(Foto: Ennepe-Ruhr-Kreis)
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Ennepe-Ruhr-Kreis. Vielen Bürgerinnen und Bürgern wird in diesen Tagen in Impf-Warteschlangen viel zugemutet, zahllose Mitarbeiter der Kreisverwaltung sind seit Frühjahr 2020 quasi im Corona-Dauereinsatz und wohl alle Pflegekräfte auf Intensivstationen haben ihre Belastungsgrenzen längst deutlich überschritten – nur drei Eindrücke und Fakten des Coronawinters 2021 im Ennepe-Ruhr-Kreis.

“Zwar stehen wir im Vergleich zu vielen anderen Regionen derzeit noch ganz gut da. Das ändert aber gar nichts daran: Auch bei uns laufen Systeme und Menschen spürbar auf Volllast oder sogar darüber hinaus. In dieser Lage ist es gut, auch auf die Amtshilfe der Bundeswehr setzen zu können. Wir sind froh und auch erleichtert, wie schnell wir auf unsere erstmalige Anforderung eine Rückmeldung erhalten haben”, machte Landrat Olaf Schade bei der Begrüßung der 16 Soldaten des Versorgungsbataillons 7 am Mittag im Schwelmer Kreishaus deutlich.

Nach einer Schulung werden die Soldaten ab morgen Bürgerinnen und Bürger anrufen, die positiv auf Corona getestet worden sind, sie nachdrücklich auf ihre Pflicht zur Quarantäne hinweisen und nach engen Kontaktpersonen befragen.

“Angesichts der Vielzahl neuer Fälle, die wir Tag für Tag zu bearbeiten haben, ist jede Unterstützung Gold wert. Seit 21 Monaten sind insbesondere die Mitarbeiter des Fachbereiches Soziales und Gesundheit im Dauereinsatz. Sie leisten hervorragende Arbeit, sie sind aber nicht in der Lage, die Folgen der vierten Welle im Alleingang zu bewältigen”, macht Fachbereichsleiterin Astrid Hinterthür deutlich. Neben den Soldaten dankt sie daher auch Mitarbeitern anderer Fachbereiche der Kreisverwaltung, die kurzfristig ihre eigentlichen Arbeitsplätze verlassen haben und das Pandemieteam unterstützen.

Wie Hinterthür blickt auch der Landrat sorgenvoll darauf, wie sich die Coronazahlen derzeit bundes-, landes- und kreisweit entwickeln. “Immerhin”, so Schade, “ist auch die von uns Richtung Landesregierung deutlich formulierte Forderung, die Maskenpflicht in Klassenräumen wiedereinzuführen, heute endlich umgesetzt worden. Sie gilt wieder ab Donnerstag, 2. Dezember.” Damit sinke nach Wochen der Verunsicherung nicht nur das Infektionsrisiko für Schüler und Lehrer. Das Gesundheitsamt müsse auch deutlich weniger Quarantänen aussprechen. “Tatsachen, auf die wir bereits beim Wegfall der Maskenpflicht hingewiesen hatten”, so Schade.

Mit Blick auf die sehr kurzfristige Wiedereröffnung des ehemaligen Impfzentrums in Ennepetal sowie den inzwischen feststehenden weiteren stationären Angeboten in Breckerfeld, Gevelsberg, Herdecke, Sprockhövel und Wetter sowie den Planungen für Hattingen und Witten stellt der Landrat zudem fest: “Nach der rund sechswöchigen Zwangs-Impfpause, die uns vom Land Ende September verordnet worden war, sind wir zusammen mit den Städten gut aus den Startlöchern gekommen. In nur zwei Wochen haben wir in Kombination mit dem Impfbus ein nahezu flächendeckendes Netz an Angeboten für Erst-, Zweit- und Drittimpfungen aufgebaut.” Dieser Erfolg trage hoffentlich dazu bei, die derzeit viel zu langen Warteschlangen zu verkürzen.

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