ver.di-Aktive vor der Werkstatt Frillendorf (Foto: ver.di)
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Essen/Oberhausen. Umfrage unter Beschäftigten zeigt alarmierende Ergebnisse

Am Aktionstag für gute Arbeitsbedingungen in der Behindertenhilfe am Freitag, 3. Dezember beteiligten sich Beschäftigte der GSE Essen (Gesellschaft für Soziale Dienstleistungen Essen mbH) an den Werkstätten in Frillendorf und ver.di Vertrauensleute der Lebenshilfe Oberhausen mit einer corona-konformen Mittagspausen-Aktion.

Am Freitag, den 3. Dezember ist der Internationale Tag der Menschen mit Behinderung. Mit ihm weisen die Vereinten Nationen auf die Ziele uneingeschränkter Teilhabe und Gleichstellung hin. In Deutschland sollen diese Ziele mit dem Bundesteilhabegesetz verwirklicht werden. Der Gesetzgeber hat jedoch festgelegt, dass die Umsetzung kostenneutral erfolgen soll. Steigende Anforderungen an die Beschäftigten bei gleichem oder sogar weniger Personal, das kann nicht funktionieren meint die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di.

ver.di-Aktive aus der Werkstatt Königshardt (Foto: ver.di)

„Die Behindertenhilfe, wie alle sozialen Berufe dürfen bei der Verteilung von Geldern nicht vergessen werden“, so Björn Jadzinski von ver.di in Essen und Oberhausen. „Es geht den Kolleginnen und Kollegen nicht immer nur um Lohn, sondern um gute Arbeitsbedingungen, die es braucht, damit der Beruf für junge Menschen attraktiv ist und alle bis zur Rente arbeiten können.“ So macht Jadzinski auch weiter klar, dass auch gute Arbeitsbedingungen Geld kosten, welches aber gut investiert ist.

Im kommenden Jahr geht es auch wieder in Tarifverhandlungen für den Sozial und Erziehungsdienst. Zurzeit ist ver.di schon für seine Mitglieder bei der Lebenshilfe OB in Tarifverhandlungen.

Mit bundesweiten Aktionen macht ver.di daher an diesem Tag auf Missstände in den Arbeitsbedingungen in der Behindertenhilfe aufmerksam. Unter dem Motto „Wir machen Inklusion“ setzen sich an vielen Orten die Beschäftigten in der Behindertenhilfe, darunter Heilerziehungspfleger:innen, Sozialarbeiter:innen, Fachkräfte für Arbeits- und Berufsförderung und weitere Berufsgruppen, für ihre Forderungen nach Guter Arbeit ein.

Dass sich die Arbeitsbedingungen in der Behindertenhilfe dringend verbessern müssen, verdeutlichen auch die alarmierenden Ergebnisse einer aktuellen Studie der TU Darmstadt. Die Befragung unter über 8000 Beschäftigten, gefördert durch die Hans-Böckler-Stiftung, zeigt auf: Die große Mehrheit der Beschäftigten fühlen sich gehetzt oder steht unter Zeitdruck. Sie beklagen Personalmangel und hohe Belastungen. Die Ergebnisse der Studie wurden am 3. Dezember veröffentlicht.

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