Das Comitée Crefelder Carneval auf dem Rosenmonatgszug (Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation)
Anzeige

Krefeld. Das Comitée Crefelder Carneval und die Stadt Krefeld haben sich nach vielen intensiven Gesprächen angesichts der anhaltenden pandemischen Lage dazu entschieden, den Krefelder Rosenmontagszug 2022 abzusagen. Oberbürgermeister Frank Meyer bedauert die Absage, sieht aber keine Alternative: „Die Entscheidung tut weh, weil sich alle, die ein Herz für den Karneval haben, so sehr auf die jecken Tage und den Straßenkarneval gefreut haben. Aber die aktuelle Entwicklung lässt uns keine Wahl, zumal bei einem Zug keine Sicherheitsstandards festgeschrieben und kontrolliert werden können. Deshalb haben wir diese Entscheidung in enger Absprache mit den Vereinen gemeinsam getroffen – auch weil jetzt die heiße Phase der Vorbereitung auf die Züge beginnen würde. Diese schmerzhafte Absage zeigt deutlich, dass sich viel mehr Menschen impfen lassen müssen, um diese schreckliche Pandemie endlich zu besiegen.”

Absage schweren Herzens

Die ungewisse Entwicklung der Pandemie in den kommenden Monaten macht den Veranstaltern die Planungen kaum möglich. „Wir müssten in der kommenden Woche einige kostenintensive Entscheidungen treffen, deren Finanzierung im Falle einer kurzfristigen Absage nicht aufzufangen wäre”, sagen Peter Bossers, Vorsitzender des CCC, und Zugleiter Nils Wierczmok. Bis zuletzt hatten die Verantwortlichen gehofft, den närrischen Lindwurm durch Krefeld ziehen lassen zu können. „Wir wollten ja, aber es waren noch gänzlich andere Voraussetzungen, als wir an der Durchführung festgehalten haben. Die aktuelle Lage lässt nun keinen anderen Schritt zu, wir müssen den Zug schweren Herzens absagen. Es wäre zudem auch das vollkommen falsche Zeichen, jetzt an einen Rosenmontagszug mit über hunderttausend Besuchern zu denken. Wir hätten an zahlreichen Stellen Ansammlungen von vielen Personen und damit ein erhebliches Infektionsrisiko.”

Eine Verschiebung des Zuges, wie zum Beispiel in Düsseldorf in Erwägung gezogen, kommt für das CCC nicht infrage: „Der Karneval ist Winter-Brauchtum und keine bloße Partysause. Er beginnt am 11. November und endet mit dem Aschermittwoch”, so Bossers. Der Saalkarneval soll dagegen weiter unter der 2G-Regelung durchgeführt werden, sofern es die Lage zulässt.

Auch in Uerdingen kein Umzug

Auch der zweitgrößte Umzug in Krefeld, der Tulpensonntags-Zug in Uerdingen, wird aus den gleichen Gründen nicht stattfinden. Thorsten Süllwold, Vorsitzender vom Karnevalszug-Vereins Uerdingen: „Wir müssen einfach die Vernunft walten lassen, so weh das tut. Besonders leid tut es mir für unser Prinzenpaar, das nach der Sturm-bedingten Absage 2020 und dem Corona-bedingten Ausfall 2021 nun auch diesmal keinen Zug bekommen wird.” Karnevalsveranstaltungen und Auftritte für das Prinzenpaar seien allerdings weiterhin geplant. „Das Prinzenpaar trifft aber selber die Entscheidung, ob sie wollen oder nicht”, so Süllwold.

Ganz verzichten müssen die Krefelder Karnevalisten – Stand heute – aber nicht auf Umzüge. So möchten die Jecken in Gellep-Stratum, Hüls, Verberg, Stahldorf und Verberg mit kleineren Karnevalszügen – wenn es denn pandemiebedingt möglich wird – doch durch die Straßen ziehen. Der Karneval-Zug-Verein Oppum hat sich dazu entschieden, nicht 2022, sondern erst 2024 zu ziehen.

Beitrag drucken
Anzeigen