Prof. Dr. Norbert Scherbaum (Foto: ©LVR-Klinikum Essen)
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Hamm/Essen. Prof. Dr. Norbert Scherbaum wurde einstimmig zum neuen Vorsitzenden des Vorstands der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen e.V. (DHS) gewählt. Als zentrale Dachorganisation der deutschen Suchthilfe und Sucht-Selbsthilfe sind nahezu alle Träger der ambulanten Suchtberatung und -behandlung, der stationären Versorgung Suchtkranker und der Sucht-Selbsthilfe in der DHS vertreten. „Wir schätzen Herrn Prof. Scherbaum als exzellenten Fachmann und freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit“, begrüßt Dr. Peter Raiser, Geschäftsführer der DHS, die Wahl des neuen Vorstandsvorsitzenden.

Seit Beginn seiner klinischen und wissenschaftlichen Tätigkeit ist die Suchtpsychiatrie ein wesentlicher Schwerpunkt von Prof. Scherbaums Arbeit. Er ist Ärztlicher Direktor am LVR-Klinikum Essen und leitet dort als Chefarzt die Kliniken für Psychiatrie und Psychotherapie sowie für Abhängiges Verhalten und Suchtmedizin. Gefördert durch die Studienstiftung des Deutschen Volkes hat er in Essen und London Medizin studiert. 1991 promovierte er zum Dr. med. an der Universität Hamburg.

In Deutschland hat Prof. Scherbaum die Implementierung und Evaluation der Substitutionsbehandlung Opiatabhängiger maßgeblich vorangetrieben. 2004 wurde er auf eine Professur für klinische Suchtforschung an die Medizinische Fakultät der Universitätsmedizin Essen berufen. Dort ist er seit 2016 Fachvertreter für Forschung und Lehre für das Fach Psychiatrie und Psychotherapie.

Seit 2010 ist Prof. Scherbaum Mitglied im Sachverständigenausschuss des Bundesministeriums für Gesundheit zur Bewertung von Suchtmitteln sowie seit 2011 Mitglied des Ausschusses Sucht und Drogen der Bundesärztekammer. Wesentliche Ziele von Prof. Scherbaum sind Erhalt und Weiterentwicklung differenzierter Hilfsangebote für Menschen mit Suchterkrankungen, das aufmerksame Erfassen neuer Trends beim Suchtmittelkonsum und bei den Verhaltenssüchten sowie die Entstigmatisierung von Suchterkrankungen.

An der DHS schätzt Prof. Scherbaum besonders die Aufgabe der Mitgestaltung der gesundheitspolitischen Rahmenbedingungen für das Suchthilfesystem in Deutschland.

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