sie fort. Die Brötchentütenaktion wird seit vielen Jahren als gemeinsame Aktion der Gleichstellungsbeauftragten im Kreis Mettmann durchgeführt. Insgesamt werden im Kreisgebiet über 50.000 Brötchentüten verteilt.

Der Internationale Aktionstag gegen Gewalt an Frauen wird auch als „Orange Day“ bezeichnet. Die Farbe Orange symbolisiert dabei eine Zukunft ohne Gewalt gegen Frauen. Sie wurde im Zuge der von den Vereinten Nationen initiierten „Orange-the-World-Kampagne“ festgelegt. Der Velberter Rathausturm wird dazu in diesem Jahr erstmals am Donnerstagabend, 25. November, orange beleuchtet.

Auch verbale Belästigung ist Gewalt. Sexuell anzügliches Hinterherrufen, Reden, Pfeifen vor allem durch Männer gegenüber Frauen stellt eine Form der verbalen sexualisierten Belästigung dar und wird auch „Catcalling“ genannt. Insbesondere auf Instagram wird diese Form der Gewalt unter #stopptbelästigung veröffentlicht. Das Jugendparlament Velbert startet in diesem Zusammenhang gemeinsam mit der Gleichstellungsbeauftragten am Donnerstag, 25. November eine Aktion gegen „Catcalling“. Im Vorfeld werden Sprüche und Fotos gesammelt und am Aktionstag auf dem städtischen Instagramaccount (@stadt_velbert) in der Story veröffentlicht. „Wer wissen möchte, was es in Velbert zum Thema ‚Catcalling‘ zu berichten gibt, empfehle ich den Instagram-Kanal @catcallsofvelbert“, so ein Tipp von Sabine Reucher. Interessierte, die bei der Aktion mitmachen und einen Spruch einreichen möchten, können sich per Mail an sie (gleichstellung@velbert.de) oder an Susanne Susok (susanne.susok@velbert.de) wenden.

Aktionswoche stößt bereits auf Zuspruch

Schon vor Beginn der Aktionswoche bedankt sich Ministerin Ina Scharrenbach für deren Umsetzung. „Wir freuen uns sehr, dass sich über 200 kommunale Gleichstellungsbeauftragte, Verbände und Frauenunterstützungseinrichtungen aus nordrheinwestfälischen Kommunen an der landesweiten Aktionswoche beteiligen und wir gemeinsam mit ihnen die breite Öffentlichkeit für das wichtige Thema Gewalt an Frauen sensibilisieren und über Schutz- und Unterstützungsangebote für gewaltbetroffene Frauen informieren”, heißt es aus dem Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen.

Betroffene und alle, die Gewalt gegen Frauen in ihrem Umfeld beobachten, können sich unter 08000 116 016 an das bundesweite Hilfetelefon “Gewalt gegen Frauen” wenden.

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