Das Ladenlokal der gebürtigen Schwelmerin Maike Niermann befindet sich in der Hauptstraße 79 in der Fußgängerzone. Die Geschäftsfrau nimmt ein Sofortprogramm des Landes NRW zur Stärkung der Innenstädte in Anspruch, um von Ladenleerstand und Geschäftsschließungen betroffene Städte und Gemeinden zu unterstützen (Foto: Stadtverwaltung Schwelm / Heike Rudolph)
Anzeigen

Schwelm. Nudeln, Getreide, Gewürze, Seife

Lebensmittel in individuell benötigter Menge und ohne Verpackung zu erwerben, das ist der Wunsch vieler umweltbewusst denkender und handelnder Menschen. In manchen größeren Städten besteht diese besondere Einkaufsmöglichkeit bereits.

Dass bald auch das kleinere Schwelm mit einem sogenannten „Unverpackt-Laden“ punkten kann, verdankt sich dem unternehmerischen Mut von Maike Niermann. Sie richtet soeben ihr Ladenlokal in der Hauptstraße 79 in der Fußgängerzone ein, das sie im Dezember 2021 eröffnen wird. Von allen Seiten erfährt sie Zuspruch, auch von vielen Bürger/innen, die Maike Niermann bei den Vorarbeiten vor Ort erleben und ihr jetzt schon Fragen zum Sortiment stellen.

Das 200 Produkte umfassende Angebot wird aus Nudelsorten, verschiedenen Getreidearten, Reis, Gewürzen, Trockenfrüchten, Süßigkeiten, Drogerieartikeln (u.a. feste und flüssige Seife und Shampoo), Haushaltszubehör (z.B. Waschmittel und Reinigungsmittel) sowie Zero-Waste-Zubehör bestehen. Außerdem werden eine Getreidemühle und eine Nussmusmaschine zum Einsatz kommen. „Das Sortiment möchte ich gerne gemeinsam mit meinen Kundinnen und Kunden erweitern“, verspricht die gebürtige Schwelmerin, die die Waren von deutschen Anbietern beziehen wird und diesen Kreis gerne so regional wie möglich halten möchte.

Die Kund/innen bringen in der Regel ihre Gefäße selber mit, deren Eigengewicht gewogen wird, bevor das befüllte Behältnis dann noch einmal auf die Waage gestellt wird. Für Kunden, die keine Behältnisse mitbringen oder sie vergessen, hält die Geschäftsfrau Tüten oder Gläser bereit.

Die Idee des unverpackten Einkaufens habe sie schon immer interessiert, führt die studierte Wirtschaftswissenschaftlerin aus, die als Vertriebsmitarbeiterin in einer Wuppertaler Firma gearbeitet hat. Im Rahmen einer Gründungsberatung bei Schwelms Wirtschaftsförderer Simon Nowack lenkte sie ihre beruflichen Pläne dann auch tatsächlich in die Richtung ihrer persönlichen Neigung.

Dabei kommt Maike Niermann ein Sofortprogramm des Landes NRW zur Stärkung der Innenstädte zugute, um von Ladenleerstand und Geschäftsschließungen betroffene Städte und Gemeinden zu unterstützen. Demnach verzichten Vermieter/innen auf 30% der letzten Netto-Kaltmiete. Die Gründer/innen können für 20% der letzten Kalt-Miete sehr kostengünstig für 24 Monate als Anschubunterstützung ein Ladenlokal von der Stadt mieten. Die Differenz von 50% der letzten Netto-Kaltmiete übernimmt die Stadt mit Fördergeldern des Landes NRW.

Insgesamt können in Schwelms Innenstadt bis zu 5 leerstehende Ladenlokale durch die Stadt angemietet und vergünstigt an Gründer/innen und Initiativen weitervermietet werden. Auf diesem Wege werden neue Nutzungen etabliert, und Geschäftsgründer/innen werden durch eine Weitervermietung zu einer reduzierten Miete unterstützt. Der Unverpackt-Laden von Maike Niermann ist das zweite auf diese Weise geförderte Geschäft in Schwelm.

Bürgermeister Stephan Langhard lobte beim Besuch vor Ort die Entschlossenheit von Frau Niermann, der er für den Unverpackt-Laden viel Erfolg wünschte. Er sei sich sicher, dass dieses Warenangebot, das zur Schonung der Umwelt beiträgt, in Schwelm angenommen werde. Und natürlich würde der Einsatz der wichtigen Fördergelder sehr zur Belebung der Innenstadt beitragen. Er würde es begrüßen, wenn sich weitere Gründer/innen und Geschäftsleute melden würden, die ein bisher leerstehendes Ladenlokal vergünstigt anmieten wollen, und wenn sich auch Immobilienbesitzer/innen melden würden, die ein leerstehendes Ladenlokal haben.

Ansprechpartner ist Schwelms Wirtschaftsförderer Simon Nowack, Tel. 02336 / 801-305, nowack@schwelm.de.

Beitrag drucken
Anzeige